Kinder- und Jugendschutz
Umfrage: Kinder besitzen heute eher ein Handy als ein Buch
Technologie und Online-Leben sind für Kinder heute Teil ihre Alltags. Die Entwicklung ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass Kinder und Jugendliche eher ein Handy als ein Buch besitzen.
01.06.2010
Das geht zumindest aus einer Befragung der Londoner Organisation National Literacy Trust (NLT) (<link http: www.literacytrust.org.uk _blank external-link-new-window external link in new>www.literacytrust.org.uk) hervor. 17.000 britische Kinder zwischen sieben und 16 Jahren nahmen an der Studie teil, berichtet ReadWriteWeb. 86 Prozent davon gaben an, ein Handy zu besitzen, aber nur 73 Prozent sagten, sie besäßen ein Buch.
NLT sieht einen klaren Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Büchern in den Familien und den Lesefähigkeiten der Kinder. "Unsere Untersuchung hat klar gezeigt, dass hier eine Verbindung besteht", so NLT-Direktor Jonathan Douglas. Wenn Bücher in den Haushalten verfügbar seien und Kinder zum Lesen animiert würden, dann steigere dies auch die Leistungen in der Schule.
Medium nicht entscheidend
Unklar ist, wie genau das "Besitzen eines Buches" in der Studie definiert wurde. Letztlich kann auch auf mobilen Geräten gelesen bzw. die Popularität dieser dazu genutzt werden, Kindern das Lesen schmackhaft zu machen. Die Lehrerin und Bloggerin Vicki Davis ist beispielsweise fest davon überzeugt, dass Kinder auch vom Lesen auf iPhones und Computern profitieren können. Das Medium sei nicht entscheidend. "Wichtig ist, dass Schüler lesen und schreiben können."
Auch Michelle Manafy, Editorial Director bei Information Today, stimmt dem zu. "Ältere Generationen müssen ihre Definitionen von Büchern aufweichen." Der Begriff der Lesefähigkeit habe sich über das hinaus entwickelt, womit die älteren Generationen aufgewachsen sind.
Richtiger Umgang mit mobilem Web
Dass heute nahezu jedes Kind schon ein eigenes Handy besitzt, ist zur Normalität geworden. Nun gilt es, sich auf die Veränderungen, die durch die Verbreitung der Mobiltelefone hervorgerufen wurden, einzustellen. Nicht zuletzt in Sachen Jugendschutz sind laut Experten noch viele Maßnahmen gefordert. "Das mobile Internet ist auf dem Vormarsch, damit steigen auch die Jugendschutzrisiken. Es sollte altersdifferenzierte Zugänge zum Internet auf dem Handy eben", meint Thomas Günter, Justiziar bei Jugendschutz.net, gegenüber pressetext. Generell müsse den Kindern ein verantwortungsvoller Umgang beigebracht werden.
Gefordert sind sowohl Eltern als auch Lehrer, Politik und Industrie. "Technologie ist nicht dafür verantwortlich zu machen, wenn die Lesefähigkeiten zurückgehen", sagt auch Marnie Webb, CEO von TechSoup Global. Es gehe nicht um entweder oder. Die Hauptverantwortung liege bei den Erwachsenen, sie müssten den Kindern die Bücher in die Taschen stecken.
Mehr Informationen unter: http://www.pressetext.de/news/100528002/kinder-besitzen-heute-eher-ein-handy-als-ein-buch/
Quelle: pressetext.austria
asta
Termine zum Thema
-
22.05.2024
Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen
-
23.05.2024
Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven
-
26.05.2024
Deutsch-Japanisches Studienprogramm "Das mediale Umfeld junger Menschen – Herausforderungen und Lösungsansätze"
-
05.06.2024
NRW-Fachtag 2024
-
10.06.2024
Bildung und digitaler Kapitalismus
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Televizion, Medienkompetenz von Eltern
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und Teilhabe: Chancen und Risiken in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und die Hilfen zur Erziehung"
Projekte zum Thema
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
participART – Medien.Kunst.Pädagogik
-
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Brüggenest
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
teamZUKUNFT gGmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e.V.
-
Außeruniversitäre Forschungs-/Serviceeinrichtung
Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH
-
Sonstige
Beauftragte für Kultur und Medien (BKM)