SOS Kita

ver.di fordert nach Mahnwachen Taten

Seit Oktober 2023 ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bundesweit zu wöchentlichen Mahnwachen auf, um auf die prekäre Personalsituation in Kindertagesstätten hinzuweisen. Mit dieser Initiative möchte die Gewerkschaft verstärkt die öffentliche Aufmerksamkeit für die drängenden Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung schaffen.

20.12.2023

Stellvertretend für die 722.000 pädagogisch und leitenden Beschäftigten in den Kitas haben in fast allen Bundesländern Beschäftigte aus Kitas vor den Staatskanzleien, den Senaten, den Landes – und Bundesministerien gestanden, um über die Situation zu informieren. Am Donnerstag, dem 21. Dezember 2023 findet vorerst die letzte Mahnwache unter dem Motto „Donnerstag für gute Kitas – Es donnert in den Kitas“ statt. 

Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle, fordert:

„Mit ihren Aktionen konnten die Kolleginnen und Kollegen mit vielen verantwortlichen Politikerinnen und Politkern ins Gespräch kommen. Auch in den Ministerien und im Kanzleramt haben Gespräche stattgefunden. Jetzt müssen wir Taten sehen. Uns ist klar, dass sich die Länder keine Fachkräfte für die Kitas „backen“ können. Doch weiteres ungeplantes und unabgestimmtes Vorgehen wird die Krise weiterverstärken.“

Schon jetzt bestehe eine erhebliche Gefährdung für Kinder und Beschäftigte in den Einrichtungen. Dem Bildungs- und Betreuungsauftrag könne man nicht mehr im notwendigen Umfang gerecht werden und die Beschäftigten würden häufig erkranken oder das Arbeitsfeld verlassen.

„Was das langfristig für unser Land als Wirtschaftsstandort heute und in Zukunft bedeutet, sollte allen Verantwortlichen klar sein. Wenn es keine Lösungen gibt, müssen Eltern ihre Kinder wieder zu Hause versorgen und können nicht am Erwerbsleben teilnehmen.“

Die Pisa-Ergebnisse würden deutlich zeigen, wie es um die Fachkräfte von morgen stehe, betonte Behle.

Kita als Schlüssel für Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftlichen Erfolg

Frühkindliche Bildung in einem stabilen Kita-System seien die Grundlage für Bildungsgerechtigkeit, für eine funktionierende Wirtschaft und eine demokratische Gesellschaft. Um die Situation für Beschäftigte, Kinder und Eltern zu ändern, müsste den ver.di-Forderungen umgehend entsprochen werden:

  • Stabilisierung des bestehenden Kita-Systems
  • Stopp des Abbaus der Qualitätsstandards
  • Veranstaltung eines bundesweiten Kita-Gipfels
  • Beteiligung des Bundes
  • Stufenplan zum Ausbau der Erzieher*innenausbildung
  • Planvoller Kita-Ausbau
  • Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Familien

ver.di wird mit dem Donnerstag vor Weihnachten die Mahnwachen vorerst beenden, für das kommende Jahr sind jedoch weitere Aktionen in Vorbereitung.

Hintergrund

Quelle: ver.di vom 19. Dezember 2023

Redaktion: Celine Richter

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