Kinder- und Jugendschutz

Schülerkongress zu den Themen Stress, Mobbing und Gewaltfantasien

Medizinbegeisterte Schüler aus Berlin haben am Mittwoch, den 23. November 2011, im ICC Berlin die Möglichkeit, mit Experten über psychiatrische Themen zu diskutieren. Der Schülerkongress findet im Rahmen des diesjährigen DGPPN Kongresses statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

14.10.2011

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) lädt in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jungendpsychiatrie (DGJKP) Berliner Schüler am Mittwoch, den 23. November 2011 von 14 bis 15.30 Uhr, zum <link http: www.dgppn.de fileadmin congress downloads_2011 _blank external-link-new-window external link in new>Schülerkongress ins ICC Berlin ein. Die DGPPN reagiert mit dem Informationsangebot auf das gestiegene Interesse von Schülerinnen und Schülern, die mehr über psychische Erkrankungen, deren Diagnostik und Therapie sowie psychiatrische Themen in ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen erfahren möchten. Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt das Engagement der Fachgesellschaft. Die Heranwachsenden diskutieren mit Experten über folgende Themen:

Immer nur Schule: Wie mit Stress und Prüfungsangst umgehen?
Prüfungen bedeuten Stress. Das kann positiv sein, denn Stress hat eine aktivierende Wirkung und beflügelt zu Höchstleistungen. Aber was, wenn der Stress zuviel wird? Dann wirkt er lähmend auf uns. Nicht selten sind Prüfungs- und Versagensängste die Folge. Etwa ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen sind davon betroffen. Sie können sich im Zuge der Prüfungsvorbereitung nur schlecht den Lernstoff merken oder leiden an Denkblockaden und Sprachhemmungen in der konkreten Prüfungs-situation. In der Regel verschwinden Prüfungs- und Versagensängste nicht mit dem Abschluss der Schul- und Berufsausbildung. Ständig ist man mit Leistungs- und Bewertungs-situationen konfrontiert – sei es bei einem Bewerbungsgespräch, einer beruflichen Präsentation oder bei einer privaten Aufführung vor Publikum. Frühzeitige Interventionen sind also empfohlen.

Mobbing und Stalking: Wie fängt es an?
Mobbing ist in Schulen keine Seltenheit. Doch was früher auf dem Schulhof geschah, verlagert sich zunehmend ins Internet. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse ist jeder dritte Jugendliche bereits Opfer von so genanntem Cyber-Mobbing geworden. Webseiten wie „I share gossip“ machen es in der Anonymität des Netzes leicht, Gerüchte und Verleumdungen über Mitschüler zu streuen. Über soziale Netzwerke wie Facebook oder schülerVZ lassen sich die Profile anderer einfach ausspähen. Obgleich viele der Täter „nur Spaß“ machen wollen, ist Mobbing und Stalking kein Kavaliersdelikt und sollte nicht verharmlost werden. Denn Mobbing kann für die Betroffenen schwerwiegende Folgen haben. Diese reichen von Niedergeschlagenheit, Lernschwierigkeiten, Isolation bis hin zu Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden wie Bauchschmerzen. Auch tragen Mobbing-Opfer vermehrt Selbstmordgedanken mit sich. Wichtig bei der Prävention von Mobbing und Stalking ist, den Schülern typische Verhaltensmuster aufzuzeigen.

Ich hab so einen Hass: Wie mit Aggressionen umgehen?
Ärger, Wut, Neid und Eifersucht sind Emotionen, die zum Leben gehören, wie auch die Erfahrung von Kränkung und Demütigung. Jeder kennt diese Erfahrungen, zumindest in Ansätzen. Wie aber damit umgehen? In sich hineinfressen und Gewaltfantasien kreieren oder in Aggression umsetzen? Beides ist problematisch und kann zu ernsthaften sozialen Konsequenzen führen. Gibt es einen „gesunden“ Mittelweg? Darüber möchten die Experten mit den Schülern diskutieren.

Der Schülerkongress findet im Rahmen des jährlichen DGPPN Kongresses vom 23. bis zum 26. November 2011 statt. Mit etwa 10.000 erwarteten Teilnehmern zählt die Jahrestagung inzwischen zu der größten Fachtagung für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften in Europa. Die über 500 Einzelveranstaltungen stehen unter dem Motto „Personalisierte Psychiatrie und Psychotherapie“. Ausgewählte Informationsangebote richten sich darüber hinaus exklusiv an interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie an Vertreter der Medien. Zwei parallele Lehrerveranstaltungen am Donnerstag, den 24. November 2011, von 15 bis 17 Uhr, rücken die Themen „Burnout“ und „Posttraumatische Belastungsstörungen bei Schülern und Lehrern“ in den Fokus. Interessierte Berliner finden am Samstag, den 26. November 2011 von 11 bis 13 Uhr, Antworten auf die Frage: "Macht Arbeit krank? Psychische Belastungen am Arbeitsplatz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer". Die Teilnahme an den öffentlichen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

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