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Save the Children warnt – Sudan steht am Rande der weltweit größten Bildungskrise
![Ein Junge, der sich verirrt hat, sitzt im Wald und hat verzweifelt den Kopf auf seinen Knien liegen Ein Junge, der sich verirrt hat, sitzt im Wald und hat verzweifelt den Kopf auf seinen Knien liegen](/fileadmin/_processed_/1/9/csm_image-from-rawpixel-id-431156-jpeg_8e9378dab1.jpg)
Der Sudan steht am Rande der weltweit größten Bildungskrise. Anhaltende Konflikte und die damit verbundene Zerstörung von Schulen sowie die Vertreibung von Millionen Menschen haben das Bildungssystem des Landes schwer getroffen. Millionen Kinder haben keinen Zugang zu Bildung, was nicht nur ihre individuelle Zukunft, sondern auch die des gesamten Landes gefährdet. Save the Children schlägt Alarm.
30.05.2024
Die Zahl der Angriffe auf Schulen und Bildungseinrichtungen im Sudan hat sich laut einer neuen Analyse von Save the Children vervierfacht. Seit Beginn des Konfliktes im April 2023 mussten die meisten Schulen im Sudan schließen. Über 18 Millionen der rund 22 Millionen Kinder im Land können seit über einem Jahr nicht zur Schule gehen.
„Das Leben und die Zukunft von Kindern stehen auf dem Spiel. Immer mehr Kinder müssen vor der anhaltenden Gewalt fliehen, ihre Schulen werden zerbombt, ihre Klassenzimmer als Waffenlager benutzt. Der Sudan steht aktuell am Rande der weltweit größten Bildungskrise.“,
sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland.
Der Analyse zufolge gab es zwischen April 2023 und April 2024 88 gewaltsame Angriffe auf Schulen und Bildungseinrichtungen; im Vorjahreszeitraum waren es 23. Zu den gewaltsamen Angriffen gehörten unter anderem Luftangriffe auf Schulen, bei denen Kinder und Lehrkräfte getötet oder verletzt wurden, Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Schüler*innen in Bildungseinrichtungen sowie Folter, Tötung und Entführung von Lehrkräften und die Besetzung von Schulen durch bewaffnete Gruppen.
Angriffe auf Schulen und Bildungseinrichtungen nehmen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu. Das zeigte bereits eine Untersuchung von Save the Children im Vorfeld des Treffens der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union in Addis Abeba im Februar. Demnach wurden in den Ländern der Afrikanischen Union im Jahr 2023 insgesamt 411 Fälle von Gewalt gegen Schulen, Lehrkräfte und Schüler*innen gemeldet – ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts dieses besorgniserregenden Trends ruft Save the Children die Staats- und Regierungschefs im Sudan und in der Afrikanischen Union dazu auf, Schulen wieder zu sicheren Orten für Kinder zu machen.
„Die Lage ist alarmierend. Im Sudan leben über zehn Millionen Kinder in einem aktiven Kriegsgebiet und jedes zweite Kind ist nicht mehr als fünf Kilometer von den Frontlinien des Konflikts entfernt. Es müssen dringend politische Maßnahmen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene ergriffen werden, damit die Kämpfe im Sudan ein Ende finden. Nur so können die Kinder geschützt werden.“,
betont Florian Westphal.
Save the Children appelliert an alle Konfliktparteien, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten und die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder in den Vordergrund zu stellen.
Weiterführende Informationen
Save the Children ist seit 1983 im Sudan tätig und unterstützt Kinder und ihre Familien landesweit in den Bereichen Gesundheit und Ernährung, Bildung, Kinderschutz sowie Existenzsicherung. Auch in Ägypten und im Südsudan hilft die Organisation Geflüchteten aus dem Sudan.
Quelle: Save the Children vom 28. Mai 2024
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