Bundeshaushalt
GEW fordert klare Zusagen von der Bundesregierung für Digitalpakt 2.0
![Blick von oben auf eine Teambesprechung mit Laptops und Business Plan Blick von oben auf eine Teambesprechung mit Laptops und Business Plan](/fileadmin/_processed_/0/4/csm_308-name6098-jj-id-414143-jpeg_860eea6b8f.jpg)
![CC0 / Public Domain eigene Arbeiten](https://i.creativecommons.org/p/zero/1.0/80x15.png)
Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, zeigt sich enttäuscht über den Kompromiss zum Bundeshaushalt 2025 und die Finanzplanung bis 2028. Besonders kritisiert sie das Fehlen der Fortführung des Digitalpakts 2.0, was Schulen Planungssicherheit beim Ausbau der digitalen Infrastruktur verwehre. Ohne diesen würden Schüler*innen wichtige digitale Kompetenzen fehlen, wodurch Bildungsungleichheiten verstärkt würden.
22.07.2024
„Der Kompromiss über einen Bundeshaushalt ist für die Bildung insgesamt enttäuschend“, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Vorfeld der Beratungen im Bundeskabinett über den Bundeshaushalt 2025, der Finanzplanung bis 2028 und der sogenannten Wachstumsinitiative.
Finnern kritisierte besonders, dass der Digitalpakt 2.0 offenbar weiterhin auf der Kippe steht:
„Im Bundeshaushalt ist keine Rede mehr von der Fortführung und Sicherung des Digitalpakts 2.0, das ist schlichtweg unverantwortlich.“
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schiebe die Verantwortung einfach der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zu. „Die Aussichten, dass sich Bund und Länder hier auf einen tragbaren Kompromiss einigen, sind damit in weite Ferne gerückt.“, sagte die GEW-Chefin. Dabei brauchten Schulen gerade jetzt beim Ausbau der digitalen Infrastruktur und den dafür notwendigen personellen Ressourcen dringend Planungssicherheit, um nicht ins digitale Hintertreffen zu geraten. „Die Digitalisierung ist integraler Teil des Bildungsweges. Sie muss dauerhaft finanziert und strukturell gefördert werden. Niemand möchte zurück ins Zeitalter von Kreide und Tafel“, sagte Finnern.
Ein Scheitern des Digitalpakts 2.0 würde bedeuten, so Finnern, dass Schüler*innen nicht die notwendigen digitalen Kompetenzen erwerben, um sich in einer zunehmend digitalisierten Welt zurechtzufinden. „So werden Bildungsungleichheiten weiter verstärkt und benachteiligte Schüler*innen zusätzlich schlechter gestellt.“
Dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) und Bundesfinanzminister Lindner stattdessen längst gemachte Zusagen verkündeten, kritisierte Finnern scharf.
„Die Fortführung des KiTa-Qualitätsgesetzes und des Startchancenprogramms erneut als Erfolg zu präsentieren, ist nicht mehr als eine Mogelpackung, wenn sie gleichzeitig die Kindergrundsicherung begraben. Wenn es die Bundesregierung ernst meint mit ihren guten Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, ist es an der Zeit, dass sie endlich klare finanzielle Zusagen für ein mutiges Investitionsprogramm in die Bildung macht. Lippenbekenntnisse reichen nicht“,
sagte die GEW-Vorsitzende. Sie forderte die Bundesregierung auf, bis 2025 mindestens die Zusagen einzuhalten und den Digitalpakt 2.0 umzusetzen, außerdem für Verbesserungen in den Kitas mit einem Qualitätsentwicklungsgesetz zu sorgen, das Startchancenprogramm weiter zu verbessern sowie eine echte Kindergrundsicherung einzuführen.
Quelle: Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft vom 16.07.2024
Termine zum Thema
-
27.09.2024
Pädagogische Interaktion zwischen Materialität und Digitalität
-
10.10.2024
Medienberatung in der Kinder- und Jugendhilfe / Erziehungshilfe - Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte (Zertifikatskurs)
-
06.11.2024
Einführung in die Onlineberatung Herbst 2024
-
28.11.2024
Der Blick nach vorne – Erziehungshilfen 2035! – AFET lädt zum Dialog und Austausch ein
Materialien zum Thema
-
Artikel / Aufsatz
„Was auf die Ohren?! – Kreativ und kritisch mit Hörmedien in der Medienpädagogik“
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbildung
-
Bericht / Dokumentation
Zukunftsplan Bildungslandschaft NRW 2023-2027
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
-
Reinhard Gansert
SpoSpiTo-Bewegungs-Pass an Grundschulen – Laufend zu mehr Gesundheit und Klimaschutz
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung