Freiwilliges Engagement

Sachsen-Anhalt: Engagement für Integration und Zusammenhalt ausgezeichnet

Sechs Initiativen und Projekte haben den Integrationspreis 2019 des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Die Landesregierung würdigt damit zum zehnten Mal herausragendes Engagement für Integration. Außerdem wurden 21 Ehrenamtliche für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land gewürdigt.

14.01.2020

Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Leopoldina in Halle mit ca. 200 Gästen haben Sozialministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, und Bundestagsabgeordneter Dr. Karamba Diaby heute die Preise übergeben. In diesem Jahr haben sich gut 70 Vereine, Unternehmen, Begegnungsorte und Einzelpersonen mit ihren Projekten und Aktionen um den Preis beworben. Eine elfköpfige Fachjury, die vom Landesintegrationsbeirat berufen wurde, hat die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt.

Mit der Verleihung soll das Engagement für Integration, Teilhabe und interkulturellen Austausch in Sachsen-Anhalt gewürdigt und die vielen positiven Beispiele für ein gelingendes Zusammenleben sichtbar gemacht werden.

In ihrer Begrüßungsrede lobte Staatssekretärin Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte des Landes ist, das vielfältige Engagement als Grundlage für den demokratischen Zusammenhalt und für eine menschenwürdige Gesellschaft: „Ihnen allen, die sich in der Flüchtlingshilfe, in der Integrationsarbeit und für das interkulturelle Zusammenleben engagieren, wollen wir heute ganz herzlich Danke sagen. Ihr Engagement ist umso bedeutsamer angesichts der Zunahme von Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit. Menschenhass und Ausgrenzung brauchen unseren entschiedenen Widerstand!“

Die Preisträger

Kategorie „Miteinander statt gegeneinander: Interkulturelles Zusammenleben gemeinsam gestalten“

In der Kategorie werden Projekte gewürdigt, die sich für die Stärkung von Weltoffenheit und Vielfalt einsetzen und dafür innovative Ansätze zur Gestaltung des interkulturellen Zusammenlebens entwickeln.

Den ersten Preis (1.000 Euro) erhält in dieser Kategorie das Projekt „One Community“, das in Dessau-Roßlau Seniorinnen und Senioren, Studierende, Theaterschaffende und Ehrenamtliche zusammenbringt. Ausländische Studierende der Hochschule Anhalt besuchen im Rahmen des Kooperationsprojektes regelmäßig Altenheime und musizieren gemeinsam mit den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern. Bereits zweimal wurde das grenz- und generationenübergreifende Musizieren einem größeren Publikum in Dessau-Roßlau dargeboten.

Der zweite Preis (500 Euro) geht an den Kleingartenverein Angersdorfer Teiche e.V., der das Projekt „Weltoffenheit übern Gartenzaun“ umsetzt. Der Verein unterstützt das gelingende interkulturelle Zusammenleben in Kleingärtenanlagen. Sommerfeste der Vielfalt, gemeinschaftliche Nachbarschaftsaktionen und Informationsveranstaltungen sorgen dafür, dass sich Kleingärtnerinnen und Kleingärtner unterschiedlicher Herkunft kennenlernen und mit Neugier begegnen können.

Kategorie „Teilhabe stärken – Ankommen gestalten: Erstinformation, Bildung und Begleitung für Geflüchtete und Zugewanderte“

In der Kategorie werden Bildungsträger, Initiativen und Vereine gewürdigt werden, die innovative Ansätze der sprachlichen und damit gesellschaftlichen Teilhabe entwickeln und Zugewanderten Zugänge zu Integrationsangeboten eröffnen.

Den ersten Preis (1.000 Euro) erhält der Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Mansfeld-Südharz e.V. für das Projekt „Samariter für Geflüchtete“. Die Anlaufstelle in Hettstedt ist nicht nur Kleiderkammer und Möbelbörse, sondern unterstützt Zugewanderte auch mit Bildungs-, Sprachkurs- und Orientierungsangeboten. So hat sich eine Gruppe von Ehrenamtlichen herausgebildet, die wöchentliche Sprachkurse organisiert, Geflüchtete bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche unterstützt und Begegnungsfeste veranstaltet.

Der mit 500 Euro dotierte zweite Preis geht an den Malteser Hilfsdienst e.V. in Magdeburg, der geflüchteten Frauen durch Fahrradtrainings gesellschaftliche Teilhabechancen eröffnet. Der Fahrradkurs unterstützt die Frauen in ihrer Mobilität und Eigenständigkeit und trägt ganz nebenbei zu größerem Selbstvertrauen und besseren Sprachkenntnissen bei.

Im Rahmen der diesjährigen Festveranstaltung wurde zudem die START-Stiftung mit einer Sonderwürdigung bedacht. Die START-Stiftung unterstützt Jugendliche mit Migrationserfahrung auf ihrem Bildungsweg und bei ihrem gesellschaftlichen Engagement. 70 Jugendliche aus Sachsen-Anhalt haben bislang von dem Programm profitiert.

Kategorie „Integration in Ausbildung und Arbeit - Vielfalt in der Unternehmenswelt“

In der Kategorie werden Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Vereine gewürdigt, die sich für die berufliche Integration von Zugewanderten einsetzen und dabei Vielfalt als Teil ihrer Unternehmenskultur begreifen.

In dieser Kategorie wurde der 1. Preis (1.000 Euro) an die GfM Geschäftsführungs- und Verwaltungs GmbH aus der Lutherstadt Wittenberg verliehen, die das Projekt „Meine Chance – Berufsorientierung und Berufswegeplanung für neu zugewanderte junge Geflüchtete und Migrant*innen“ umsetzt. Gemeinsam mit Kooperationspartnern arbeitet das Projekt mit einer individuellen Beratung und Begleitung daran, dass der Übergang in das Berufsleben gelingt.

Den zweiten Preis (500 Euro) erhielt die Akademie Überlingen Verwaltungs-GmbH am Standort Aschersleben/Staßfurt für das überdurchschnittliche Engagement für gelingende Arbeitsmarktintegration. Ob bei einem Brunch oder einer Azubi-Bustour – der Bildungsträger unterstützt das Kennenlernen von Arbeitgebern und ausländischen Jugendlichen. Auch bei individuellen Problemen steht die Akademie Überlingen mit Rat und Tat zur Seite und trägt so dazu bei, dass die jungen Menschen sich auf ihre Ausbildung konzentrieren können.

Würdigung von individuellem Engagement

Die Jury hat außerdem 21 Ehrenamtliche für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land gewürdigt und ihnen sehr herzlich gedankt: Zain Edeen Akash (Magdeburg), Hiba Mahmood (Magdeburg), Nicole Gallinat (Wolmirsleben), Judit Minda (Staßfurt), Elena Orsini (Magdeburg), Svetlana Ozerskaia (Magdeburg), Gisela Werner (Oschersleben), Anett Ranwig (Hohe Börde), Margona Scholz (Lutherstadt Wittenberg), Petra Schäftner (Osterwieck), Birgit Engelhardt (Magdeburg), Soniya Frotan (Magdeburg), Karin Stöwesandt (Stendal), Abdullatif Dabbas (Halle), Rasha Diban (Halle), Astrid Sandström (Magdeburg), Marina Huth (Magdeburg), Sebastian Klapputh (Magdeburg), Ursula Müller (Magdeburg), Jutta Stegmann (Magdeburg) und Gabriele Wittstock (Magdeburg). Informationen zum Engagement dieser Ehrenamtlichen finden sich auf dem Landesportal Sachsen-Anhalt.

Quelle: Landesregierung Sachsen-Anhalt vom 05.12.2019

Back to Top