Glücksspielstaatsvertrag
Online-Glücksspiel - nahezu jeder fünfte Spielende zeigt problematisches Verhalten
Zum 01. Juli 2021 tritt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft: Zukünftig können bundesweit Lizenzen für Online-Glücksspiele vergeben werden. In diesem Zusammenhang weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihr Angebot zur Prävention von Glücksspielsucht hin.
28.06.2021
Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: „Durch den Glücksspielstaatsvertrag erhoffen sich die Länder klare Strukturen und einen besseren Spieler- und Jugendschutz. Das ist auch dringend nötig! Immerhin ist es bisher kinderleicht, im Netz sein ganzes Hab und Gut zu verspielen. Ich erwarte, dass die Länder sich ihrer Verantwortung bei dem Thema bewusst sind. Die zuständige Aufsichtsbehörde darf kein zahnloser Tiger sein, sondern muss rigoros durchgreifen, sollte es irgendwelche Verstöße geben. Die Suchtgefahr bei Onlineglücksspiel ist einfach viel zu hoch, als dass man bei dem Thema ein Auge zudrücken könnte.“
Junge männliche Erwachsene bis 25 Jahre Risikogruppe
In Deutschland sind laut aktuellen Studiendaten der BZgA rund 430.000 Menschen von einem problematischen Glücksspielverhalten oder einer Glücksspielsucht betroffen. Junge männliche Erwachsene bis 25 Jahre sowie mit Migrationshintergrund oder einem eher niedrigen Einkommen gehören dabei zu den Risikogruppen.
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Leiter der BZgA: „Online-Glücksspiel ist – im Vergleich zu anderen Glücksspielarten - mit einem erhöhten Suchtrisiko verbunden. Das erhöhte Suchtrisiko ist dadurch bedingt, dass Online-Glücksspiele rund um die Uhr immer und überall gespielt werden können. Die BZgA-Studiendaten zeigen auf, dass nahezu jeder fünfte Spielende von Online-Casinospielen ein problematisches oder abhängiges Spielverhalten zeigt. Deshalb unterstützt die BZgA mit qualitätsgesicherten Angeboten, um dieser Suchtgefahr vorzubeugen.“
„Check dein Spiel“-Präventionsprogramm
Mit dem „Check dein Spiel“-Präventionsprogramm bietet die BZgA vielfältige Informationen auf www.check-dein-spiel.de und ein Beratungsangebot zum Thema Glücksspiel, um Menschen für die damit verbundenen Risiken zu sensibilisieren und der Entstehung einer Glücksspielsucht vorzubeugen.
Durch die Aufnahme in die internationalen Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-5 wurde pathologisches Glücksspiel offiziell als Krankheit anerkannt. Im DSM-5 wird das Krankheitsbild als „Gambling Disorder“ - Glücksspielstörung - den Abhängigkeitserkrankungen zugeordnet. Kennzeichnend ist beispielsweise, dass Betroffene mit Glücksspielen vor Problemen oder anderen negativen Emotionen zu fliehen versuchen. Um ihren „Kick“ zu bekommen, setzen Betroffene immer wieder mehr Geld ein, als ihnen zur Verfügung steht und jagen dann den Verlusten panisch hinterher. Häufig wird erfolglos versucht, das Spielverhalten zu kontrollieren, was meist zu starker Unruhe und Gereiztheit führt. Darüber hinaus versuchen Betroffene oft, die Problematik vor Bezugspersonen zu verheimlichen. Beziehungen oder der Arbeitsplatz werden gefährdet oder gehen im schlimmsten Fall verloren.
Übersicht der BZgA-Angebote zur Prävention der Glücksspielsucht
www.check-dein-spiel.de:
- Informationen und Empfehlungen zum Umgang mit Glücksspielen
- Online-Selbsttest zur Überprüfung des eigenen Spielverhaltens
- evaluiertes individuelles Online-Verhaltensänderungsprogramm „Check out“
- Informationen und Beratungsmöglichkeiten für Angehörige
- Wegweiser zu Beratungs- und Hilfsangeboten vor Ort
Qualifizierte Telefonberatung für Betroffene und Angehörige:
Kostenfrei und anonym unter der Telefonnummer 0 800/1 37 27 00 - in Kooperation mit dem DLTB.
Servicezeiten: Montag bis Donnerstag: 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Informationsbroschüren (verfügbar auf mehreren Sprachen):
- „Wenn Spiel zur Sucht wird - Information zur Glücksspielsucht“
Informationsbroschüre - „Nichts geht mehr? - Was Angehörigen von Glücksspielsüchtigen helfen kann“
Informationsbroschüre für Angehörige - „Glücksspiele sind riskant - Ein Heft in Leichter Sprache“
Informationsbroschüre zu den Suchtgefahren verschiedener Glücksspielarten - „Wetten, du gibst alles?“
Informationsbroschüre zum Thema Sportwetten - „Verzockt - Informationen zur Spielsucht für Jugendliche"
Informationsbroschüre für Jugendliche
Bestellung der kostenfreien Informationsbroschüren:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: www.bzga.de/infomaterialien
Die aktuelle BZgA-Repräsentativbefragung „Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2019“ steht zum Download bereit.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 24.06.2021
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
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Stellungnahme / Diskussionspapier
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen - Stellungnahme zum Referent*innenentwurf des BMFSFJ vom 28. März 2024
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Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitalisation of social services for children, young people and families in Denmark""
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Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe zur Erstellung von Schutzkonzepten in der OKJA - Prävention (sexualisierter) Gewalt
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Zeitschrift / Periodikum
Peer-to-Peer im Jugendschutz - KJug 4-2023
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Stellungnahme / Diskussionspapier
Impulspapier Präventionsketten wirken!
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AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
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Schulen
Bewegungs-Pass an Grundschulen
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FINDER e.V.
REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe
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Ehil Kulturzentrum
Radikalismus – ich bin aufgeklärt!
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Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
Institutionen zum Thema
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Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
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Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
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Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.
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Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.