Kinder- und Jugendschutz
Klimakrise bedroht Kindergesundheit weltweit – Extremwetter verschärft Hunger
Bei den Klimagesprächen in Bonn betonte Save the Children die Bedrohung der Kindergesundheit durch die Klimakrise. Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen verschärfen den Hunger weltweit, was insbesondere Kinder hart trifft. Die Organisation fordert dringende Maßnahmen zum Schutz der jüngsten und verletzlichsten Mitglieder*innen unserer Gesellschaft.
10.06.2024
Zu Beginn der UN-Klimagespräche in Bonn fordert Save the Children, die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise für Kinder gezielt zu bekämpfen. Die internationale Kinderrechtsorganisation appelliert an die Teilnehmenden – vor allem aus Ländern mit hohem Einkommen und hohem CO2-Ausstoß – die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zu ergreifen und Kinder dabei in den Mittelpunkt zu stellen. Die Klimafinanzierung muss aufgestockt werden, um Mittel für Verluste und Schäden sowie Klimaanpassung bereitzustellen. Alle Regierungen müssen weiter dazu beitragen, die Erwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Eine neue Analyse von Save the Children zeigt die dramatischen Folgen von Extremwetterereignissen für Kinder: In Ländern, in denen die Klimakrise der Haupttreiber für Mangelernährung ist, sind heute mehr als doppelt so viele Kinder mit krisenhaftem Hunger konfrontiert als noch vor fünf Jahren; allein im Jahr 2023 betrug der Anstieg 20 Prozent.
Patricia Kramarz, Expertin für globale Gesundheit und Klima bei Save the Children Deutschland, betont:
„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für unsere Gesundheit im 21. Jahrhundert, und das gilt ganz besonders für Kinder. Es ist höchste Zeit, dass sich Gesundheitssysteme weltweit für die immensen
Herausforderungen durch Hitzewellen, Dürren, Wasserknappheit, aber auch Fluten, Stürme und andere Extremwetterereignisse wappnen. Allen voran Hunger und Mangelernährung, aber auch Infektionen wie Malaria, Denguefieber oder Cholera nach Überschwemmungen sind eine große Gefahr. Hinzu kommen Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung – auch hier bei uns in Europa.“
Ein vielversprechender Anfang ist der morgige Expert*innendialog zu Kindern in der Klimakrise, auf den sich die Staats- und Regierungschefs bei der COP28 geeinigt hatten. Damit wird in Bonn erstmal auf einer UN-Klimakonferenz ein formeller Raum geschaffen, der allein der Diskussion über die besonderen Gefährdungen und Bedürfnisse von Kindern dient. Patricia Kramarz resümiert: „Es braucht klimapolitische Lösungen speziell für Kinder – und es braucht mehr Geld dafür. Bisher ist aber leider das Gegenteil der Fall.“
Nach einem im Juni 2023 veröffentlichten Bericht von Save the Children (Pdf: 176 KB) und Partnern können nur 2,4 Prozent der Klimafinanzierung von vier wichtigen globalen Klimafonds als ausreichend kinderfreundlich eingestuft werden, obwohl Kinder die Hauptlast der Klimakrise tragen.
Quelle: Save the Children vom 03. Juni 2024
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