Katholik:innentag

Kirche muss bunt und vielfältig sein

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) zieht Fazit zum Katholik:innentag, der Ende Mai für fünf Tage in Stuttgart stattfand. Unter dem Motto „Leben teilen“ trafen sich dort Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus, um Glauben zu teilen, ihre Arbeit vorzustellen und drängende Fragen der Gegenwart zu diskutieren. Deutlich wurde insbesondere, dass Kirche bunt und vielfältig sein kann und muss.

10.06.2022

Der Katholik:innentag habe deutlich gemacht, wie bunt diese Kirche sein kann und wie viele engagierte Menschen die Kirche mitgestalten und prägen. Unterschiedlichste Facetten der katholischen Kirche seien sichtbar geworden. Die KJLB wünsche sich, dass genau diese Vielfältigkeit auch nachhaltig erkennbar bleibe. Die gute Stimmung während der fünf Tage in Stuttgart dürfe jedoch nicht über die Probleme hinwegtäuschen, die den kirchlichen Diskurs dieser Tage bestimmt, so Carola Lutz, Bundesseelsorgerin der KJLB. 

„Wenn wir als Kirche zukunftsfähig sein und Heimat für alle bieten möchten, müssen wir die dringend notwenigen Reformen voran bringen, Machtstrukturen abbauen und Diskriminierung beenden“, zog Lutz ihr Fazit.

Mit lauter Stimme für die Belange junger Menschen

Im gemeinsamen Verbändedorf des BDKJ konnten sich die Jugendverbände in ihrer Vielseitigkeit vorstellen und den Standbesucher:innen ihre Themen näher bringen.

„Der starke Zusammenschluss im BDKJ trägt dazu bei, dass wir gemeinsam mit einer lauten Stimme für die Belange junger Menschen eintreten können. Die vielen prominenten Gäste in unserem Jugenddorf verdeutlichen die Relevanz von kirchlicher Jugendverbandsarbeit“, hob Carola Lutz hervor.

Neben Spitzenpolitiker:innen wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, den Bundestagsvizepräsidentinnen Petra Pau und Katrin Göring-Eckardt waren auch hochrangige kirchliche Vertreter:innen wie ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, der Vorsitzende der DBK Bischof Bätzing und der Vorsitzende der Jugendkommission Weihbischof Wübbe im Jugenddorf mit der KLJB im Gespräch.

Regionalität als Kernbotschaft 

Die Besucher:innen erhielten am KLJB-Stand die Möglichkeit, konkret zum Thema Regionalität ins Handeln zu kommen. Neben der Möglichkeit, gerettetes und regionales Obst zu Smoothies zu verarbeiten oder sich die regionalen Unterschiede in Deutschland vor Augen zu führen, konnte auch das eigene Handeln bezogen auf die Wirkung in die eigene Region reflektiert werden.

„Wie wichtig das Engagement für und in die Region ist, erleben wir als KLJBler:innen tagtäglich. Deswegen war es uns ein Anliegen auch die Besucher:innen des Katholik:innentages dafür zu sensibilisieren“, hielt Sarah Schulte-Döinghaus, KLJB-Bundesvorsitzende, fest.

Klimaschutz als eines der zentralen Themen des Katholik:innentags

Die KLJB hatte die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichen Podien zum Thema Klimaschutz zu positionieren. Die KLJB müsse deutlich entschiedener für den Klimaschutz eintreten und besonders als katholische Kirche unsere Verantwortung wahrnehmen. Aus dem Glauben heraus politisch aktiv zu sein, sei Kern ihres Handelns und bedeute für die KLJB ganz konkret, sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen. Die große Bedeutung von Erfahrungen der Selbstwirksamkeit junger Menschen wurde auf dem gemeinsamen Podium mit Ricarda Lang, der Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/ Die Grünen besonders deutlich.

„Junge Menschen müssen in Klimafragen gehört werden und es ist auch Aufgabe der Jugendverbände, ihnen für ihr aktives Handeln Räume zu bieten“, betonte Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der KLJB.

Katholische Kirche als weltweite Solidargemeinschaft

Neben der wichtigen globalen Dimension der Klimakrise wies die KLJB auf die Verantwortung der katholischen Kirche hin, sich als weltumspannende Organisation für die unbedingte Einhaltung der Würde aller Menschen einzusetzen.

„Als KLJB fordern wir faire Lieferketten und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, um unserer Verantwortung gegenüber allen Menschen gerecht zu werden. Besonders die Kirche muss hierbei eine wichtige Rolle wahrnehmen. Unser Wohlstand darf nicht auf der Ausbeutung von Menschen aus dem Globalen Süden beruhen“, forderte Jannis Fughe, Bundesvorsitzender der KLJB.

Abschließend hob der KLJB-Bundesvorstand mit Blick auf den Katholik:innentag 2024 in Erfurt hervor, dass eine so bunte Kirche nur möglich sei, wenn die notwendigen Reformen für eine gerechte Kirche umgesetzt werden.

Quelle: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands vom 29.05.2022

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