Flucht und Migration
Integration: Sprachkurse sind effektiver als Tests
Für die Einreise oder den Aufenthalt im Land sowie den Erwerb der Staatsbürgerschaft stellen viele europäische Staaten zunehmend Anforderungen an Migrant(inn)en. Für besonders benachteiligte Gruppen wie Minderjährige gibt es dabei selten Sonderregelungen. Dies hat eine Studie in 40 Ländern im Auftrag des Europarates ergeben.
22.10.2019
Die Strategien in den Mitgliedsstaaten des Europarates, in deren Mittelpunkt die Sprachkenntnisse von Migrant(inn)en und ihr Wissen über die Aufnahmegesellschaft stehen, sowie die diesbezüglichen Lernmöglichkeiten sind der Gegenstand einer neuen Studie, deren Ergebnisse im Rahmen einer Europaratskonferenz am 16. Oktober präsentiert wurden. Die Studie wurde 2018 vom Europarat in Zusammenarbeit mit dem Verband europäischer Sprachprüfungsanbieter (ALTE) in 40 der 47 Mitgliedsstaaten der Organisation durchgeführt.
In den letzten beiden Jahrzehnten haben die Staaten zunehmend Anforderungen, die sich auf die Sprachkenntnisse und das Wissen über die Aufnahmegesellschaft beziehen, als Voraussetzung für den Erwerb der Staatsbürgerschaft, den Aufenthalt oder die Einreise in das Land eingeführt. In den meisten Mitgliedsstaaten gelten nunmehr derartige Bestimmungen: In lediglich 17% der untersuchten Länder sind diesbezügliche Anforderungen nicht Bestandteil der Migrationspolitik, und in 78% sind sie Teil des Einbürgerungsverfahrens. Elf der Staaten haben sogar Sprachtests in der Phase vor der Einreise eingeführt, oftmals im Zusammenhang mit der Familienzusammenführung.
Gleichzeitig bestehen der Studie zufolge erhebliche und auffällige Unterschiede im Hinblick auf das Ausmaß der Sprachbeherrschung, das die Mitgliedsstaaten voraussetzen. Besonders benachteiligte Gruppen wie Minderjährige, Flüchtlinge und Menschen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen sind von den Tests nur selten ausgenommen.
Weitere Ergebnisse der Studie finden sich auf der Webseite des Europarates.
Quelle: Europarat vom 17.10.2019
Schlagworte:
Europa Migrant*in Migration Geflüchtete*r Sprache Integration Staatsbürgerschaft Asyl StudieTermine zum Thema
-
23.05.2024
Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven
-
25.05.2024
Europafest – Bremer Jugendring
-
01.10.2024
Sprachförderung mit Kettenmärchen und Kamishibai
-
18.11.2024
Angebote nach § 42 SGB VIII – Kollegialer Austausch Beratung von und für Mitarbeiter*innen des Kinder- und Jugendnotdienstes sowie von Inobhutnahme Einrichtungen
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Kinder- und Jugendhilfe in der Krise Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Broschüre
Sicher im Internet unterwegs – in leichter Sprache
-
Broschüre
Diagnostisches Fallverstehen – Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen
Projekte zum Thema
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Sprachanimation in internationalen Begegnungen
-
AWO Kreisverband Pinneberg e.V. Jugendwerk Unterelbe
Ferienfreizeiten und Sprachreisen mit dem AWO Jugendwerk Unterelbe
-
Unser Europa, unsere Zukunft!
-
Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
Institutionen zum Thema
-
Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstsein
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Jugendmigrationsdienst Nürnberger Land Internationaler Bund e.V.
-
Hochschule
Hochschule Kempten und KooperationspartnerInnen
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Kompetenz Jugendhilfe gGmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen