Jugendmedienschutz
Neuer BLM-Jugendschutzbericht erschienen

Fast 1400 Vorgänge aus einem KI-Tool haben die Jugendschützer:innen der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im vergangenen Jahr bearbeitet. So funktioniert es: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz durchsucht ein „Crawler“ automatisiert das Internet und meldet Verdachtsfälle, die dann Expert:innen der Landeszentrale bewerten. Die BLM setzt das Tool seit dem ersten Quartal 2022 im Jugendschutz ein.
31.03.2023
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM, betont, dass der Jugend- und Nutzerschutz im Internet in der digitalen Welt immer stärker in den Fokus rückt. Nach ihm ist die Masse der problematischen Inhalte händisch nicht länger hinzubekommen. Daher muss die moderne Aufsicht in der digitalen Welt auch mithilfe von KI arbeiten. So zeigt für ihn der neue Jugendschutz-Bericht, dass das Einsetzen von KI-Tools der richtige Weg ist.
Aufgrund von Anfragen, Beschwerden und eigenem Screening prüfte die Landeszentrale zudem mehr als 800 Fälle, davon 560 im Online-Bereich, mit Blick auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV). Bei den Telemedien waren Pornografie sowie unzulässige und strafrechtlich relevante Inhalte im Kontext von Rechtsextremismus und Antisemitismus ein Schwerpunkt.
Gerade beim Kampf gegen Hass, Hetze und Extremismus im Netz ist die BLM mit zahlreichen Partnern im Austausch und baut die Vernetzung und Zusammenarbeit kontinuierlich weiter aus: Mit Staatsanwaltschaften, Behörden sowie Initiativen wie dem Bayerischen Bündnis für Toleranz.
Walter Keilbart, Vorsitzender des Medienrats der BLM:
„Ein schlagkräftiges Vorgehen gegen unzulässige Medienangebote, vor allem bei Rechtsextremismus, Antisemitismus, Hass und Hetze, hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz und ist der BLM ein besonderes Anliegen. Neue technische Wege, wie das KI-Tool, aber auch die stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern in Bayern und darüber hinaus helfen uns dabei.“
Weitere Informationen
Der Jugendschutzbericht 2022 der BLM (PDF: 687 KB) steht als Download bereit.
Quelle: Bayerische Landeszentrale für neue Medien vom 23.03.2023
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