Kinder- und Jugendschutz
FSM-Beschwerdestelle: Schwerpunkte bleiben Kinder- und Jugendpornografie und Rechtsextremismus
Die Beschwerdestelle der FSM hat ihr Jahresstatistik 2016 vorgestellt. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Multimediadienstanbieter verweist in ihrem Statement besonders auf die gute Kooperation mit dem BKA und die internationale Vernetzung.
07.03.2017
Im Jahr 2016 erhielt die FSM-Beschwerdestelle insgesamt 4.644 Meldungen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Gesamtbeschwerden damit um rund 15 % gesunken (2015: 5.448).
Stetige Steigerung bei Kinder- und Jugendpornografie
1.394 der eingegangenen Beschwerden enthielten Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen. In Relation zur Gesamtbeschwerdezahl ist dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen (2016: 30 %, 2015: 28 %, 2014: 27 %). Seit 2005 ist die Zahl der gemeldeten Missbrauchsinhalte fast stetig gestiegen. Von den in Deutschland gehosteten Inhalten konnten 97 % innerhalb einer Woche gelöscht werden. Im Ausland waren nach 4 Wochen 74 % der Inhalte gelöscht – eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (2015: 62 %). Diese Löschquote ist im Vergleich zu den deutschen Fällen aufgrund unterschiedlicher Rechtslagen schlechter. Die Verbesserung der Löschquote wurde durch das direkte Kontaktieren der Provider, bei denen die illegalen Inhalte gehostet sind, erreicht.
Rechtsextremismus gleichbleibend hoch
2016 hat sich die Anzahl der Beschwerden über Rechtsradikalismus nach der großen Steigerung in 2015 nur unwesentlich verändert (2016: 263 Fälle, 6 %; 2015: 256 Fälle, 5 %; 2014: 32 Fälle, 1 %). Hierzu zählen beispielsweise die Verbreitung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (2016: 227 Fälle; 2015: 202 Fälle) und die Leugnung des Holocausts (2016: 36 Fälle; 2015: 55 Fälle). Als volksverhetzend wurden von der Beschwerdestelle 2016 103 Inhalte eingestuft (2015: 139).
Nach kinder- und jugendpornografischen Inhalten wurden erwachsenenpornografische Inhalte 2016 am häufigsten bearbeitet (718 Fälle/16 %), gefolgt von den übrigen jugendgefährdenden Inhalten (338 Fälle/7 %). Der Anteil der Beschwerden gegen „Sonstige“ Inhalte ist im Vergleich zum Vorjahr mit 32 % in etwa gleich geblieben (1.536 Fälle). Hierunter fallen beispielsweise Inhalte, für die die Beschwerdestelle nicht zuständig ist oder bei deren Überprüfung kein Verstoß gegen jugendmedienschutzrechtliche Vorschriften festgestellt werden konnte.
Kooperation und Internationale Vernetzung
Martin Drechsler, Geschäftsführer der FSM: "Die konstant sehr hohen Löschquoten der in Deutschland gehosteten Missbrauchsdarstellungen sind nur möglich dank unserer sehr guten Kooperation mit dem Bundekriminalamt. Für die gestiegenen Löschquoten im Ausland ist die internationale Vernetzung der FSM-Beschwerdestelle mit dem INHOPE-Netzwerk und den Providern essentiell."
Diagramme der Statistiken stehen auf der <link http: www.fsm.de de external-link-new-window fsm-statistiken>Webseite der FSM zur Verfügung.
Quelle: Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e.V. vom 28.02.2017
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