Mobilität
„Familienkomponente“ beim 49-Euro-Ticket gefordert
Der Verband kinderreicher Familien vermisst beim 49-Euro-Ticket eine „Familienkomponente“ und fordert entsprechende Nachbesserungen für Kinder und Jugendliche.
08.11.2022
Millionen Fahrgäste werden ab Anfang 2023 von einem bundesweiten 49-Euro-Monatsticket (dem neuen „Deutschlandticket“) profitieren. In einer Pressemitteilung äußerte sich nun auch der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD e.V.) zu dem Angebot für Erwachsene und Vielfahrer:innen und fordert eine dringende Nachbesserung für Kinder und Jugendliche.
„Mit einem Preis von 49 Euro ist das neue Ticket deutschlandweit gültig und vereinfacht komplizierte Tarifmodelle zwischen Verkehrsverbunden“, so Vorsitzende Dr. Elisabeth Müller. Allerdings sei laut dem KRFD eine große Chance vertan worden.
Der Verband vermisse ein sachgerechtes Angebot, das schulpflichtige Kinder und Jugendliche in den Blick nehme. Für sie würden die Tarife im ÖPNV unverändert hoch bleiben, kommentiert Müller. Ausgaben für ÖPNV würden die Geldbeutel von Mehrkindfamilien monatlich überproportional belasten. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei Kindern bzw. Jugendlichen zahle mit dem „Deutschlandticket“ 245 Euro pro Monat. Ein vergünstigtes Ticket für Kinder und Jugendliche im ÖPNV für 29 Euro wäre laut dem KRFD eine wirksame Maßnahme. Dies würde merklich das Familienbudget entlasten.
Ein solches Rabattprogramm erlaube Kindern und Jugendlichen eine eigenständige und selbstbestimmte Mobilität, würde sie vom „Eltern-Taxi“ entkoppeln und sei nachhaltiger und zukunftsorientierte, heißt es seitens des Verbands. „Unsere nächste Generation wird so für ökologisch nachhaltige Mobilitätswege bereits im jungen Alter sensibilisiert, Kraftstoffe gespart und das Zeitbudget der Eltern aufgrund wegfallender Fahrtwege, die sich bei drei und mehr Kindern summieren, wird entlastet“, so Müller.
Hintergrund
Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden; vertritt 1,4 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für ihre Interessen ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von Familien mit drei und mehr Kindern, die sich untereinander unterstützen und die Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist konfessionell ungebunden und überparteilich.
Quelle: Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. vom 04.11.2022
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