Gesundheit
Fachverband Medienabhängigkeit stellt Empfehlungen für die Behandlung bei exzessivem Medienkonsum und -abhängigkeit vor
Anlässlich der diesjährigen Computerspielemesse „gamescom“ in Köln stellt der bundesweit arbeitende Fachverband Medienabhängigkeit e.V. seine „Empfehlungen zur Behandlung von Medienabhängigkeit im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem“ vor.
21.08.2012
Medienabhängigkeit ist derzeit noch keine medizinisch anerkannte Krankheit. Für die Beratung und Behandlung gilt daher bislang: ohne Diagnose keine Kostenübernahme. Betroffene und ihre Angehörigen erleben immer wieder einen Spießrutenlauf durch verschiedene Einrichtungen, bis sie endlich Hilfe erhalten. Ohne Kostenübernahme gibt es keine klare Zuständigkeit und keine Standards was die Beratung und Behandlung angeht.
Das Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), welches maßgeblich über die diagnostische Klassifikation von psychischen Erkrankungen entscheidet, hat sich erstmalig dafür ausgesprochen, die Glücksspielabhängigkeit und im Zuge dessen auch die Internetabhängigkeit den Suchterkrankungen zuzuordnen. Damit würden sich die Türen für eine Behandlung in Suchtberatungen und Suchtkliniken öffnen, wo die Mehrheit der Betroffenen ohnehin bereits Hilfe sucht.
Der Fachverband folgt mit seinen Empfehlungen der Tendenz der WHO und plädiert für eine rasche Umsetzung, um hilfesuchende Menschen in ihrer
Not angemessen unterstützen zu können. Die Empfehlungen des Fachverbands Medienabhängigkeit beinhalten wissenschaftliche Erkenntnisse zum Krankheitsverständnis und präsentieren eine Weiterentwicklung der bestehenden Versorgungstrukturen des Suchthilfesystems zugunsten einer fundierten Beratung und Behandlung von Internet- und Computerspielabhängigen. Von der Kontaktaufnahme über die Therapie bis zur Nachsorgebehandlung wird damit an die personellen wie fachlichen Ressourcen und
Qualifikationen der Suchthilfe angeknüpft.
Der Fachverband Mediensucht e.V. wird mit den erarbeiteten Empfehlungen auf die Verbände und Kostenträger zugehen, um entsprechende Verhandlungen über die Erweiterung des Versorgungssystem im Hinblick auf das Suchthilfesystem zu führen.
>> <link http: www.sucht.org fileadmin user_upload service themen mediensucht fvm_empfehlungen_pm_08-12.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Die Empfehlungen des Fachverbandes Mediensucht e.V. zum Download im PDF-Format
Quelle: Fachverband Mediensucht e.V.
Termine zum Thema
-
26.05.2024
Deutsch-Japanisches Studienprogramm "Das mediale Umfeld junger Menschen – Herausforderungen und Lösungsansätze"
-
10.06.2024
Bildung und digitaler Kapitalismus
-
20.06.2024
Systemische Onlineberatung und Medienkompetenz
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention: Jugendhilfe und Suchthilfe im Dialog
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention
Materialien zum Thema
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und die Hilfen zur Erziehung"
-
Broschüre
Sicher im Internet unterwegs – in leichter Sprache
-
Webangebot / -portal
Teste dein Wissen mit dem neuen TikTok-Quiz
-
Broschüre
Dossier 1/2023 Digitale Spiele. Kinder- und Jugendschutz durch gesetzliche Altersfreigaben
-
Broschüre
fluter. "Spiele" - Heft 87/2023
Projekte zum Thema
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
Elternguide.online
-
Gaming und Schulaustausch
-
Bund für Soziale Verteidigung e.V.
LOVE-Storm – Gemeinsam gegen Hass im Netz
Institutionen zum Thema
-
Verband / Interessenvertretung
NACOA Deutschland e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
ginko Stiftung für Prävention, Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW
-
Außeruniversitäre Forschungs-/Serviceeinrichtung
Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH
-
Sonstige
Beauftragte für Kultur und Medien (BKM)
-
Stiftung / Fördereinrichtung
Hans-Bredow-Institut