Gesundheit

Europas erster Kinderheilwald entsteht auf Usedom

Der erste Kinderheilwald Europas wurde am 20. September 2021 im Ostseebad Heringsdorf auf einer Fläche von etwa 50 Hektar ausgewiesen. Mit dabei waren Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

27.09.2021

Die Kaiserbäder auf der Insel Usedom setzen mit ihrem Projekt „Erster Kur-und Heilwald in Europa“ auf die Kraft des Waldes für die Gesundheit der Menschen. Das regionale und internationale Interesse an diesem Projekt sei enorm. Nach zweijähriger erfolgreicher Nutzung des Heilwaldes werde eines ganz deutlich: Heilwälder sind privilegierte Räume für Kranke und Gesunde. Und es zeige sich eine erhöhte Nachfrage nach einer Qualifizierung zum Thema Kindergesundheit.

„Willkommen im 1. Kinderheilwald Europas!“

Der Wert des Waldes für die Gesundheit sei heute wissenschaftlich nachgewiesen und allgemein anerkannt. Durch den Kinderheilwald in Heringsdorf werde die Gesundheitsversorgung der Kommunen und medizinischen Einrichtungen auf der Insel Usedom durch neue waldtherapeutische Angebote ergänzt. Umweltminister Backhaus bezeichnete den Wald als „grüne Apotheke“, der den Menschen mit seiner besonderen Ruhe und dem ausgeglichenen Waldklima vielfältige Möglichkeiten für Erholung und Entspannung bietet.

Mecklenburg-Vorpommern habe bereits vor vielen Jahren das Potenzial und die Notwendigkeit von Gesundheitswäldern erkannt, sagte Backhaus. Seit der Novellierung des Landeswaldgesetzes Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2011 bestehe die Möglichkeit, Wälder rechtskräftig zu Erholungs-, Kur- und Heilwälder zu erklären. Damit wurde für die Kur- und Heileinrichtungen die Grundlage geschaffen, die Potenziale des Waldes zielgerichtet zur Unterstützung der Genesungsprozesse ihrer Patienten zu nutzen. Die gesetzliche Schutzkategorie Kurwald und Heilwald wurde mittlerweile auf rund 98 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen (Heilwald Quetziner Tannen bei Plau am See, Kurwald Ostseebad Graal-Müritz, Heilwald Klink).

Therapeutische Waldplätze für die Kindergesundheit

Der geplante Kinderheilwald ist in 5 Funktionsbereiche gegliedert: die Willkommenszone, der Sinneswald, der Bewegungsbereich, die Kommunikationszone und die Ruhe- und Kreativzone.

Zur Verortung der Kinderheilwaldstationen spielten folgende Aspekte eine Rolle:

  • Erreichbarkeit
  • Übersichtlichkeit
  • Natürliche Barrieren
  • Störungspotential
  • Topografie

Landschaftselemente:

  • Beruhigende Landschaftselemente (wie kleine Lichtgruppen oder Duft der Kiefern)
  • belebende Landschaftselemente (Auf -und Ab der Topografie oder Moosflächen)
  • stärkende Lebenselemente ( mächtige Einzelbäume, Ameisenwege)

Hauptentwicklungsziele der Kinderheilwaldstationen sind:

  • Förderung und Entwicklung der Bewegungskomponenten, Ausbau motorischer und koordinativer Fähigkeiten;
  • Förderung/Entwicklung von psychischen Fähigkeiten (psychosomatische Erkrankungen, Ängste);
  • Gewichtsreduktion (adipöse Kinder);
  • Prävention und Rehabilitation von orthopädischen Erkrankungen;
  • Förderung und Entwicklung der Konzentrations,- Aufmerksamkeits - und Gedächtnisleistungen;
  • Atemwegserkrankungen;
  • Stärkung der Augenmuskulatur;
  • Interaktion in der Gruppe.

Weitere Informationen

Gefördert wurde das Projekt durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Mehr Details zum Kinderheilwald sind auf der Homepage des Kur- und Heilwaldes Kaiserbäder Insel Usedom zu finden.
Aktuelle Ergebnisse des BMFSFJ und BMG bezüglich der Gesundheit von Kindern aufgrund der Coronapandemie hat das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe im Artikel „BMG und BMFSFJ legen Bericht zu den gesundheitlichen Auswirkungen auf junge Menschen vor“ zusammengestellt.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg Vorpommern vom 20.09.2021

Redaktion: Alena Franken

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