Internationale Jugendarbeit
Die Folgen des Brexit für Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps
![Eine Person steht mit beiden Beinen auf jeweils eine halben EU- und UK-Fahne. Eine Person steht mit beiden Beinen auf jeweils eine halben EU- und UK-Fahne.](/fileadmin/_processed_/2/a/csm_1903_brexit-3707228_960_720_pixabay-TheDigitalArtist_ec2b7810fc.jpg)
Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ist klar: Großbritannien nimmt ab 2021 nicht mehr an Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps teil. Bereits bewilligte Projekte mit britischen Partnern können dagegen weiterhin umgesetzt werden. Zu beachten sind dabei die neuen Einreise- und Visabestimmungen.
21.01.2021
Alle Projekte mit britischen Partnern, die bis Ende 2020 über die EU-Programme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps bewilligt wurden, können wie geplant durchgeführt werden. Dies gilt auch für den Fall, wenn sie erst 2021 oder später umgesetzt werden.
Einreise- und Visabestimmungen beachten
In Teilen gelten für die Umsetzung der Maßnahmen jedoch neue Visabestimmungen.
Für Erasmus+-Aufenthalte bis zu sechs Monaten ist kein Visum nötig, sofern es nicht schon bisher erforderlich war. Dabei ist der Aufenthaltszweck auf die Teilnahme an der Aktivität beschränkt, einer bezahlten Tätigkeit darf nicht nachgegangen werden.
Freiwilligendienste jeglicher Dauer setzen den Erwerb eines entsprechenden Visums voraus, das mindestens drei Monate vor Antritt des Freiwilligendienstes beantragt werden muss; neben den Visakosten selbst fällt ein Gesundheitszuschlag an. Auf www.gov.uk/check-uk-visa finden sich die entsprechenden Informationen, wobei Freiwilligendienste unter die Kategorie von „Arbeitsvisa für Temporary Worker – Charity“ fallen.
Auch für Einreisende aus dem Vereinigten Königreich könnte es zukünftig zu Änderungen kommen: Teilnehmende aus Großbritannien sollten sich bei einer Einreise in die EU nach dem 31. Dezember 2020 vorab zu möglichen neuen Einreisebestimmungen bei der zuständigen Behörde erkundigen.
Ansonsten gilt: Ab dem 01.10.2021 ist die Einreise für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger dann nur noch mit einem gültigen Reisepass zulässig.
Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps in Zukunft ohne das Vereinigte Königreich
Für die Zukunft lautet die traurige Nachricht: Das Vereinigte Königreich nimmt ab 2021 nicht mehr an Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps teil.
Zwar eröffnet Artikel 16 der Verordnung zum Nachfolgeprogramm von Erasmus+ die Möglichkeit für Drittstaaten, am Programm teilzunehmen (auch für das Europäische Solidaritätskorps wird es voraussichtlich eine vergleichbare Regelung geben). Doch wäre im Falle des Vereinigten Königreichs hierfür eine spezifische Vereinbarung zu treffen.
Verhandlungen über solche Vereinbarungen können aber erst beginnen, nachdem die Verordnungen zu den neuen Programmen verabschiedet sind. Das Vereinigte Königreich müsste seinerseits solche Vereinbarungen anstreben und alle Bedingungen der EU erfüllen, was zum jetzigen Zeitpunkt nicht als gesichert betrachtet werden kann.
Aktuell hat die britische Regierung ein eigenes Förderprogramm („Turing scheme“) aufgelegt. Dieses fördert ausschließlich weltweite Auslandsaufenthalte britischer Staatsbürger zu Studien-, schulischen und Berufsbildungszwecken.
Die Nationalagentur des Vereinigten Königreichs informiert auf ihrer Webseite über die Übergangszeit nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU.
Quelle: JUGEND für Europa vom 14.01.2021
Termine zum Thema
-
07.08.2024
A million dreams … a glimpse of tomorrow
-
15.08.2024
Israel – Nahostkonflikt – Antisemitismus: Pädagogische Herausforderungen und Möglichkeiten nach dem 7. Oktober
-
02.09.2024
Förderworkshop in Hannover
-
18.09.2024
kreativ_transformativ – Qualifizierung für eine Kulturelle Bildung mit globaler und nachhaltiger Perspektive 2024/2025
-
25.09.2024
Im Dialog – Für Friedensbildung
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 3/2023: „Frieden und Sicherheit – Politische Bildung nach dem 24. Februar 2022“
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Fit for Diversity Card Collection
-
Broschüre
Internationaler Jugendaustausch – Das DPJW-Starterpaket
-
Webangebot / -portal
Toolbox „Internationalisierung der Schulbildung“
Projekte zum Thema
-
Ahoj.info
-
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Training of Trainers in nonformal education in times of war
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
European Knowledge Centre for Youth Policy
-
Unser Europa, unsere Zukunft
Institutionen zum Thema
-
Hochschule
Hochschule Kempten und KooperationspartnerInnen
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
-
Internationale Einrichtung
Intiwawa e. V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
transfer e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste