Welttag der Bildung
Covid-19-Pandemie verschärft Bildungsbenachteiligungen weltweit
Am 24. Januar begeht die UNESCO den Welttag der Bildung – auch in diesem Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Bildungssysteme erleben weltweit eine der größten Krisen ihrer Geschichte. Dabei wird deutlich, dass die Schule als Lernort durch nichts zu ersetzen ist. Die Schule bleibe der wichtigste Ort der Wissensvermittlung, der Begegnung und der Teilhabe in der Gesellschaft, betont die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. Im globalen Maßstab gelte es allen Menschen Zugang zu hochwertiger, chancengerechter und lebenslanger Bildung zu geben und dabei alle Bildungsbereiche in den Blick zu nehmen, von der Kindertagesbetreuung bis zur Erwachsenenbildung.
27.01.2022
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission weist darauf hin, dass in den vergangenen beiden Jahren der Corona-Pandemie trotz aller Schwierigkeiten an vielen Orten ein erfolgreicher Lernprozess möglich war, gerade bei der digitalen Bildung. Das gilt auch für Deutschland. Diese Chance sollte genutzt werden, um die Digitalisierung in der Bildung weiter voranzutreiben. Fernunterricht kann aber nur ein unvollkommener Ersatz für die verlorene Unterrichtszeit im Klassenzimmer sein. Nicht immer ist er für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zugänglich oder die technische Ausstattung erschwinglich. Die Schule als Lernort bleibt daher durch nichts zu ersetzen. Sie ist und bleibt die wichtigste Stätte der Wissensvermittlung, der Begegnung, der Teilhabe in unserer Gesellschaft, betont Maria Böhmer.
„Bildungssysteme auf der ganzen Welt erleben durch die Corona-Pandemie eine der größten Krisen ihrer Geschichte mit schwerwiegenden Folgen gerade für diejenigen, die es schon davor schwer hatten, im Bildungssystem Fuß zu fassen. Die Rückschläge sind dramatisch. Die Auswirkungen der Schulschließungen auf das Lernen junger Menschen könnten weltweit zu den kostspieligsten Folgen der Pandemie zählen. Hunderte Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen hatten schon zuvor keinen Zugang zu Schulbildung. Diese Situation hat sich noch deutlich verschärft. Die Zahl der Analphabetinnen und Analphabeten droht wieder zu steigen. Das dürfen wir nicht zulassen! Wir alle, die internationale Gemeinschaft, sind zur Solidarität und zum Handeln aufgerufen.“
Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission
Nicht von ungefähr sei Bildung eine der zentralen UNESCO-Säulen. Bildung als Schlüssel für eine friedliche Zukunft der Menschheit war der Gründungsgedanke der UNESCO, unterstreicht Maria Böhmer. Allen Menschen Zugang zu hochwertiger, chancengerechter und lebenslanger Bildung zu geben, wie es die Vereinten Nationen fordern, ist auch zu Beginn des Jahres 2022 die vordringliche Aufgabe – in der Deutschen UNESCO-Kommission, in der gesamten UNESCO-Familie, in der Politik und in der Zivilgesellschaft. Dabei müssten alle Bildungsbereiche in den Blick genommen werden – von der Kita bis zur Erwachsenenbildung.
Hintergrund
2019 hat die UNESCO erstmals den Welttag der Bildung ausgerufen. Das Bildungsziel der Globalen Nachhaltigkeitsagenda lautet: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“ Die UNESCO koordiniert die Umsetzung dieses Ziels und ist für das Monitoring verantwortlich. Jährlich gibt sie den Weltbildungsbericht heraus. Am 15. Februar 2022 diskutieren Expertinnen und Experten in Berlin die Ergebnisse des aktuellen Berichtes mit Blick auf Deutschland bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Auswärtigen Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Deutschen UNESCO-Kommission.
Weitere Informationen zur Agenda Bildung 2030: www.unesco.de/bildung/agenda-bildung-2030
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission vom 24.01.2022
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