Kinder- und Jugendschutz

Chatroulette: SCHAU HIN! klärt auf über unbekannte Begegnungen im Internet

Chatroulette ist ein neuer Videochat, welcher Nutzern die Gelegenheit bietet, mit Chatpartnern weltweit in Kontakt zu treten. Obwohl das Portal sich an Erwachsene wendet, können auch Kinder ungehindert darauf zugreifen.

02.06.2010

Die Initiative „SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.“ weist darauf hin, dass Kinder mit nicht kindgerechten Inhalten konfrontiert werden können. Darüber hinaus können Fremde völlig unkontrolliert mit Kindern in Kontakt treten.

Bei Chatroulette treffen die Nutzer per Zufallsprinzip aufeinander, hauptsächliche Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche können Gefallen an der neuen Videochatform finden. Sie können sich auf dem Computerbildschirm live über die Webkamera sehen, miteinander sprechen oder per Texteingabe chatten. Wegklicken und weggeklickt werden lautet das Prinzip. Jeder kann den Videochat beenden und der nächste Gesprächspartner erscheint automatisch. Das funktioniert innerhalb weniger Sekunden. Der Reiz dieses Portals soll in der Begegnung mit fremden Menschen aus der ganzen Welt liegen, mit denen man blitzschnell, einfach und zufällig in Kontakt treten kann. 

Für Kinder ist diese Plattform ungeeignet. Die Videochatseite kann ohne Registrierung von jedem genutzt werden. Weder ist eine Anmeldung nötig, noch gibt es eine Kontrolle darüber, wer welche Inhalte und Bilder veröffentlicht. So können pornografische Inhalte oder Gewaltdarstellungen auftauchen, die Kinder und Jugendlichen belästigen und überfordern. Darüber hinaus können Fremde mit Kindern ungehindert in Kontakt treten. Kinder haben noch nicht die Fähigkeit, die Gesprächspartner und die Motive der Kontaktaufnahme einzuschätzen.

Zwar informiert Chatroulette auf der Startseite, dass die Nutzer mindestens 16 Jahre alt sein müssen, allerdings wird das Alter nicht kontrolliert. Kinder können völlig ungehindert darauf zugreifen. Da Chatroulette aus dem Ausland betrieben wird, ist der Jugendschutz in Deutschland in diesem Fall machtlos.

Die Initiative SCHAU HIN! gibt Eltern Hilfestellung und Orientierung wie Sie sich im Umgang mit dem Internet verhalten können: 

- SCHAU HIN! empfiehlt Eltern, ein Filterprogramm entsprechend der Altersgruppe auf dem Computer zu installieren, welches Internetseiten wie „chatroulette.com“ blockiert.

- Kinder müssen mit den Sicherheitsregeln im Internet vertraut werden. Auch hier gilt, persönliche Daten nicht sorglos weiterzugeben. Dazu gehört auch, keine Bilder von sich in Netz zu stellen auf denen man erkennbar ist. Deshalb sollten sich Kinder nicht in Videochats aufhalten. Ausnahmen brauchen unbedingt die Erlaubnis der Eltern, beispielsweise wenn die Chatpartner die eigenen Großeltern oder sehr gute Freunde sind. 

- Für Kinder sind nur Chats auf Kinderseiten geeignet, die von erwachsenen Moderatoren begleitet und kontrolliert werden. 

- Kinder können vielfach nicht die Risiken erfassen, die mit dem Internet verbunden sind. Eltern sollten ihre Kinder über die Nutzung des Internets aufklären und über die Gefahren und Wirkung aktiv reden.

- Es ist wichtig, dass Eltern sich regelmäßig darüber informieren, was ihre Kinder zurzeit beschäftigt und wo Sie sich im Internet aufhalten.

- Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es zu Ihnen kommen kann, wenn es etwas Ungewöhnliches oder Unangenehmes im Internet erlebt. Reagieren Sie nicht mit einem Internetverbot. Ihr Kind wird sein Problem sonst beim nächsten Mal für sich behalten.

- Den Umgang mit dem Internet sollten Eltern mit Ihren Kindern gemeinsam erlernen. SCHAU HIN! rät Eltern, ihr Kind beim Surfen nicht allein zu lassen, sondern sie dabei zu begleiten.

Mehr Informationen unter: http://schau-hin.info

Quelle: SCHAU HIN!

 

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