Geflüchtete aus der Ukraine
Berücksichtigung der besonderen Bedarfe junger Menschen


Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) e.V. verurteilt den gewaltsamen Angriff auf die Ukraine durch die russische Armee und fordert mit Blick auf die Fluchtbewegung: Europa und Deutschland müssen jetzt alle nötigen solidarischen Maßnahmen zur Aufnahme und Unterstützung flüchtender Menschen mobilisieren.
03.03.2022
In einer Pressemitteilung schreibt der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) e.V.: „Es wurden bereits zahlreiche Zivilist*innen getötet darunter auch Kinder. Laut UN-Angaben vom 28.02.2022 flüchteten seit Kriegsausbruch bereits 520.000 Menschen aus der Ukraine in die angrenzenden Nachbarländer. Es ist eine der größten Fluchtbewegung innerhalb Europas mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte. Seit Beginn der Angriffe erreichten mehr als 3.000 Geflüchtete aus der Ukraine Deutschland.“ Deshalb fordert der Verband Europa und Deutschland dazu auf, alle nötigen solidarischen Maßnahmen zur Aufnahme und Unterstützung flüchtender Menschen jetzt zu mobilisieren.
Besondere Bedarfe junger Menschen berücksichtigen
Die solidarische Aufnahmezusage der europäischen Staaten sei begrüßenswert, heißt es weiter. Im Sinne einer menschenrechtsorientierten Politik müsse Deutschland diese Zusage nun unbürokratisch umsetzen – zum schnellen Schutz der von Krieg, Gewalt und Verfolgung bedrohten Menschen.
„Auch zahlreiche Kinder und Jugendliche werden zur Flucht gezwungen und verlieren ihre Familienangehörigen. Sie gehören zu einer besonders vulnerablen Gruppe, ihre spezifischen Bedarfe müssen in der Umsetzung solidarischer Maßnahmen unbedingt beachtet werden.“
Forderungen des BumF e.V.
- Es muss selbstverständlich für alle flüchtenden Menschen der Schutz vor den kriegerischen Auseinandersetzungen gewährleistet werden. In der Ukraine leben zahlreiche Menschen aus nicht-europäischen Herkunftsstaaten. Auch viele von ihnen sind nun vom Krieg betroffen und zur Flucht gezwungen. Berichte über rassistische Behandlung an den Grenzen und darüber, dass Menschen die Ausreise aus der Ukraine erschwert wurde, sind besorgniserregend und bedürfen der Aufklärung. Es darf kein Unterschied zwischen flüchtenden Menschen gemacht werden. Rassismus und Solidarität schließen einander aus. Eine Solidarität, die diskriminiert, ist keine Solidarität.
- Deutschland verfügt über ausreichend Ressourcen, flüchtenden Menschen Schutz zu bieten und steht mit in der Verantwortung, sich aktiv an der Aufnahme flüchtender Menschen zu beteiligen. Dazu gehört die Bereitstellung bedarfsgerechter Unterbringungsmöglichkeiten, die Gewährung des Zugangs zu psychosozialen Versorgungsstrukturen sowie der Aufbau eines niedrigschwelligen und unbürokratischen Ankommenssystems.
- Dieses Ankommenssystem muss unbedingt die besonderen Bedarfe begleiteter und unbegleiteter Minderjähriger in den Blick nehmen und wirksam auf diese eingehen. Dazu gehört die psychische und physische Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen. Erfahrungen von Gewalt und Flucht sowie die Trennung von Familienangehörigen sind besonders belastend für junge Menschen. Niederschwellige, jugendspezifische psychosoziale Unterstützungsangebote müssen für die ankommenden jungen Menschen bereitgestellt werden.
- Die gelingende und schnelle Umsetzung von Familien- und Community-Zusammenführungen muss prioritär behandelt werden.
- Es muss sichergestellt werden, dass Menschen aus der Ukraine ohne Sorge um ihren Aufenthalt in Deutschland bleiben können. Dieser muss unbürokratisch verlängert werden, ein Abschiebestopp ist natürlich unabdingbar.
Quelle: Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. vom 02.03.2022
Termine zum Thema
-
17.03.2025
Kinder psychisch kranker Eltern
-
17.03.2025
Schwierige Kindheiten – Beratung in Risiko-Kontexten – Fachtagung in Nürnberg
-
26.03.2025
Beteiligung von Kindern im Kinderschutz – wie kann das gehen?
-
01.04.2025
Mit Kindern über den Tod und andere Abschiede reden
-
02.04.2025
Überblick über das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG)
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Prävention inklusiv! KJug 1-2025
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe: Inklusiver Kinderschutz in Kindertageseinrichtungen
-
Monographie / Buch
Einrichtungen stationärer Hilfen zur Erziehung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Tool zur Risiko- und Potenzialanalyse für Schutzkonzepte
-
Zeitschrift / Periodikum
das baugerüst 3/24 „Friedens(t)räume“
Projekte zum Thema
-
Deutsches Jugendinstitut; Institut für Soziale Arbeit; BAG Die Kinderschutz-Zentren
Qualitätsentwicklungsverfahren im jugendamtlichen Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen
-
Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
„Kinderschutz im Saarland“ – bundesweite E-Learning-Angebote für Fachkräfte und Ehrenamtliche
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
-
labconcepts GmbH
Generationen im Gespräch
Institutionen zum Thema
-
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg - Center for Advanced Studies
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
LIMAN - Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Volkssolidarität Leipziger Land/ Muldental e.V.