Familienforschung
Baden-Württemberg: Zahl der Kinder in Familien rückläufig
Nach Angaben des Mikrozensus gab es im Jahr 2012 rund 1,1 Millionen Familien mit etwa 1,8 Millionen Kindern unter 18 Jahren in Baden-Württemberg. Damit lebten nach Feststellung des Statistischen Landesamtes deutlich weniger Kinder unter 18 Jahren in den Familien als dies noch zur Jahrtausendwende der Fall war.
19.09.2013
Im Jahr 2000 lebten rund 2,1 Millionen minderjährige Kinder in etwa 1,2 Millionen Familien in Baden-Württemberg. Die Familie umfasst im Mikrozensus alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, Lebensgemeinschaften sowie allein erziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt.
Von den insgesamt 1,8 Millionen Kindern in Baden-Württemberg waren im Jahr 2012 rund 257.000 bzw. rund 14 Prozent der Kinder im Kleinkindalter unter 3 Jahre. Knapp 278.000 Kinder zählten zur Altersgruppe 3 bis unter 6 Jahre (15 Prozent). Im Grundschulalter von 6 bis unter 10 Jahre war etwas mehr als jedes fünfte Kind in einer Familie (382.000 bzw. 21 Prozent). Fast 537.000 bzw. knapp 30 Prozent der Kinder waren 10 bis unter 15 Jahre alt, nahezu 362.000 Kinder zählten zur Altersgruppe der 15- bis unter 18-Jährigen (20 Prozent).
Ein Großteil der minderjährigen Kinder lebt bei den verheirateten Eltern
Von den insgesamt 1,8 Millionen Kindern unter 18 Jahren in Baden-Württemberg wuchsen fast 81 Prozent im vergangenen Jahr bei Ehepaaren auf. Rund 5 Prozent der unter 18-Jährigen lebten in Lebensgemeinschaften, 14 Prozent der Kinder wurden von einem alleinerziehenden Elternteil aufgezogen. In Lebensgemeinschaften leben häufiger jüngere Kinder als in den anderen Lebensformen. Im Jahr 2012 war mehr als ein Viertel der Kinder in Lebensgemeinschaften unter 3 Jahre alt (knapp 28 Prozent). Von den Kindern, die bei Ehepaaren aufwachsen, waren rund 14 Prozent im Kleinkindalter, bei den Alleinerziehenden fielen nur etwa 9 Prozent in dieser Altersgruppe.
Demgegenüber haben Alleinerziehende im Vergleich zu Paargemeinschaften tendenziell ältere Kinder. Deutlich mehr als die Hälfte der Kinder, die bei Alleinerziehenden aufwachsen, fielen in die Altersgruppe 10 bis unter 18 Jahre (59 Prozent). Knapp 49 Prozent der Kinder, die bei Ehepaaren aufwachsen, waren 10 bis unter 18 Jahre alt. Bei den Lebensgemeinschaften lag der Anteil der Kinder in dieser Altersgruppe bei nahezu 37 Prozent.
In 68 Prozent der Lebensgemeinschaften lebt nur 1 Kind
In der Hälfte der baden-württembergischen Familien mit Kindern unter 18 Jahren lebte nur ein Kind. Knapp 39 Prozent haben zwei Kinder und in lediglich gut 11 Prozent der Familien wuchsen 3 Kinder und mehr auf. In den Ehepaar-Familien in Baden-Württemberg leben tendenziell mehr Kinder. In 45 Prozent der Familien, die zum Familientyp der Ehepaare zählen, lebte im vergangenen Jahr ein Kind unter 18 Jahren. In immerhin 55 Prozent der Familien lebten zwei und mehr Kinder mit den verheirateten Eltern zusammen.
Bei den Lebensgemeinschaften und bei den Alleinerziehenden hingegen fällt der Anteil der größeren Familien mit zwei und mehr Kindern deutlich geringer aus. So lebte in 68 Prozent der Lebensgemeinschaften nur ein Kind unter 18 Jahren. In 32 Prozent der Familien in Lebensgemeinschaften wuchsen zwei und mehr Kinder auf. Bei den Alleinerziehenden belief sich der Anteil der Ein-Kind-Familie auf rund 66 Prozent, in knapp 34 Prozent der Familien lebten zwei und mehr Kinder.
Finanzielle Situation bei Alleinerziehenden angespannt
Ein Indikator zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage der Familien stellt das durchschnittliche monatliche Haushaltsnettoeinkommen dar. Bei den Alleinerziehenden gestaltet sich die finanzielle Situation häufig als schwierig: Im Jahr 2012 hatten rund 46 Prozent der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren ein monatliches Nettoeinkommen unter 1.500 Euro zur Verfügung, während dies nur bei gut 3 Prozent der Paarfamilien (Ehepaare und Lebensgemeinschaften) der Fall war. Etwa 46 Prozent der Alleinerziehenden verfügten über ein Nettoeinkommen von 1.500 bis unter 3.200 Euro (Paarfamilien: knapp 41 Prozent). Mit einem monatlichen Familiennettoeinkommen von mehr als 3.200 Euro konnten nur knapp 8 Prozent der Alleinerziehenden rechnen, jedoch 56 Prozent der Familien, in denen die Eltern in einer Paargemeinschaft zusammenleben.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg vom 18.09.2013
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