Gesundheit und Wohlbefinden

Verwaltung und Steuerung

Steuerung

Hauptakteure

Informationen über das System der institutionalisierten Gesundheitsförderung in der Bundesrepublik Deutschland sind in einem Schaubild auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verfügbar.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Es ist für eine Vielzahl von Politikfeldern zuständig. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf die Erarbeitung von Gesetzesentwürfen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist zuständig für Gesundheitsfragen von Kindern und Jugendlichen, wo es um Prävention, Frühe Hilfen und Entwicklung gesundheitsfördernder Strategien geht.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist für Ernährungsfragen zuständig. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit sicheren Lebensmitteln, klare Verbraucherinformationen beim Lebensmitteleinkauf, eine starke und nachhaltige Land-, Wald- und Fischereiwirtschaft sowie Perspektiven für die vielen ländlichen Regionen sind ebenso wichtige Ziele des BMEL wie auch das Tierwohl und die Sicherung der Welternährung.

Die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) hat insgesamt rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Deutschland und auf See. In den Bereichen Agrarwirtschaft, Fischerei und Ernährung erfüllt die BLE vielfältige Aufgaben. Als zentrale Umsetzungsbehörde ist sie im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angesiedelt.

Unter dem Dach der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft informiert das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zielgruppengenau und kompetent rund ums Essen und Trinken. Das BZfE berät wissenschaftlich fundiert, neutral und zielgruppenspezifisch in allen Lebensphasen von Schwangerschaft, Kleinkindalter, Kitas, Schulen, Berufstätige bis hin zum Seniorenalter. So liefert das BZfE beispielsweise zuverlässige Informationen zu einer sicheren und nachhaltigen Lebensmittelauswahl, unterstützt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit fundierten Informationen, unterstützt dabei, die Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, und entwickelt Bildungsbausteine für den Einsatz in Kitas und Schulen.

Im Februar 2019 wurde das Institut für Kinderernährung am Max Rubner-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) eröffnet. Das neu gegründete Institut soll das Zusammenwirken verschiedener Einflüsse auf die frühe Prägung von Krankheitsrisiken einschließlich der Entstehung von Übergewicht und ernährungsmitbedingten Krankheiten sowie des Ernährungsverhaltens von Kindern von der Geburt an bis zum 18. Lebensjahr untersuchen. Relevante Einflussgrößen auf die Interaktionen zwischen Eltern und Kind sowie das Ernährungs- und Essverhalten von Schulkindern und Jugendlichen stehen im Fokus.

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) entstand durch die Integration des ehemaligen aid Infodienst e.V. in die  Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft. Ziel des BZL ist es, durch neutrale und wissensbasierte Information ein besseres Verständnis heutiger Landwirtschaft zu fördern und einen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog über Landwirtschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft zu leisten.

Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat ist für den Bereich Sport zuständig, insbesondere die Förderung des deutschen Spitzensports. Siehe auch Sport, Jugendfitness und körperliche Betätigung.

Auf der Ebene der Bundesländer sind die für den jeweiligen Bereich verantwortlichen Landesministerien zuständig. Das Thema Gesundheit ist dabei in unterschiedlichen Konstellationen zu finden. Die Sportförderung im Kontext von formaler Bildung findet sich in den jeweiligen Bildungsministerien: Beispiel Rheinland-Pfalz.

Für Gesundheitsbelange sind in den Bundesländern die folgenden Ministerien verantwortlich:

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nimmt die Aufgabe der gesundheitlichen Aufklärung auf Bundesebene als Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wahr. Gemäß dem Errichtungserlass vom 20.7.1967 hat die BZgA insbesondere die Aufgabe:

  • Grundsätze und Richtlinien für Inhalte und Methoden der praktischen Gesundheitserziehung zu erarbeiten,
  • für Ausbildung und Fortbildung der auf dem Gebiet der Gesundheitserziehung und -aufklärung tätigen Personen zu sorgen,
  • die gesundheitliche Aufklärung und Gesundheitserziehung im Bundesgebiet zu koordinieren und zu verstärken,
  • mit dem Ausland zusammenzuarbeiten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist aus dem bis 1994 bestehenden Bundesgesundheitsamt hervorgegangen. Es ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten. Arbeitsschwerpunkte des in Berlin ansässigen Instituts sind die Forschung und Beratung der Bundesregierung in Fragen der Öffentlichen Gesundheit (Public Health). Das RKI führt regelmäßig die KiGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland durch.

Der Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert. Er hat mittlerweile 66 Partner bundesweit. Die Leitziele sind gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland zu verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten zu unterstützen.

Das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) soll bereits bestehende Maßnahmen und Initiativen rund um gutes Schul- und Kitaessen koordinieren, Qualitätsstandards und Konzepte zu Qualitätsnachweisen bei Caterern weiterentwickeln sowie relevante Zielgruppen für hochwertige Ernährung und den Stellenwert der Ernährungsbildung sensibilisieren. Ziel ist mehr Qualität beim Essen in Kita und Schule.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) wurde 2007 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gegründet. Sein übergeordnetes Ziel ist es, Kinder durch eine möglichst wirksame Vernetzung von Hilfen des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe früher und besser vor Gefährdungen zu schützen. Um dies zu verwirklichen, muss insbesondere die Erreichbarkeit von Risikogruppen verbessert werden. Träger des NZFH ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland. Sie

  • hat über 15.500 Mitglieder, die in Kliniken und Praxen, in wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschungsinstituten und im öffentlichen Gesundheitswesen tätig sind
  • versammelt 39 pädiatrische Spezialgesellschaften, von der Diabetologie über die Sportmedi-zin bis hin zur pädiatrischen Tropenmedizin.

Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ) ist der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften und Fachverbände Deutschlands. Sie

  • koordiniert die gemeinsamen gemeinnützigen Ziele und Aufgaben ihrer Mitglieder zum Wohle von Kindern und Jugendlichen.
  • vertritt diese Ziele nach außen gegenüber Gesellschaft und Politik.
  • setzt sich für die bestmögliche gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein.
  • engagiert sich für die Umsetzung der Kinderrechte, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind.

Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. (DGSPJ) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft mit etwa 2000 Mitgliedern, überwiegend Kinder- und Jugendärzte und -ärztinnen, aber auch Kinderkrankenschwestern und -pflegern, Ärzten und Ärztinnen anderer Fachgebiete, Psycholog(inn)en, Therapeut(inn)en, Pädagog(inn)en und juristischen Personen. Die Gesellschaft verfolgt folgende Ziele:

  • Förderung der Forschung, Lehre sowie der Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Sozialpädiatrie und Jugendmedizin
  • Initiierung und Förderung von gesundheitlichen Präventionsprogrammen für Familien, Kinder und Jugendliche
  • Initiativen zur Verbesserung der interdisziplinären Vernetzung auf dem Gebiet des Gesundheitswesens und der Gesundheitswissenschaften und der Kontakte zu den entsprechenden nationalen und internationalen Institutionen und Fachgesellschaften
  • Einsatz für sozial benachteiligte, chronisch kranke und behinderte Kinder und Jugendliche hinsichtlich Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Integration
  • Eintreten für die Rechte des Kindes entsprechend der UNO-Konvention.

Das Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (FoSS) widmet sich der praxisnahen Forschungsarbeit zu Bewegung, Spiel und Sport von Kindern und Jugendlichen zur Entwicklung von praxiserprobten und zukunftsweisenden Bewegungs- und Lehrangeboten.

Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) ist ein gemeinnütziger, politisch und konfessionell unabhängiger Verband. Mitglieder unter anderem Bundesverbände des Gesundheitswesens (wie z.B. die Bundesärztekammer, die Spitzenverbände der Krankenkassen sowie Verbände der Heil- und Hilfsberufe, aber auch Bildungseinrichtungen und Akademien) mit einem Arbeitsschwerpunkt im Bereich „Prävention und Gesundheitsförderung“. Es gibt einen eigenen Arbeitsschwerpunkt Kinder und Jugendliche. Die Bundesvereinigung wird für ihre satzungsgemäß festgelegten Ziele und Aufgaben sowie auf der Basis eines jeweils aktuellen Jahresarbeitsprogramms vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) institutionell gefördert. Davon unabhängig erfolgt die Finanzierung von Projekten aus öffentlichen Mitteln und Sponsorengeldern.

In allen Bundesländern finden sich Verbraucherzentralen mit einem umfangreichen Angebot in rund 200 Beratungsstellen. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen hier aktuelle, verlässliche Informationen und unabhängige Beratung – unter anderem zu den Themen Gesundheit und Ernährung und auch spezifisch für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. beschäftigt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1953 mit allen auf dem Gebiet der Ernährung auftretenden Fragen und stellt Forschungsbedarf fest. Sie publiziert u. a. den alle vier Jahre erscheinenden Ernährungsbericht.

Deutschlands führende Informationsanbieter für Landwirtschaft und Ernährung sind die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und das Bundeszentrum für Ernährung.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurde 1947 gegründet, um allen in der Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigen Verbänden und gemeinnützigen Vereinen eine Plattform zu geben. Mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Träger der ambulanten Beratung und Behandlung, der stationären Versorgung und der Selbsthilfe in der DHS vertreten. Bundesweit gibt es über 1.400 ambulante Suchtberatungsstellen und 800 stationäre Suchthilfeeinrichtungen, die über die Einrichtungssuche der DHS ermittelt werden können.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen zur Verhütung von Kinderunfällen zu entwickeln und vernetzend tätig zu sein.

Die Stiftung Kindergesundheit fördert aktiv die gesundheitsbewusste Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Sie informiert die Öffentlichkeit über wichtige Gesundheitsprobleme und arbeitet mit Partnern und anerkannten Spezialisten zusammen, um Präventionsmaßnahmen für beispielsweise Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen zu entwickeln. Die Stiftung setzt sich für einen professionellen Dialog zwischen Ärzten und Forschern ein und liefert Expertenbeiträge auf dem Gebiet der pädiatrischen Prävention.

Die Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund e.V. (DOSB) bündelt die Interessen von rund 10 Millionen Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen im Alter bis 26 Jahre, die in über 90.000 Sportvereinen in 16 Landessportjugenden, 53 Jugendorganisationen der Spitzenverbände und 10 Jugendorganisationen der Sportverbände mit besonderen Aufgaben organisiert sind.

Der Bund - hier das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) - fördert die Deutsche Sportjugend als Jugendverband aus Mitteln des Kinder- und Jugendplan des Bundes, dem zentralen Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Mit ihren Mitgliedsorganisationen und deren Untergliederungen gestaltet die Deutsche Sportjugend im gesamten Bundesgebiet flächendeckend Angebote mit dem Medium Sport mit der Zielsetzung, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.

Allgemeine Verteilung der Zuständigkeiten

Die zentrale Rolle bei der Vorbereitung und Ausarbeitung von Gesetzesvorhaben auf Bundesebene fällt dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zu. Im BMG wird die Gesundheitspolitik der Bundesregierung konzipiert und in Rechtsvorschriften umgesetzt.

Mit dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen verfügt die Bundesregierung beziehungsweise das BMG über ein wissenschaftliches Beratergremium, das mit seinen Gutachten starken Einfluss auf die gesundheitspolitische Diskussion ausübt.

Die Bundesländer beziehungsweise die zuständigen Länderministerien spielen vor allem in zwei Bereichen des deutschen Gesundheitswesens eine zentrale Rolle: in der stationären Versorgung und im öffentlichen Gesundheitsdienst. Ein wichtiger Schwerpunkt der Länderaktivitäten liegt auf der Prävention, also den Maßnahmen und Initiativen zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung beziehungsweise spezifischer Zielgruppen wie beispielsweise Kinder und Jugendliche.

Zu den traditionellen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes gehören Vorsorge und Gesundheitsfürsorge (wie beispielsweise Einschulungsuntersuchungen, Schwangeren- und Mütterberatung), gemeindenahe psychiatrische und sozialpsychiatrische Versorgung, Überwachungs- und Beratungsaufgaben in den Bereichen Hygiene, Infektionskrankheiten, Arzneimittelverkehr und Umweltmedizin. Die genannten Aufgaben werden in der Regel von den Gesundheitsämtern in den Kreisen und Städten beziehungsweise spezialisierten Einrichtungen auf Bezirks- oder Landesebene ausgeübt.

Eine in den letzten Jahren verstärkt ausgebaute Aufgabe ist die Gesundheitsberichterstattung, die auf Landes- und teilweise auch auf kommunaler Ebene stattfindet. Die Gesundheitsberichterstattung liefert Daten und Fakten zur gesundheitlichen Situation der Bevölkerung beziehungsweise zu Strukturen und Leistungen des Gesundheitswesens. Auf Bundesebene wird die Gesundheitsberichterstattung vom Robert Koch-Institut wahrgenommen.

Organisation und Aufgaben ihrer öffentlichen Gesundheitsdienste haben die Bundesländer in Landesgesetzen geregelt.

Besonders charakteristisch für das deutsche Gesundheitssystem ist die wichtige Rolle, die den Verbänden und Körperschaften im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beziehungsweise der von der GKV finanzierten Gesundheitsversorgung zukommt. Der Staat hat die unmittelbare Gestaltung und administrative Steuerung an selbstverwaltete Körperschaften und deren Verbände delegiert. Diese übernehmen damit auch eine wichtige Funktion in der Präventions- und Beratungsarbeit für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche.

Ressortübergreifende Zusammenarbeit

Gesundheitskonferenzen

Gesundheitskonferenzen stellen ein besonderes gesundheitspolitisches Managementinstrument dar. Die Etablierung von Gesundheitskonferenzen in Deutschland geht im Wesentlichen auf Förderprogramme von einzelnen Ländern oder kommunale Initiativen zurück, die in verschiedenen Phasen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten seit den 90er Jahren einsetzten. Die Implementierungsstrategien reichten in den Ländern von regionalen Einzelaktionen bis hin zu einer flächendeckenden Einführung in allen Kreisen.

Kommunale Gesundheitskonferenzen sind Steuerungsgremien, die über bedarfsorientierte, kommunale Analysen und Handlungsempfehlungen zur Gesundheit beraten und über deren Umsetzung entscheiden. Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen und die dazugehörigen Arbeitskreise verhandeln gemeinsam über kommunale Stärken und Schwächen, stellen den Bedarf fest und suchen nach passenden Lösungen. Hier kommt auch die Zielgruppe Kinder und Jugendliche ins Spiel.

Gesundheitsministerkonferenz

In der föderalen Struktur der Bundesrepublik sind die Bundesländer für den Öffentlichen Gesundheitsdienst zuständig. Damit ein bundeseinheitliches Verwaltungshandeln sichergestellt ist, wurde im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz (Vorsitz 2022: Sachsen-Anhalt) die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden eingerichtet. Diese ist in 12 Arbeitsgruppen (AG) aufgegliedert:

  • AG Rettungswesen
  • AG Suchthilfe
  • AG Umweltbezogener Gesundheitsschutz (-LAUG-)
  • AG Gesundheitsberichterstattung, Prävention, Rehabilitation und Sozialmedizin
  • AG Arzneimittel-, Apotheken-, Transfusions- und Betäubungsmittelwesen (-AATB-)
  • AG Berufe des Gesundheitswesens
  • AG Psychiatrie
  • AG Infektionsschutz
  • AG Medizinprodukte (-AGMP-)
  • AG Krankenhauswesen (einschließlich Pflegesatzfragen)
  • AG Grundsatzfragen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)
  • EU-Arbeitsgruppe (EU-AG) gemäß Beschluss der 78. GMK wurde die EU-Arbeitsgruppe als eigenständige Arbeitsgruppe eingerichtet, die direkt der Amtschefkonferenz berichtet..

Es gibt keine explizite Arbeitsgruppe für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche.

Sportministerkonferenz

Die Sportministerkonferenz ist die Interessenvertretung der Bundesländer im Sport. Sie dient der Koordinierung der Interessen der Bundesländer zur Sportentwicklung mit den Aufgaben der Europäischen Union des Bundes, der Kommunen und des gemeinnützigen Sports. In den Jahren 2021 und 2022 wird die SMK in Rheinland-Pfalz ausgerichtet.

Kooperationen und Partnerschaften

Jugendstrategie der Bundesregierung

Mit ihrer gemeinsamen Jugendstrategie zeigt die Bundesregierung, dass sie die Interessen und Bedürfnisse der jungen Generation berücksichtigt. Die Jugendstrategie basiert auf 163 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern. Dabei sind alle Ressorts der Bundesregierung beteiligt. Eine dieser Maßnahmen ist ein Fachdialog zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung bei Heranwachsenden. Dieser Dialog wird zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit sowie den Bundesministerien für Arbeit und Soziales, für Bildung und Forschung, für Ernährung und Landwirtschaft sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geführt. Der Austausch dient der alters-, zielgruppen- und themenübergreifenden Zusammenarbeit von Akteuren aus Wissenschaft, Praxis und Politik, die sich gemeinsam für die Gesundheit von jungen Menschen einsetzen. Insgesamt 27 Maßnahmen werden im Handlungsfeld „Gesundheit“ von verschiedenen Akteuren durchgeführt.

Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe

2006 wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Aktionsprogramm „Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme“ auf den Weg gebracht. Ziel war es, den Schutz von Kindern aus besonders belasteten Familien vor Vernachlässigung und Misshandlung durch Prävention möglichst frühzeitig zu verbessern. Dies sollte vor allem durch die bessere Verzahnung gesundheitsbezogener Leistungen und Jugendhilfeleistungen geschehen. Auf Bundesebene wurde deshalb das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) eingerichtet. Träger des NZFH sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Deutsche Jugendinstitut (DJI) mit Sitz bei der BZgA.

Gesundheit und Sport

Die Zuständigkeiten von Bund und Ländern in der föderalen Struktur der Bundesrepublik setzen der direkten Förderung von Kooperationen und Partnerschaften auf Bundesebene enge Grenzen. Zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Sport gibt es Vereinbarungen zwischen den zuständigen Länderministerien und den jeweiligen Landessportbünden.

Auf Bundesebene haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeinsame Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports 2017 – 2022  (PDF, 255 KB) verabschiedet, die auch Empfehlungen und Anregungen zur Kooperation zwischen Schulen und Vereinen enthalten.

Es gibt eine Reihe von Vereinbarungen zwischen Sportorganisationen und zum Beispiel Krankenkassen bezüglich der Übernahme von Kursgebühren für Angebote im Gesundheitssport.

Um eine gesunde Lebensumwelt der Menschen zu unterstützen, kooperieren mehrere Ministerien (für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheitfür Gesundheitfür Ernährung und Landwirtschaft) und Bundesoberbehörden (Bundesamt für Strahlenschutz, Bundesinstitut für Risikobewertung, Robert Koch-Institut, Umweltbundesamt) im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (APUG). Es fördert Forschungsprojekte und Informationskampagnen im Bereich Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutz. Hauptzielgruppe des Programms sind Kinder und Jugendliche.

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Dieser Artikel wurde auf www.youthwiki.eu in englischer Sprache erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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