Situation der Flüchtlinge

Zuwanderung aus der Ukraine – Gemeinsames Papier der Erziehungshilfefachverbände

Täglich flüchten Frauen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen aus der Ukraine nach Deutschland. Die Erziehungshilfedachverbände AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e.V. Evangelischer Erziehungsverband e.V. und die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen haben eine ausführliche Stellungnahme herausgegeben in der zentrale Fragen aufgeworfen werden und erste Handlungsempfehlungen gegeben werden.

18.03.2022

Laut UN-Angaben sind bisher 2,5 Million Menschen aufgrund des Krieges aus der Ukraine geflüchtet. Verlässliche Angaben fehlen, da eine Registrierung der Geflüchteten in vielen Fällen noch stattfinden muss. Die Einreise zahlreicher Ukrainer*innen geschieht mithilfe privat organisierter Initiativen und viele der Geflüchteten sind auf ihren Fluchtrouten voneinander getrennt worden.

Vielerorts greifen humanitäre Hilfen. Einige Bundesländer und Kommunen haben bereits hilfreiche Portale z.T. mit muttersprachigen Informationen zu Aufenthalt, Versorgung und Unterstützung vor Ort erstellt. Insbesondere in Großstädten werden Unterkunftsmöglichkeiten organisiert und Sammelunterkünfte aufgebaut. Im Vordergrund steht aktuell die Sicherstellung der Erstversorgung.

Rechte der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien sichern

Die Erziehungshilfedachverbände AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e.V. Evangelischer Erziehungsverband e.V. und die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen haben eine ausführliche Stellungnahme herausgegeben in der zentrale Fragen aufgeworfen werden und erste Handlungsempfehlungen gegeben werden.

Die zentralen Fragen lauten: Was ist jetzt notwendig, um die Akutversorgung breit aufzustellen und qualitativ sowie finanziell sicherzustellen? Wie sind die Betreuungs- und Hilfesysteme auf langfristige Versorgung und Unterstützung der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien (vorwiegend Mütter) vorbereitet und ausgestattet? Wie gehen sie mit Kindern und ihren Müttern um, deren
Familien durch den Krieg getrennt wurden und die im schlimmsten Fall hierzu Halbwaisen und Witwen werden?

Mit Blick auf die Grundversorgung, den Aufenthalt und die Integration der geflüchteten Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien sind nach Ansicht der Erziehungshilfefachverbände auf der Bundes- und Länderebene folgende Themen/Schritte prioritär zu behandeln:

  • Zuständigkeitserklärung der Kinder- und Jugendhilfe
  • Steuerung der Evakuierung und Verteilung von Einrichtungen (Evakuierungen der Kinderheime zentral über das Innenministerium steuern)
  • Systematisierung der aktuellen Aufnahmen
  • Staatliche Gesamtstrategie zur Aufnahme und Integration geflüchteter Kinder und Jugendlichen mit gesicherter Finanzierung
  • Situation der Kinder in privaten Familien
  • Klärung der Übernahme der Kosten für die Betreuung und Versorgung
  • Heranführung an Betreuungs- und Bildungseinrichtungen (Kitas und Schulen)
  • Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung

Die Stellungnahme findet sich auf der Webseite des BVkE als PDF zum Download.

Quelle: Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e. V. (BVkE) vom 16.03.2022

Redaktion: Kerstin Boller

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