Einsamkeit

Zunehmender sozialer Rückzug bei jungen Menschen

40% der Schüler*innen der 5. Klassen verbringen oft ihre Freizeit alleine. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung in Halle (Saale) im Jahr 2024, die das Deutsche Jugendinstitut durchführte. 2018 lag der Anteil noch bei 26%. Die Ergebnisse werden mit Effekten der Corona-Pandemie in Verbindung gebracht.

21.10.2024

Junge Menschen verbringen ihre Freizeit zunehmend allein. Eine repräsentative Studie aus Halle (Saale) zeigt, dass die Isolation und der soziale Rückzug bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. So gaben 40 Prozent der befragten Schüler*innen der 5. Klassen an, täglich oder mehrmals pro Woche ihre Freizeit allein zu verbringen, während dieser Anteil in der Vorgängerstudie von 2018 noch bei 26 Prozent lag. Die Daten zeigen zudem, dass informelle soziale Kontakte bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Jahr 2018 zurückgegangen sind. Dies betrifft regelmäßige Treffen mit Freund*innen aus der Nachbarschaft, der Clique, aus der Klasse oder anderen Freundeskreisen – selbst gemeinsame Zeit mit eventuellen Partner*innen ist für Jugendliche seltener geworden. Der wichtigste Bezugspunkt für alle untersuchten Altersgruppen bleibt hingegen die Familie, mit der junge Menschen am häufigsten ihre Freizeit verbringen.

Diese Ergebnisse stammen aus der aktuellen, repräsentativen Kinder- und Jugendstudie der Stadt Halle (Saale), die als zentrales Instrument für die Jugendhilfeplanung dient. Bereits im Jahr 2018 hatte das Deutsche Jugendinstitut (DJI) eine Vorgängerstudie durchgeführt. Durch die Replikation der Messinstrumente konnten nun Entwicklungstrends und Veränderungen im Vergleich zur vorpandemischen Zeit aufgezeigt werden.

Weitere Informationen

Hallesche Kinder- und Jugendstudie 2024

Kontakt

Leiterin Abteilung „Übergänge im Jugendalter“
Prof. Dr. Birgit Reißig
Telefon: 0345 68178-33

E-Mail: reissig@dji.de

Abteilung Medien und Kommunikation
Martin Kern
Telefon: 089 62306-397

E-Mail: mkern@dji.de

Quelle: Deutsches Jugendinstitut vom 04.10.2024

Redaktion: Zola Kappauf

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