Stiftung Kindergesundheit
Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel
Die Stiftung Kindergesundheit wirbt mit 60 anderen Organisationen für eine breite Unterstützung der von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplanten Werbeschranken für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehalt. Dies ist ein wichtiges Instrument für die Förderung gesunder Ernährung. Sie fordern mehr Unterstützung für das Kinderschutz-Gesetz.
29.08.2023
Mit „großer Sorge“ blicke man auf ablehnenden Äußerungen einzelner Politiker zu den Plänen für Kinderschutz, heißt es in dem offenen Brief, den zahlreiche Verbände, wie medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Kinderrechtsorganisationen, Eltern- und Pädagogikverbände, Verbraucherschutz- und Ernährungsorganisationen sowie Ärzteverbände und Krankenkassen unterzeichnet haben. Umfassende Werbeschranken für unausgewogene Lebensmittel seien ein wichtiges Instrument zur Förderung einer gesunden Ernährung bei Kindern, mahnt das Bündnis. Eine solche Blockadehaltung stelle sich gegen die Faktenlage und den einhelligen Konsens in Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
„Weit über 100 wissenschaftliche Untersuchungen zeigen klar: Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke erhöht den Verzehr beworbener Produkte und die gesamte Kalorienzufuhr, und sie führt bei Kindern und Jugendlichen zu mehr Übergewicht und Adipositas. Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt, die Weltgesundheitsorganisation, die Amerikanische Akademie der Wissenschaften und unabhängige Experten fordern deshalb die Begrenzung solcher Werbung an Kinder",
so Prof. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist an der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit.
Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetzesvorhaben von Bundesernährungsminister Cem Özdemir wird von einzelnen anderen Ministerien in der Ressortabstimmung seit Monaten blockiert. Obwohl der Ernährungsminister bereits Zugeständnisse eingeräumt hat, wird auch der Kompromissvorschlag Özdemirs nicht unterstützt. Die Stiftung Kindergesundheit appelliert an alle politisch Verantwortlichen, im Sinne der zukünftigen Generationen zu handeln. Sie betont, dass Werbeschranken keine Bevormundung darstellen. Vielmehr stärkten sie die Entscheidungsfreiheit der Familien, indem sie den Einfluss ungesunder Lebensmittelwerbung auf Kinder reduzierten. „In einer Zeit, in der ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme bei Kindern und Jugendlichen zunehmen, ist eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Gesellschaft und Eltern von entscheidender Bedeutung, um eine gesunde Zukunft für unsere Kinder zu sichern.“, so Koletzko.
Quellen und weiterführende Informationen
- Offener Brief (PDF 2,5 MB): Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung unterstützen
- WHO-Empfehlungen für Werbeschranken zum Schutz von Kindern
Quelle: Stiftung Kindergesundheit vom 22.08.2023
Termine zum Thema
-
15.05.2024
17. Kinder- und Jugendschutzkonferenz des Landes M-V! „Alle Kinder und Jugendlichen im Blick?!“
-
16.05.2024
6. Jahreskonferenz – Spannungsfelder und gelingende Praxis in der Arbeit mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen
-
29.05.2024
Der Ton wird rauer - Strategien zur Prävention und Intervention bei (Cyber)mobbing
-
29.05.2024
Seelische Gesundheit von Kindern - Webseminar in Russisch für Eltern
-
04.06.2024
Mehr Sicherheit in Elterngesprächen
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen - Stellungnahme zum Referent*innenentwurf des BMFSFJ vom 28. März 2024
-
Broschüre
Kinder- und Jugendhilfe in der Krise Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige
-
Broschüre
Mitsprechen, mitbestimmen, mitgestalten – Praxiswissen zu Beteiligung in der Heimerziehung (SOS kompakt, Ausgabe 8)
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Schulen
Bewegungs-Pass an Grundschulen
-
FINDER e.V.
REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
-
Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.