Kinder- und Jugendpolitik
Weltspieltag 2018: Umdenken bei Stadtentwicklung, Flächennutzung und Verkehrsplanung gefordert

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum Weltspieltag am 28. Mai ein grundsätzliches Umdenken in der kommunalen Stadtentwicklung, Flächennutzung und Verkehrsplanung. Zielsetzung sollte in diesen Politikfeldern stärker als bisher das Leitbild einer für Kinder und Jugendliche bespielbaren Stadt sein. Zudem sollte aus Sicht der Kinderrechtsorganisation das Baugesetzbuch geändert werden, um die Anerkennung von Naturerfahrungsräumen als elementare öffentliche Freiräume für Kinder zu verankern. Notwendig ist dazu auch eine vorausschauende und frühzeitige Sicherung von ausreichend großen Flächen im Zuge von Stadtentwicklungsprozessen.
28.05.2018
Mit dem Weltspieltag 2018, der unter dem Motto „Lasst uns draußen spielen!“ steht, will das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ darauf aufmerksam machen, dass die Bedingungen für das Draußenspiel von Kindern verbessert werden und wieder mehr in den Fokus kommunaler Politik und Verwaltung rücken müssen. Gleichzeitig ist das Motto ein Aufruf an die Eltern, ihren Kindern den nötigen Freiraum dafür zu geben. Botschafter des Weltspieltags 2018 ist der Fernsehmoderator und Autor Ralph Caspers.
Wunschvorstellungen von einer bespielbaren Stadt
Zum Weltspieltag am 28. Mai sollen in möglichst vielen Kommunen riesige Kreidebilder mitten in den Städten und Gemeinden entstehen. Alle Kinder und ihre Eltern sind dazu aufgerufen, ihre vielfältigen Wunschvorstellungen von einer bespielbaren Stadt malerisch – gerne auf dem Marktplatz oder direkt vor dem Rathaus – zu verdeutlichen. Natürlich sind auch andere Aktionen zum Weltspieltag 2018 gerne gesehen: Sandberge, die auf der Straße aufgeschüttet werden und auf denen die Kinder spielen und toben können, von der Kommune genehmigte temporäre Spielstraßen, Spielaktionen in der Fußgängerzone wie Sackhüpfen, Tretroller-Rennen und Stelzenlaufen oder Schnitzeljagden, bei denen die Kinder ihr Viertel auf neue Art und Weise entdecken können.
„Fernab besonderer öffentlicher Aufmerksamkeit werden Kinder immer mehr zu Stubenhockern. Sie werden oftmals in die Schule gefahren, verbringen dort die meiste Zeit im Sitzen, verbleiben zunehmend auch am Nachmittag unter dem Dach der Schule oder machen es sich vor dem heimischen PC bequem. Es gibt heute Kinder, die sich nicht mehr trauen über einen Bach zu springen oder sich bei Regen nicht von der Stelle rühren, bis das Elterntaxi kommt. Zum Glück gibt es heutzutage genauso eine Kindheit, in der man mit anderen Kindern Verstecken im Regen oder Gummitwist auf der Straße spielt. Damit diese Kindheit wieder mehr an Bedeutung gewinnt, in der Öffentlichkeit und bei den Kindern selbst, gibt es den Weltspieltag“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die Welt aus erster Hand und nicht über einen Bildschirm erfahren
„Man muss sich auch mal dreckig machen. Und das geht sehr gut, wenn man draußen spielt. Beim Fernsehen sind wir ja ganz groß darin, für Sekundärerfahrungen zu sorgen. Aber nur wenn man raus geht, erlebt man die Welt nicht über einen Bildschirm, sondern aus erster Hand“, unterstreicht Ralph Caspers, Botschafter des Weltspieltags.
Der Weltspieltag 2018 wird im deutschsprachigen Raum zum elften Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine witzige, beispielgebende und öffentlichkeitswirksame Spielaktion durchzuführen. Die Partner der im letzten Jahr mehr als 300 Aktionen sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Eine Übersicht von Aktionen zum Weltspieltag 2018 findet sich unter www.weltspieltag.de.
Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
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