2. Thüringer Kita-Vielfaltskongress

Vielfalt als Chance in der frühkindlichen Bildung

Vielfalt ist Alltag in Thüringer Kitas – und eine zentrale Herausforderung. Beim Kita-Vielfaltskongress tauschen sich Fachkräfte über inklusive frühkindliche Bildung aus. Expert*innen präsentieren aktuelle Forschung und praxisnahe Ansätze zu Integration, Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Ziel ist es, Vielfalt als festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit zu verankern.

25.03.2025

Vielfalt ist Alltag in Thüringer Kindertagesstätten – und zugleich eine zentrale Herausforderung. Unter dem Motto „Vielfalt in Thüringer Kindergärten: Gemeinsam für eine inklusive Zukunft“ kamen am 13. und 14. März 2025 rund 700 pädagogische Fachkräfte, Kita-Leitungen, Fachberater*innen und weitere Expert*innen zusammen, um aktuelle Erkenntnisse und Good-Practices zur inklusiven frühkindlichen Bildung zu diskutieren. Bildungsminister Christian Tischner eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort und betonte die zentrale Bedeutung frühkindlicher Bildung für gesellschaftliche Teilhabe und Chancengerechtigkeit.

„Vielfalt in Kindertageseinrichtungen umfasst Aspekte wie Zuwanderung, demografische Veränderungen und sozialen Wandel. Diese Themen betreffen alle gesellschaftlichen Bereiche und spiegeln sich in den Einrichtungen wider. Teams sind gefordert, auf individuelle Bedarfe wie Kinderarmut, Migration oder sozioökonomische Belastungen zu reagieren. Eine gute frühkindliche Betreuung fördert Bildung, Teilhabe, Integration und trägt zur Armutsprävention bei“, 

erklärte Bildungsminister Tischner.

Der Kongress findet im Rahmen des Landesmodellprojektes „Vielfalt vor Ort begegnen“ statt, das seit fünf Jahren in Thüringen erprobt wird. Alle pädagogischen Fachkräfte der frühkindlichen Bildung in Thüringen waren eingeladen. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Qualität der Kindertagesbetreuung durch gezielte Unterstützung der Kindertageseinrichtungen bei der Bewältigung inhaltlicher Herausforderungen und insbesondere den professionellen Umgang mit der Heterogenität der personellen und sachlichen Ressourcen.

Es gilt, Vielfalt als selbstverständlichen Bestandteil der pädagogischen Arbeit in Kindergärten zu etablieren und Kinder unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder individuellen Bedürfnissen bestmöglich zu fördern. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts liegt beim Thüringer Institut für Kindheitspädagogik (ThInKPäd) der Fachhochschule Erfurt. Die zur Veranstaltung vorgestellten Forschungsergebnisse, der Austausch sowie die Weiterbildungsangebote tragen dazu bei, neue Erkenntnisse zu gewinnen um den Wissenschaft-Praxis-Transfer zielgerichtet zu nutzen, um die Qualität der frühkindlichen Betreuung kontinuierlich in Thüringen weiterzuentwickeln.

An den zwei Kongresstagen erwartet die Teilnehmenden ein vielfältiges Programm mit Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden. Ein besonderes Highlight ist der Vortrag von Matthias Lütolf von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich, der über die Chancen und Herausforderungen von Kindern mit Behinderung in der Kita spricht. Zudem wird Dr. Svenja Garbade von der Universität Hildesheim über den Einsatz von Spielmaterial und Kinderbüchern zur Förderung einer vorurteilsbewussten Pädagogik referieren.

„Die frühkindliche Bildung ist der Schlüssel für eine starke und vielfältige Gesellschaft. Wir müssen sicherstellen, dass jedes Kind unabhängig von seiner Herkunft die bestmögliche Förderung erhält. Der Kita-Vielfaltskongress leistet dazu einen wichtigen Beitrag, indem er Fachkräften Impulse für eine noch bessere pädagogische Praxis gibt“, 

so Minister Tischner.

Mit dem Kongress setzt Thüringen ein starkes Signal für die Bedeutung der frühen Bildung und Inklusion. Die Landesregierung plant, in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen zur Förderung der sprachlichen und sozialen Entwicklung von Kindern auf den Weg zu bringen, um jedem Kind eine erfolgreiche Bildungsbiografie zu ermöglichen.

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Freistaat Thüringen vom 13.03.2025

Redaktion: Celine Richter