Familienpolitik

Vereinbarkeit von Familie und Beruf 4.0

Bei mehr als 100 Veranstaltungen innerhalb der Baden-Württembergischen Frauenwirtschaftstage vom 15. bis 17. Oktober wird es um die Bedeutung von Frauen für das Wirtschaftsleben im Land gehen. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben in Zeiten der Digitalisierung und der veränderten Ansprüche der sogenannten Generation Y wird thematisiert.

13.10.2015

"Frauen in Fach- und Führungspositionen, als Unternehmerinnen, Ingenieurinnen oder Forscherinnen sind für die Wirtschaft Baden-Württembergs ein wichtiger Erfolgsfaktor", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. Er wies darauf hin, dass die Beschäftigung von Frauen im Land gestiegen sei. Dennoch gebe es bei Frauen und insbesondere bei Müttern weiterhin ein erhebliches Potenzial an Fachkräften für die Wirtschaft. "Deshalb setzen wir mit unserer Wirtschaftspolitik weiterhin alles daran, die Beschäftigungsanteile von Frauen zu steigern und eine möglichst vollzeitnahe und qualifikationsgerechte Beschäftigung von Frauen zu erreichen."

Dabei spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit partnerschaftlichen Arbeits-, Familien- und Karrieremodellen eine wichtige Rolle. Aktuell wünschen sich 60 Prozent aller Paare mit kleinen Kindern eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. 98 Prozent der Generation Y denken, dass ein starkes familiäres Engagement für Väter selbstverständlich sein sollte. Zukunftsträchtige Arbeitsmodelle halten in Verbindung mit der Digitalisierung Einzug in Unternehmen im Land – angetrieben von Frauen und Männern, die diese schon vorleben.

Die Frauenwirtschaftstage, die das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft zum elften Mal initiiert, haben sich als landesweite Dachmarke etabliert. Dabei werden stets wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends aufgegriffen. Es wird aufgezeigt, wo Zukunftschancen für gut ausgebildete und hochmotivierte Frauen von heute liegen. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Frauen auf dem Weg in Führungspositionen, Unternehmerinnen sowie Existenzgründung und Unternehmensnachfolge, Wiedereinstieg in den Beruf oder Vernetzung und Kooperation.

Die mehr als 100 Veranstaltungen bei den Frauenwirtschaftstagen 2015 werden von Kontaktstellen Frau und Beruf, Agenturen für Arbeit, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Wirtschaftsförderern, Kommunen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Frauenorganisationen, Verbänden und weiteren Beteiligten angeboten. Betriebe, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie alle interessierten Frauen und Männer haben die Möglichkeit, sich in regionalen Veranstaltungen zu informieren und beraten zu lassen.

Erwerbstätige Frauen

Der Anteil der erwerbstätigen Frauen ist seit Anfang der 1990er-Jahre deutlich gestiegen – von 58,7 Prozent auf 72,1 Prozent im Jahr 2014. Im europäischen Vergleich weist Baden-Württemberg mit dem Anteil von 72,1 Prozent eine überdurchschnittliche Frauenerwerbstätigenquote auf, die Erwerbstätigenquote von Frauen in der EU lag im Jahr 2014 bei 59,6 Prozent.

Die positive Bilanz bei der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit beruht vor allem auf der starken Zunahme der Teilzeitbeschäftigung. Während im Jahr 1990 knapp 17 Prozent aller erwerbstätigen Männer und Frauen in Teilzeit arbeiteten, waren es 2014 mit fast 1,6 Millionen bereits rund 29 Prozent. In Teilzeit arbeiten auch heute noch überwiegend Frauen, 2014 waren fast 81 Prozent der Teilzeiterwerbstätigen Frauen.

Frauen dominieren nicht nur unter den Teilzeitbeschäftigten, sie haben auch den Großteil der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse in Baden-Württemberg inne. Rund 69 Prozent der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse wurden im Jahr 2014 von Frauen ausgeübt.

Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg vom 12.10.2015

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