DIJuF

Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe

Die Mitglieder des Institutsrats des Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. haben einen Beitrag „Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe: Wenn strukturelle Fragen ausgeblendet und schnelle Lösungen zum Problem werden” verfasst, der zu einer konstruktiven Perspektive auf den Fachkräftemangel einlädt und konkrete Ideen zum Weiterdenken entwickelt.

08.04.2024

Auszug aus dem Papier „Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe: Wenn strukturelle Fragen ausgeblendet und schnelle Lösungen zum Problem werden“:

Der Fachkräftemangel hat auch die Kinder- und Jugendhilfe fest im Griff. Die Katastrophenmeldungen überschlagen sich und haben eine gemeinsame Überschrift: „Die Kinder- und Jugendhilfe vor dem Kollaps“. WDR und Report Mainz führen Jugendamtsbefragungen in Deutschland durch, um auf eine drohende Katastrophe im Kinderschutz durch fehlende Fachkräfte aufmerksam zu machen. Die FAZ vom 22.8.2023 weist darauf hin, dass Heime vor dem Kollaps stehen und der Fachkräftemangel Kinder gefährde. 109 Professor*innen veröffentlichen einen Appell mit dem Titel „Das Kita-System steht vor dem Kollaps“. Die Reihe der Beispiele mit ähnlichen Titeln zur Situation von Jugendämtern, Heimen, Kindertagesstätten, Inobhutnahmeeinrichtungen und ambulanten Hilfen ist schier endlos. Und in der Tat handelt es sich nicht um Einzelfälle, die sich immer gerne zur Skandalisierung eignen, um Jugendämtern Versagen vorzuhalten.

Wir haben es hier mit einer der größten Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe in den letzten Jahrzehnten zu tun. Schnelle und einfache Lösungen sind nicht in Sicht, weil gesellschaftliche, rechtliche und systemimmanente Entwicklungen auf ein „Mehr“ und damit diametral entgegen der sich weiter verschärfenden Mangelsituation angelegt sind. In dieser Situation erzwingt der Fachkräftemangel einen „unfreiwilligen“ Transformationsprozess, der so weder politisch, rechtlich und fachlich noch ökonomisch vorgesehen und intendiert war und die Jugendämter vor gänzlich neue Herausforderungen stellt. Was steckt hinter dieser Hypothese und was kommt da auf die Jugendämter zu?

Weitere Informationen

Quelle: Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF) vom 28.03.2024

Redaktion: Paula Joseph

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