Förderung der Erziehung in der Familie
Start der Europäischen Kampagne zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder
Der Europarat und das italienische Ministerium für Gleichstellung haben am 29. und 30. November eine europäische Kampagne zur Förderung rechtlicher, erzieherischer und anderer Maßnahmen zur Bekämpfung aller Formen von sexueller Gewalt gegen Kinder gestartet.
17.12.2010
Sexuelle Gewalt ist weiter verbreitet, als viele Menschen denken. Man geht davon aus, dass eines von fünf europäischen Kindern Opfer von sexueller Gewalt ist. In 70 bis 85% der Fälle kennen die Kinder die Täter. In 90% der Fälle werden sexuelle Straftaten den Behörden nicht gemeldet. Die Kampagne dient der Sensibilisierung von Kindern, Erwachsenen, Lehrern und anderen Personen, die Kontakt zu Kindern haben. Sie sollen über das Ausmaß des Problems aufgeklärt und mit dem Wissen ausgestattet werden, das für die Vorbeugung von sexuellem Missbrauch oder für die Meldung dieser Straftat notwendig ist.
Die durch die Kampagne geförderten Maßnahmen sind in einer erst vor Kurzem erstellten Konvention des Europarates zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch enthalten. Hauptziel der Kampagne ist die Ratifikation der Konvention und ihre effektive Umsetzung durch alle Mitgliedstaaten des Europarates.
Der Kampagne liegt eine einfache Regel zugrunde, die sogenannte »Unterwäsche-Regel«. Durch sie sollen Eltern ermutigt werden, ihren Kindern zwischen 4 und 7 Jahren beizubringen, dass sie das Recht haben, Grenzen zu setzen, und dass sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen und über Probleme sprechen müssen. Die Regel wird in einem Fernsehspot, in einem Kinderbuch, auf einer Webseite und durch andere unterstützende Materialien durch eine Figur namens Kiko erklärt.
Die Website zur neuen Kampagne des Europarates enthält alle Informationen und Material zur Kampagne. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert mit den neuesten Entwicklungen bei der europäischen Kampagne sowie mit Informationen zu Partnern und nationalen Initiativen.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Quelle: Europarat, Rom (Italien), 29.-30. November 2010
asta
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