Familienforschung
Spanien: Familien mit Adoptivkindern sind glücklich

Über drei Viertel der Familien, die sich für eine Adoption in Andalusien entschieden haben, sind glücklich mit ihrer Entscheidung.
27.02.2012
Das hat eine Studie, die in der Zeitung "Psicothema" (<link http: www.psicothema.es _blank external-link-new-window external link in new>www.psicothema.es) veröffentlicht wurde, ergeben. Zudem wurden ebenso Faktoren wie das Alter der Kinder, wenn diese adoptiert werden, mehrfache Adoption sowie mögliche frühere Erfahrungen von Missbrauch identifiziert.
Gute Partnerschaft wichtig
Ziel der Studie war es herauszufinden, in welchem Ausmaß Adoptionsstellen in Spanien Kinder, die ein gesundes Familienverhältnis brauchen, zur Verfügung stellen. Um dies einzuschätzen, haben Adoptivfamilien in Andalusien einen umfassenden Fragebogen ausgefüllt. Dieser ging unter anderem auf die Zufriedenheit der Eltern ein, die sich für eine Adoption entschieden haben. Ziel war es, dadurch die Erfolgsquoten besser messen zu können.
So sind 77,7 Prozent der Familien der Meinung, dass sie seit der Adoption ein glücklicheres Leben führen. 91,9 Prozent berichten von rein positiven Auswirkungen. 37 Prozent gaben jedoch an, ihr Familienleben wäre komplizierter geworden. Laut der Studie sind vor allem diejenigen Kinder zufriedener, deren Eltern glücklich über die Adoption sind. "Eine gute elterliche Partnerschaft überträgt sich auf die Eltern-Kind-Beziehung und so auf die Zufriedenheit der Kinder selbst", erklärt Psychologe Harald Werneck von der Universität Wien (<link http: univie.ac.at _blank external-link-new-window external link in new>univie.ac.at) gegenüber pressetext.
Ausbildung als Unzufriedenheitsfaktor
Die Forscher haben zudem Faktoren, die mit Schwierigkeiten in der Adoption verbunden waren, identifiziert. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Alter eines Kindes vor der Adoption, um Missbrauchs-Erfahrungen oder um Daten, ob das Kind alleine oder mit Geschwistern adoptiert wurde. Außerdem sind Familien, die vor der Adoption zu ihren Adoptivkindern bereits eine Beziehung aufgebaut hatten, ebenfalls unzufriedener.
Auch bei jenen Eltern, die eine höhere Ausbildung aufweisen, ist die Zufriedenheit wesentlich geringer. "Dies könnte daran liegen, dass die Ansprüche der Eltern mit dem Ausbildungsniveau der Kinder übereinstimmen", meint Werneck im Gespräch mit pressetext. "Eltern mit einer guten Ausbildung haben perfektionistischere Ansprüche."
Quelle: <link http: www.pressetext.com news _blank external-link-new-window external link in new>pressetext.redaktion
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