Förderung der Erziehung in der Familie

Sozialminister Stefan Grüttner legt Präventionsprogramm für Menschen mit Schokoladensucht auf

Das Hessische Sozialministerium startet ein Präventionsprogramm, um eine bislang selten thematisierte Form der Sucht in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.

01.04.2011

„Unter der Sucht nach dem Glücksgefühl, das sich nach dem Konsum von Schokolade einstellt, leiden bundesweit und auch in Hessen immer mehr Menschen. Dieses Suchtphänomen ist bislang nur ungenügend dokumentiert und rückt selten in das gesellschaftliche Bewusstsein. Wir müssen mit einer hohen Dunkelziffer rechnen“, erklärte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute in Wiesbaden. 

Diese Form der Abhängigkeit führt bei den Betroffenen zu einem zwanghaften übermäßigem Konsum von schokoladehaltigen Lebensmitteln. Schokolade enthält zwar keine Suchtstoffe wie Nikotin oder Alkohol, lässt jedoch im Körper sogenannte Glückshormone entstehen. Grund für die Sucht ist nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, das immer größer werdende Bedürfnis der Menschen nach Glück, Wohlbefinden und einem angenehmen Völlegefühl. Die erhöhte Produktion des Glückshormons Serotonin, die durch Schokoladenkonsum entsteht, trägt dazu bei, dieses Bedürfnis zu befriedigen 

„Der hohe Leidensdruck der Betroffenen, die Sorge um Beschaffungsstraftaten und der drohende Anstieg der Anzahl der Betroffenen haben mich dazu veranlasst, hier tätig zu werden“, erläuterte Grütter. „Letztere können oft nicht mehr in angemessener Form am gesellschaftlichen Leben teil nehmen, kapseln sich ab und vereinsamen.“ Außerdem seien die drohenden gesundheitlichen Schäden durch Übergewicht und eine große Zahl von Folgeerkrankungen gravierend. „Für unser Gesundheitssystem entsteht durch Schokoladensucht eine hohe Belastung“, zeigte sich der Sozialminister besorgt.

Das Präventionsprogramm CHance Ohne Konsum Im Alltag (CHOKI) das ab dem 1. April als Pilotprojekt in den hessischen Landesbehörden durchgeführt wird, hat zwei zentrale Ziele: 1. Den Betroffenen soll Hilfestellung geleistet und zu einem suchtfreien Leben verholfen werden. Die Maßnahmen hierzu sind praktische Tipps für eine ausgewogene Ernährung sowie wöchentliche Gesprächskreise am Arbeitsplatz. Dort wird der Konsum von schokoladehaltigen Lebensmitteln außerdem für die Dauer des Pilotprojektes untersagt. 2. Das Thema Schokoladensucht soll durch Informationsveranstaltungen, Flyer, Broschüren und weitere Kommunikationsmittel in die Mitte der Gesellschaft gebracht werden. So soll dafür Sorge getragen werden, dass den Betroffenen mehr Verständnis entgegen gebracht wird und sie seitens ihrer Umwelt Unterstützung bei ihrem Kampf gegen die Sucht erhalten.

Herausgeber: Hessisches Sozialministerium

 

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