Umgang mit digitalen Medien

Sommer, Sonne, Handyzeit

Sommerzeit bedeutet Sonne, gute Laune und lange Ferien. Mit Beginn dieser unbeschwerten Zeit wird vieles nicht mehr eng gesehen. Trotzdem sollten einige Grundregeln in Sachen Medienkonsum bestehen bleiben. Dafür werden Tipps im Umgang mit digitalen Medien in den Sommerferien gegeben.

23.06.2023

Fotos vom Familienurlaub werden besonders gerne in sozialen Netzwerken gezeigt. Bilder aus dem Urlaub zu teilen, um die Welt am eigenen Glück im Urlaub teilhaben zu lassen, ist vollkommen in Ordnung. Aber Vorsicht: Bilder von Kindern in Badehose oder Badeanzug haben nichts im Internet zu suchen. Beim sogenannten „Sharenting“ werden Fotos der eigenen Kinder zum Beispiel am Pool oder Strand in sozialen Medien veröffentlicht. Wenn das über den Kopf der Kinder hinweg geschieht, missachten Eltern nicht nur das Recht auf Privatsphäre ihrer Kinder, sondern verstoßen dabei auch noch auf das Recht am eigenen Bild. Kinder haben schon sehr früh ein Gefühl dafür, was sie von sich preisgeben möchten und was nicht. Und diese Grenze müssen Eltern respektieren.

Vorsicht bei Kinderfotos – zu nackt fürs Netz?

Woran viele bei einem scheinbar harmlosen Urlaubsschnappschuss nicht denken: Urlaubsfotos von Kindern landen jedes Jahr zu Tausenden auf Servern von Pädophilen. Auch wenn die Bilder auf den ersten Blick harmlos erscheinen, sollte man im Zweifel lieber auf Nummer sichergehen und Kinderfotos nicht teilen.

Für Urlaubsfotos auf Social Media gilt daher: Kinder vor dem Hochladen um Erlaubnis fragen – Bei jüngeren Kindern Gesichter unkenntlich machen – Kinderfotos in Bademode oder Unterwäsche haben im Internet nichts zu suchen.

Die Medienwelt der Kinder entdecken

Im hektischen Alltag ist es oft nicht leicht, den Medienkonsum der Kinder aktiv zu begleiten. Ferienzeiten bieten sich an, um sich einmal die Medienwelt der eigenen Kinder zeigen und vor allem erklären zu lassen. Daraus können sich auch gemeinsame Aktivitäten ergeben. Zusammen ein TikTok-Video aufnehmen oder auf der Konsole oder dem PC im Multiplayer zusammen mit dem Kind spielen. Wichtig ist dabei, offen zu bleiben für das, was Kinder und Jugendliche online tun und auch ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen zu haben. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger bekommen Eltern so ein besseres Gefühl dafür, wie Kinder und Jugendliche online ihre Zeit verbringen.

Gemeinsam Bildschirmzeiten zu verbringen, kann helfen. Es kann zum Beispiel Spaß machen, gemeinsam eine „Challenge“ aufzunehmen und außerdem dabei helfen, den Reiz sozialer Medien kennenzulernen. Chatverläufe mit Freunden zu kontrollieren, ist dagegen keine gute Idee. Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Das gilt auch für ihre Social-Media-Kanäle.

Nicht gleich alle Routinen über Bord werfen

In den Ferien muss man nicht immer alles zu genau nehmen. Das gilt auch für die Zeit vor dem Bildschirm. Wenn Bildschirmzeiten in den Ferien aber vollständig aus dem Ruder laufen, fällt die Eingewöhnung in den Alltag nach den Ferien umso schwerer. Deswegen sollten auch in den Ferien Regeln vereinbart werden, an die sich die Kinder halten müssen. Diese Regeln können gemeinsam aufgestellt werden und mit zunehmendem Alter der Kinder ruhig auch etwas mehr von den Routinen während der Schulzeit abweichen. Achten Sie darauf, klarzustellen, dass Ferienzeiten Ausnahmezeiten sind und dass mit dem neuen Schuljahr auch wieder strengere Regeln gelten können.

Mit zunehmendem Alter ist es wichtig auf die Selbstkontrolle der Kinder zu achten. Nur so lernen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Nutzungsverhalten zu reflektieren. Fehler sind dabei normal. Sollte es Kindern nicht gelingen, die vereinbarten Regeln einzuhalten, können Eltern mit ihnen darüber sprechen und gemeinsam überlegen, wie das beim nächsten Mal besser gelingen kann.

Quelle: Landesanstalt für Medien NRW vom 20.06.2023

Back to Top