Kinder- und Jugendschutz
Rheinland-Pfalz: Kinder aus Suchtfamilien brauchen besondere Unterstützung
Circa 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren, also jedes sechste Kind in Deutschland, lebt in einem Elternhaus mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil. Etwa 40.000 bis 60.000 mit drogenabhängigen Eltern.
21.02.2017
"Wir müssen Kinder aus Suchtfamilien früh erreichen und sie unterstützen und stärken, dass sie gesund und hoffnungsvoll aufwachsen und ihre Stärken entwickeln können", sagte die rheinland-pfälzische Drogenbeauftragte Sabine May zum Ende der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien.
Kinder suchtkranker Eltern wachsen in einer Atmosphäre von Unsicherheit und Angst auf, erleben in der Familie immer wieder starke Stimmungsschwankungen und unberechenbare Verhaltensweisen. Ein Drittel der Kinder entwickelt im Laufe ihres Lebens eigene Suchtstörungen, ein weiteres Drittel zeigt psychische und soziale Verhaltensauffälligkeiten.
"Es braucht engagierte, zugewandte und verständnisvolle Erwachsene, die für die Kinder da sind und es ihnen trotz widriger Umstände ermöglichen, Vertrauen in sich und das Leben zu fassen", so May. Gerade in Kindergärten, Schulen oder speziellen Kindergruppen, die für Kinder aus Suchtfamilien als sichere Orte erlebt werden, könne Wertvolles geleistet werden.
"Ich danke allen, die ein Augenmerk auf die Lebenssituation und die Problemlagen der betroffenen Kinder legen und sie stützen und stärken. Gleichzeitig ermutige ich suchtkranke Eltern, ihre Scham zu überwinden und Hilfe wegen ihrer Erkrankung zu suchen. Dies ist Zeichen der Stärke und Verantwortungsübernahme und zugleich die wichtigste Hilfe für die eigenen Kinder", betonte die Drogenbeauftragte.
In Rheinland-Pfalz besteht ein gut ausgebautes und differenziertes Hilfesystem für suchtkranke Menschen. Wichtige Informationen gibt es unentgeltlich und auf Wunsch anonym bei allen Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz. Die am nächsten gelegene Einrichtung kann über <link http: www.onlinesuche.rlp.de external-link-new-window für>www.onlinesuche.rlp.de abgefragt werden.
Auch bestehen gute seitens des Landes geförderte Fortbildungsangebote für alle, die beruflich oder ehrenamtlich für Kinder tätig sind. Sie vermitteln, wie im Interesse der Kinder aus Suchtfamilien und ihrer Eltern kompetent gehandelt werden kann.
Weitere Informationen hält die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. unter <link http: www.lzg-rlp.de external-link-new-window der landeszentrale für gesundheitsförderung in rheinland-pfalz>www.lzg-rlp.de vor.
Quelle: Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz vom 17.02.2017
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