Denkwerkstatt

Resilienz des Sozialstaats stärken

In einer Denkwerkstatt diskutierte der Deutsche Caritasverband den Zusammenhang von Klima- und Sozialpolitik. Wie können die Teilhabechancen junger wie alter Menschen bei der Klimapolitik gleichermaßen Berücksichtigung finden? Hintergrund war der aktuelle Klimaschutz-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts.

11.04.2022

„Wissenschaft und Praxis - das machen wir gemeinsam“ - unter diese Überschrift stellte Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, die sozialpolitische Denkwerkstatt, die der Sozialverband gemeinsam mit DIFIS-Gründungsmitglied Professor Stephan Rixen, Institut für Staatsrecht der Universität zu Köln, am 1. April 2022 veranstaltete. Thema der Werkstatt war der Klimaschutz-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021. Die Denkwerkstatt war Teil des DIFIS-Programms zur interdisziplinären Sozialpolitikforschung im Bereich Soziales und Ökologie.

Impulse für Sozialpolitik

Dem Caritasverband gehe es darum, besser zu verstehen, inwieweit der Klimaschutz-Beschluss Impulse für die Sozialpolitik enthalte. „Wie können die Teilhabechancen junger wie alter Menschen gleichermaßen Berücksichtigung finden? Verlässliche Teilhabe wird es morgen nur geben, wenn Sozial- und Klimapolitik heute nicht gegeneinander ausgespielt werden,“ betonte die Caritas-Präsidentin. Auch DIFIS-Direktorin Professorin Ute Klammer, Universität Duisburg-Essen, unterstrich, dass Sozial- und Klimapolitik konzeptionell konsequent verbunden werden müssten. „Nur das schafft einen resilienten Sozialstaat,“ so ihr Fazit.

Die Denkwerkstatt widmete sich dem Klimaschutz-Beschluss aus umwelt- sowie verfassungsrechtlicher Sicht, der Verschränkung nationaler und internationaler Klimapolitik sowie der Frage, inwieweit verfassungsrechtliche Argumente des Klimaschutz-Beschlusses dazu beitragen können, sozialpolitische Zukunftsfragen besser zu lösen. Sie richtete den Blick auch auf das sozial- und klimapolitische Engagement der Caritas.

Zusammenhang zwischen Klimakrise und bewaffneten Konflikten

Ole Hengelbrock, Referent für Grundsatzfragen bei Caritas international, schilderte anschaulich den engen Zusammenhang zwischen Klimakrise und bewaffneten Konflikten. Die Arbeit des Katastrophenhilfswerks der Caritas werde auf diese Weise immer öfter durch Extremwetterereignisse herausgefordert. „Wo Ökologie ausgeblendet wird, kehrt keine Ruhe mehr ein,“ so sein Fazit. Heinrich Griep, Justitiar des Diözesan-Caritasverbandes Mainz, veranschaulichte, wie die ökologisch-soziale Transformation die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Caritas verändert.

Quelle: Caritas Deutschland vom 04.04.2022

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