Bayern

Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“ gestartet

44 Landkreise bzw. Kommunen nehmen bereits am ersten Kampagnenkurs zur Qualifizierung ihrer Kitas und Fachkräfte im Umgang mit (digitalen) Medien teil. Die Kurse sind das Kernstück der Digitalisierungsstrategie für die bayerischen Kindertageseinrichtungen, die auf Grundlage des Modellversuchs „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ entwickelt wurde.

02.11.2021

Kinder schon früh entwicklungsangemessen im kreativen Umgang mit digitalen Medien zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, sich in einer komplexen Medienwelt zurechtzufinden, wird zunehmend zu einer wichtigen Bildungsaufgabe von Kindertageseinrichtungen. Als Bildungseinrichtungen haben sie den Auftrag, die Lebenswelt der Kinder abzubilden. Daher ist der Einsatz von digitalen und analogen Medien in der frühen Bildung ein selbstverständlicher Teil der pädagogischen Arbeit.

Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“

Am 13. September 2021 fiel daher der Startschuss zur bayerischen Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“ (PDF). Sie ist ein essentieller Bestandteil der Digitalisierungsstrategie für Kindertageseinrichtungen in Bayern und wurde auf Basis des erfolgreichen Modellversuchs „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ entwickelt. Sie sieht Fortbildungen und regionale Vernetzungsangebote für die teilnehmenden Kitas vor. Zudem werden jene kreisfreien Städte und Landkreise, die sich dafür beworben haben, ein Jahr lang von gezielt dafür qualifizierten Digitalisierungscoaches begleitet.

„Medienkompetenz ist die Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts, analog zum Lesen und Schreiben. Medienkompetente Kinder sind am besten vor Risiken und Gefahren geschützt, die in der digitalen Welt lauern. Daher ist es eine Selbstverständlichkeit, bereits in der Kita anzusetzen und die Kinder gezielt zu stärken.“, so Bayerns Familienministerin Carolina Trautner.

Leitziel der Kampagne ist es, Kitas bei der Sicherstel­lung ihres digitalen Bildungsauftrags zu unterstützen. Dafür wird das pädagogische Personal in seiner Kom­petenz gestärkt, diesen Auftrag chancenreich umzu­setzen, d.h. den Medieneinsatz mit Kindern, unter Einbezug der Eltern, professionell zu gestalten. Drei Handlungsfelder stehen dabei im Fokus, innerhalb dieser im Sinne eines exemplarischen Vorge­hens für jede Kita passgenau Schritte in Richtung „kita.digital“ gemacht werden:

  • Digitale Bildung von und mit Kindern mit dem Fokus Medienbildung;
  • Bildungspartnerschaft mit Eltern in der digitalen Welt mit dem Fokus Elterninformation über den digitalen Bildungsauftrag und dessen Umsetzung  in der Kita;
  • Online­basierte berufliche Information und Qualifizierung.

Organisation des Kampagnenkurses

Für den organisatorischen Ablauf sind die Landratsämter und kreisfreien Städte verantwortlich. Die fachliche Verantwortung der Kampagne hat das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in Kooperation mit dem Zen­trum für Medienkompetenz in der Frühpädagogik (ZMF) und dem JFF – Institut für Medienpädagogik. Die Kurse finanziert das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, für Kitas sind diese kostenfrei. Das erste Kampagnenjahr wird mitfinanziert über Bundesmittel aus dem Gute-Kita-Gesetz.

Interessierte Kitas können sich an das für sie zuständige Jugendamt wenden. Die Kurse finden vor Ort in den Landkreisen und Städ­ten statt. Die Termine und Veranstaltungsorte teilen das zuständige Jugendamt bzw. die Coaches den teil­nehmenden Kitas mit.

Modellversuch „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“

Die mehrjährig angelegte bayerische Digitalisierungsstrategie baut auf den Ergebnissen des erfolgreichen und bundesweit größten Modellversuchs „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ auf, der von Juli 2018 bis Dezember 2020 stattfand. Hier wurden 100 Kitas fast drei Jahre lang durch Mediencoaches individuell begleitet und unterstützt. Ziel war es, gemeinsam mit den Modellkitas tragfähige Konzepte und praxisnahe Materialien für digital gestützte Bildungs- und Arbeitsprozesse in Kindertageseinrichtungen ergebnisoffen und wissenschaftlich begleitet (weiter-) zu entwickeln, zu erproben und diese anschließend in nachhaltiger Weise in die Fläche zu bringen. Diese Erkenntnisse werden nun anhand der Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“ umgesetzt und kommen Schritt für Schritt allen 10.200 Kindertageseinrichtungen in Bayern zu Gute.

Familienministerin Trautner: „Eine wesentliche Erkenntnis aus dem Modellversuch war, dass die Einrichtungen am besten von qualifizierter Begleitung vor Ort profitieren. Aus diesem Grund setzen wir bewusst auf das Coaching und die Beratung durch unsere Digitalisierungscoaches.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales vom 11.10.21 und Staatsinstitut für Frühpädagogik

Redaktion: Alena Franken

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