Gesundheit
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. warnt vor Grillunfällen durch Spiritus

Schon die ersten Sonnenstrahlen laden zum Grillen mit der Familie und Freunden ein. Leider wird im Supermarkt, Baumarkt oder in der Tankstelle zusammen mit der Grillkohle zu schnell zur Flasche „Spiritus“ gegriffen, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen: Grillunfälle traumatisieren die ganze Familie. Häufig sind Kinder aufgrund ihrer geringen Körpergröße betroffen. Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. fordert daher seit langem Brandbeschleuniger wie Spiritus in Geschäften nie neben Grillkohle und anderen Grillutensilien zu platzieren.
15.04.2019
„Erst kürzlich wurde ein Kind durch einen Grillunfall mit Spiritus erneut schwer verletzt. Etwa 4.000 Grillunfälle ereignen sich pro Jahr in Deutschland. Schwerste Verbrennungen durch Stichflammen und Verpuffungen in Verbindung mit Brandbeschleunigern sind bei Kindern keine Seltenheit, weil sie auf direkter Augenhöhe zum Grill stehen“, weiß Univ.-Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e.V.
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. fordert daher seit langem Brandbeschleuniger wie Spiritus in Geschäften nie neben Grillkohle und anderen Grillutensilien zu platzieren. Susanne Falk, stellvertretende Vorsitzende von Paulinchen e.V. betont: „Es gibt genügend andere, ungefährliche Möglichkeiten die Grillkohle zügig anzuzünden. Spiritus ist ein Reinigungsmittel und kein Grillanzünder.“
Die Folgen eines Grillunfalls sind physisch und emotional extrem belastend für die ganze Familie.
Tipps zum sicheren Grillen
- Grill kippsicher und windgeschützt aufstellen.
- Niemals flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachschütten – Explosionsgefahr!
- Feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
- Grill stets beaufsichtigen.
- Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen – Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern!
- Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
- Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten.
- Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen.
- Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig auskühlt ist.
- Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Haus stellen – Vergiftungsgefahr!
- Heiße Grillglut nach dem Grillen am Strand nie im Sand vergraben – die Kohle bleibt noch tagelang glühend heiß – Kinder ziehen sich immer wieder schwere Verbrennungen zu, weil sie in die Glut hineinkrabbeln/-treten oder -fallen.
- Einmalgrills am Strand mit Wasser löschen und abkühlen – auch den Sand unter dem Grill!
Je mehr Menschen sich aktiv an der Aufklärungsarbeit beteiligen, umso weniger Grillunfälle wird es geben. Der Präventionsfilm von Paulinchen e.V. gibt anschauliche Tipps zum sicheren Grillen. Jeder ist aufgerufen, in seinem Umfeld vor dieser so häufig unterschätzten Gefahr zu warnen, denn Grillunfälle sind zu 100% vermeidbar.
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Über Paulinchen
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen.
Quelle: Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. vom 15.04.2019
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