Jugendpolitik

Partizipationsprojekt "DingDeinDorf": Zahlreiche Maßnahmen umgesetzt

Mit der Beteiligungsaktion "DingDeinDorf II" hat der Landesjugendring Saar mit jungen Menschen im Saarland die Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit der saarländischen Städte und Gemeinden bewertet sowie exemplarisch verbessert. 18 jugendfreundliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, 15 Vorhaben sind noch in der Mache.

28.05.2015

Zahlreiche Vereinbarungen haben Jugendliche Ende 2013 mit den Vertreter/-innen von zehn saarländischen Städten und Gemeinden im Rahmen des kommunalen Beteiligungsprojekts DingDeinDorf getroffen. Vieles konnte schon unmittelbar nach den Gesprächen realisiert werden. Anderes dauerte etwas länger. Dies ergab eine Umfrage des Landesjugendrings die in diesen Tagen abgeschlossen wurden und zu der alle beteiligten Kommunen antworteten.

Besonders gefällt den Initiatoren, dass aufgrund erheblicher Kritik der Jugendlichen sich einiges im Bereich Internet tut. "Wir finden es klasse, dass die Stadt Wadern jetzt kostenloses W-Lan realisiert" betont Catharina Becker, Landesjugendring-Vorsitzende. "Dies wurde sowohl in unserer Jugenderhebung als auch bei vielen Vereinbarungsgesprächen von DingDeinDorf gefordert. Das Beispiel Wadern sollten sich andere als Vorbild nehmen."

Beispiele der jugendfreundlichen Maßnahmen

Insgesamt wurden inzwischen 18 Verabredungen realisiert. Einige Beispiele: So wurden vier Jugendzentren in Saarbrücken, Losheim und Homburg gesichert oder auf den Weg gebracht. Neue Beteiligungsforen gründeten sich in Spiesen-Elversberg und Wadern. In Treffs und auf Plätzen in Friedrichsthal und St. Ingbert wurde vieles repariert und verbessert. Auch bei Nachtbussen und Sammeltaxis konnten in Wallerfangen, Saarlouis und St. Ingbert einiges optimiert werden. In St. Wendel hat man sich besonders um die Sicherheit und Sauberkeit des Bahnhofgebäudes eingesetzt, was den Jugendlichen wichtig war.
Einiges ist aber auch nach eineinhalb Jahren immer noch auf dem Weg. So sind derzeit in Losheim und Homburg noch drei Jugendtreffs - meist aus genehmigungsrechtlichen Gründen - nicht realisiert.

"Wir wussten, dass wir dicke Bretter bohren werden. Bei 15 Vereinbarungen sind die Kommunen noch an der Arbeit, und sie sichern uns weitere Prüfungen beziehungsweise die Umsetzung zu," so Alexandra Groß vom Kooperationspartner juz-united.

Lobend äußern sich die Initiatoren auch über das Leader-Projekt im Landkreis Merzig-Wadern. "Nicht zuletzt aufgrund der Initiative von DingDeinDorf mit Vereinbarungsgesprächen in Losheim und Wadern spielen jetzt die Interessen von Jugendlichen bei diesem EU-Förderprogramm eine herausgehobene Rolle", lobt Catharina Becker. "Hier stehen jetzt Mittel in den nächsten Jahren bereit, um den demographischen Wandel auch jugendfreundlich und jugendgerecht zu gestalten." Gemeinsam mit juz-united, dem Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung wurden die Angaben in den letzten Wochen ausgewertet.

"Für uns ist es wichtig, dass wir an den Zusagen dranbleiben und wir auch nach Projektende die Umsetzung checken", erläutert Thorsten Schmidt, Vorstandsmitglied beim Landesjugendring. "Damit kann gerade lokal gezeigt werden, dass es sich für Dörfer und Städte lohnt, gemeinsam politisch was zu bewegen."
In den nächsten Wochen werden alle Antworten aus den 10 beteiligten Städten und Gemeinden im Internet und auf Facebook publiziert. Dort können die Beteiligten und Interessierte sich über den Umsetzungsstand informieren, Kritik, Lob und Anregungen äußern.

Insgesamt wurden 43 Vereinbarungen getroffen. Neben den 18 realisierten und 15 noch umzusetzenden Vereinbarungen gab es fünf, die u.a. wegen Nicht-Zuständigkeit oder zu hoher Kosten nicht zu Stande kamen. Zu weiteren fünf Projekten gab es seitens der Kommunen keine Angaben.

Hintergrundinformation "DingDeinDorf"

Mit der Beteiligungsaktion "DingDeinDorf II" hat der Landesjugendring Saar mit jungen Menschen im Saarland die Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit der saarländischen Städte und Gemeinden bewertet sowie exemplarisch verbessert. Damit wurde die erstmalige Aktion von 2008/2009 fortgesetzt. In der ersten Jahreshälfte 2013 bewerteten 3.000 Kinder und Jugendliche saarlandweit die Jugendfreundlichkeit saarländischer Städte und Gemeinden. 32 Kommunen, in denen sich genügend junge Menschen beteiligten, erhielten daraufhin ein Zeugnis. Im Durchschnitt erteilten die 12 bis 21-Jährigen den saarländischen Kommunen die Gesamtnote von 3,1. Im Herbst 2013 fanden dann in zehn ausgewählten Kommunen Gespräche zwischen Jugendlichen und Bürgermeistern statt. Hier wurden gemeinsam Vereinbarungen getroffen, die z.T. inzwischen umgesetzt sind. Die weitere Realisierung wird vom Landesjugendring gecheckt.

Das Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm JUGEND IN AKTION und durch das saarländische Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert. Neben juz-united waren die htw saar sozialwissenschaften, 103.7 Unser Ding und der Jugendserver-Saar Kooperationspartner.

Quelle: Landesjugendring Saar e.V. vom 22.05.2015

Back to Top