Rheinland-Pfalz

Neue Wege für mehr Fachkräfte in den Kitas – Quereinstieg ermöglicht verkürzte Ausbildung

Viele Wege führen in die Kitas – in Rheinland-Pfalz jetzt auch schneller: Seit 2018 gibt es die berufsbegleitende Erzieher*innenausbildung, die gut angenommen wird. Neu ab dem Schuljahr 2024/2025: Junge Menschen können ihre Ausbildung von fünf auf vier Jahre verkürzen und damit früher als voll ausgebildete Fachkraft in einer Kita arbeiten.

02.12.2024

„Wir brauchen Erzieher*innen, wir brauchen viele und wir brauchen sie zügig. Die verkürzte Ausbildung ist deshalb ein weiterer Meilenstein zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften für unsere Kitas – nachdem wir schon die berufsbegleitende Ausbildung etabliert haben und mit unserer Kampagne ,Werde Erzieher*in in Rheinland-Pfalz‘ für den Beruf werben“, 

sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am 21. November bei einem Besuch der Berufsbildenden Schule II Sophie Scholl Mainz.

Dort und an weiteren BBS-Standorten in ganz Rheinland-Pfalz haben bereits rund 130 junge Menschen mit der verkürzten Ausbildung begonnen. 

„Das zeigt mir, dass wir einen Nerv getroffen haben, dass viele Interessent*innen für den Erzieherberuf auf diese Möglichkeit gewartet haben. Das ist ein gutes Signal und wird dieses Berufsfeld noch attraktiver machen. Wenn wir auf diese Weise mehr qualifiziertes Personal gewinn und es schneller in unseren Kitas arbeiten kann, dann ist das eine Win-Win-Situation: Es profitieren die Einrichtungen mit ihren Trägern, die Eltern und natürlich die Kinder. Denn ganz wichtig ist: Es kümmern sich weiter absolute Expert*innen um sie. Wir machen bei Inhalt und Qualität der Ausbildung keinerlei Abstriche“,

sagte Hubig weiter.

Der klassische Weg der Absolvent*innen sieht dann so aus: Zunächst besuchen Sie – wie bisher auch – für zwei Jahre die Höhere Berufsfachschule und werden dort zu Sozialassistentinnen oder Sozialassistenten ausgebildet. Die folgende berufsbegleitende Erzieher*innenausbildung wird von drei auf zwei Jahre verkürzt – aus der Formel 2 + 3 = 5 wird somit 2 + 2 = 4 Jahre. Dies ist möglich, weil die einschlägigen beruflichen Vorqualifikationen jetzt angerechnet werden – am Ende steht eine verkürzte Ausbildung bei gleicher Qualität und ohne stressige Verdichtung des Stoffs. 

„Ich bin sicher, dass diese Maßnahme großen Anklang finden wird – das sieht man an den vielen Teilnehmer*innen. Und dass, obwohl wir für diesen Ausbildungsweg noch gar nicht offensiv geworben haben“, 

erklärte Hubig.

Und dabei wird es nicht bleiben: Zudem wird Rheinland-Pfalz auch den Quereinstieg in die vollschulische Ausbildung ermöglichen, so dass diese dann um ein halbes Jahr kürzer sein kann. Auch für Studierende gibt es gute Neuigkeiten: Wer ein Studium z. B. aus dem Bereich der Sozial- oder Heilpädagogik begonnen, aber nicht abgeschlossen hat, kann künftig direkt in eine verkürzte Erzieherausbildung einsteigen und sich seine hochschulischen Leistungen anrechnen lassen. Im Ergebnis bedeutet auch das eine Verkürzung um ein Jahr.

Steigende Zahlen in Berufsschulen und Ausbildung

Insgesamt verzeichne Rheinland-Pfalz einen erfreulichen Zuwachs bei Interessent*innen, die in den Erzieher*innenberuf streben, berichtete die Ministerin abschließend. Rund 6.100 Schüler*innen seien an den Fachschulen mit dem Erziehungsziel Erzieher*in angemeldet. Und an der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz, also quasi der ersten Etappe auf dem Weg zum Erzieherberuf, sei die Zahl der Schüler*innen um acht Prozent auf annähernd 3.000 gestiegen – auch dank zusätzlicher Standorte in Germersheim, Hermeskeil und Lahnstein sowie zusätzlicher Klassen. „Wir bieten die Schulplätze, wir machen die Ausbildung praxisnah und verkürzen sie jetzt. Und wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, viele Menschen für diesen tollen Beruf zu gewinnen“,

so Hubig abschließend.

Quelle: Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz vom 21.11.2024

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