Migrationsdebatte

Save the Children und weitere Akteure fordern Perspektiven für geflüchtete Kinder in Deutschland

Vor dem Flüchtlingsgipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am kommenden Montag (6. November) mahnen Save the Children, UNICEF Deutschland und weitere Akteure, dass Kinder und Jugendliche in der aktuellen Migrationsdebatte bisher viel zu wenig berücksichtigt werden. Rund ein Drittel der nach Deutschland geflüchteten Menschen ist unter 18 Jahre alt.

15.11.2023

Breiter Appell von 27 Organisationen und Stiftungen an Bund, Länder und Kommunen vor dem 
Flüchtlingsgipfel am 6. November. Gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen, Stiftungen und Verbänden fordert Save the Children in einem veröffentlichten Appell Bund, Länder und Kommunen dringend auf, Perspektiven für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Deutschland zu schaffen und ihre Rechte umzusetzen – unter anderem das Recht auf angemessene Lebensbedingungen, auf Schutz vor Gewalt sowie auf Zugang zu Bildung und Gesundheit. Denn diese Rechte stehen ihnen gemäß der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention zu; auch Deutschland hat sich zu deren Umsetzung verpflichtet. 

Kinder brauchen eine verlässliche Lebensperspektive...

ungeachtet ihres Herkunftslandes und Aufenthaltsstatus‘, heißt es in dem Appell. Doch die politische Debatte drohe, auf Abschottung und Abschiebungen verengt zu werden, während Fragen der besseren Integration und gesellschaftlichen Teilhabe nur eine untergeordnete Rolle spielten. 
„Es ist ein Skandal, dass Kinder und ihre Familien immer noch in überfüllten Sammelunterkünften leben, weil sich Bund und Länder seit Jahren nicht auf eine vernünftige Lösung einigen können“, sagt Marvin 
McNeil, Advocacy Manager Flucht & Migration bei Save the Children Deutschland.

„Dabei ist bekannt: Sammelunterkünfte sind keine Orte für Kinder. Kinder sind dort oft körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Statt sich auf weitere Restriktionen zu konzentrieren, müssen Bund und Länder umgehend Maßnahmen ergreifen, die geflüchteten Familien zugutekommen und überforderte Kommunen entlasten. Unter anderem müssten Familien endlich die Möglichkeit erhalten, so früh wie möglich eine eigene Wohnung zu beziehen.“ 

Die unterzeichnenden Organisationen und Stiftungen fordern, eine dezentrale Unterbringung von 
geflüchteten Kindern und Familien zu ermöglichen, den Zugang aller Kinder zur öffentlichen Kinder- undJugendhilfe sicherzustellen, für den Zugang aller Kinder zu frühkindlicher Bildung und Regelschulen  zu sorgen, besondere Bedarfe frühzeitig zu identifizieren sowie den Zugang zur Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Weiterführende Informationen:

Ausführlicher Appell von Save the Children (PDF: 554KB)

Quelle: Save the Children vom 03.11.2023

Redaktion: Kathrin Stopp

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