Katholische Landjugendbewegung Deutschlands
Menschenrechte kennen keine EU-Außengrenzen

Der Frühjahrsbundesausschuss der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands tagte am vergangenen Wochenende in der Jugendbildungsstätte Unterfranken in Würzburg. Die Delegierten aus dem gesamten Bundesgebiet arbeiteten gemeinsam an der strategischen Ausrichtung des Verbandes, berieten über Anträge und wählten ein neues Mitglied der Bundesschiedsstelle. Zudem fasste der Bundesausschuss einen Beschluss zur Europäischen Asylpolitik.
26.06.2023
Bereits 2015 und 2019 forderte die KLJB in Beschlüssen Solidarität mit Menschen auf der Flucht. Die angestrebte Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) sei menschenunwürdig und veranlasse den KLJB ein weiteres Mal dazu, Positionen zu bekräftigen und sich für einen uneingeschränkten Schutz von Geflüchteten stark zu machen, erklärt die Sprecherin des Bundesarbeitskreises Internationale Entwicklung Judith Böckle.
Jannis Fughe, KLJB-Bundesvorsitzender, kritisiert:
„Die massive Verwässerung der Kriterien für vermeintlich ‚sichere Drittstaaten‘ und die verpflichtenden Grenzverfahren unter haftähnlichen Bedingungen machen eine sichere Flucht unmöglich. Selbst Minderjährige und Familien mit Kindern können zu menschenunwürdigen Bedingungen über Monate in Haftlagern festgehalten und bei Ablehnung des Asylantrags umgehend zurückgeschickt werden.“
Menschenrechte hören nicht an den Grenzen Europas auf!
„Asylsuchende brauchen Schutzräume, keine Haftlager. Das Festsetzen von Migrant*innen an den EU-Außengrenzen in Haftlagern bietet diesen Schutz nicht.“ Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen, wie Frauen*, Kinder, Jugendliche und queerer Menschen (LGBTQIA+). Daher lehne die KLJB Haftlager für Asylsuchende entschieden ab, stellt der Bundesvorsitzende klar. Weiterhin fordert er die Abgeordneten des Europäischen Parlaments sowie die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, den Reformvorschlag maßgeblich zu überarbeiten, damit sich die bereits jetzt erschütternde Menschenrechtssituation an den EU-Außengrenzen nicht noch weiter verschlechtere.
Quelle: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. vom 19.06.2023
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