Gesundheit
"Mein Gemüse ess' ich nicht!": Studie zeigt Weg zur Steigerung des Gemüseverzehrs von Kindern
Trotz besseren Wissens essen die meisten Deutschen zu wenig Obst und Gemüse. Über 80 Prozent der Erwachsenen und bald ebenso viele Kinder in Deutschland erreichen nicht die empfohlene Aufnahmemenge der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
03.12.2010
Insbesondere Kinder lassen sich oft nur schwer zum Gemüseessen bewegen. Auf umso größeres Interesse stößt daher eine US-amerikanische Studie, derzufolge der Gemüseverzehr bei Vorschulkindern gesteigert werden konnte, wenn sie als ersten Gang Gemüse serviert bekamen. Vor dem eigentlichen Mittagessen durften 51 Vorschulkinder im Alter von drei bis sechs Jahren von einer vorher festgelegten Menge roher Möhren so viel essen, wie sie wollten. Für diese Vorspeise hatten sie zehn Minuten Zeit. Im Anschluss wurde dann der Hauptgang gegessen. Dieser bestand aus Makkaroni mit Käse, gekochtem Brokkoli und Apfelsoße. Auch für den Hauptgang galt das ad libitum-Prinzip: Essen nach Belieben.
So einfach wie der Studienaufbau, so unüberraschend das Ergebnis. Denn die Kinder aßen insgesamt mehr Gemüse, wenn sie Möhren als Vorspeise geknabbert hatten. Die Brokkolimenge, die die Kinder zum Hauptgang aßen, sank durch die Intervention nicht. Trotz der zusätzlich aufgenommenen Möhren, stieg aber auch die Energieaufnahme der Kinder nicht signifikant an. Grund dafür ist, dass die Essensmenge insgesamt konstant blieb. Nudeln mit Käse wurden also durch Gemüse ersetzt, das per se weniger Kalorien hat. Die Wissenschaftler sehen hierin einen möglichen Weg, um Kinder zu einem höheren Gemüseverzehr zu bringen. Das hängt vermutlich mit den unterschiedlichen sensorischen Eigenschaften der beiden Gemüsearten zusammen: süßliche, knackige Möhren und warmer, eher weicher Brokkoli. Aber auch das Fehlen von Alternativen zu den Möhren zum Beginn der Mahlzeit war vermutlich ein wichtiger Faktor. Ob diese Strategie auch zuhause funktioniert, ist aus der Studie nicht herauszulesen. Einen Versuch ist es allemal wert.
Quelle: Sandra Thiele, www.aid.de
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