Jugendbefragung
Mehrheit der jungen Menschen blickt positiv in die Zukunft
Zum dritten Mal wurden Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren von der Liz Mohn Stiftung in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut IPSOS zu ihren Meinungen und Einstellungen, insbesondere aber den Wünschen und Sorgen befragt. Die Ergebnisse lassen sich mit den Vorjahren vergleichen und zeigen sowohl positive als auch negative Veränderungen im Antwortverhalten der Befragten.
26.08.2024
Die Liz Mohn Stiftung hat in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut IPSOS zum dritten Mal Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zu ihren Meinungen und Einstellungen, Wünschen und Sorgen befragt.
Wie schon in den Vorjahren wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, wie sie ihre eigene Zukunft einschätzen. Insgesamt zeigt sich ein Wandel hin zum Optimismus unter den Befragten. Während 2022 der Anteil derjenigen, die an eine bessere Zukunft glaubten, noch bei 42 Prozent lag, stieg er 2023 um 10 Prozentpunkte auf 52 Prozent und bleibt 2024 stabil (53 Prozent).
In der Jugendbefragung haben die Kinder und Jugendlichen konkrete Vorstellungen genannt, welche Veränderungen sie sich für die Gesellschaft wünschen. Eine überwiegende Mehrheit von 83 Prozent weiß die Meinungsfreiheit in Deutschland zu schätzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert um fünf Prozentpunkte erhöht. Etwa zwei Drittel (64 Prozent) finden es wichtig, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Ein soziales Pflichtjahr wird unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildung mehrheitlich befürwortet. Gesellschaftliches Engagement und die Teilnahme an Wahlen werden am häufigsten genannt, um die Demokratie in Deutschland zu stärken.
Die Bedeutung von Politik für junge Menschen ist unverkennbar, wenngleich sie sich mehrheitlich zu wenig Macht zuschreiben, politisch etwas zu verändern (57 Prozent). Eine Zweitdrittel-Mehrheit (69 Prozent) wünscht sich, dass aktuelle politische Themen verstärkt in der Schule behandelt werden. Liz Mohn, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der gleichnamigen Stiftung betont:
„Mit der Arbeit der Liz Mohn Stiftung wollen wir jungen Menschen eine Stimme geben. Auch beim diesjährigen Salzburger Trilog zur Rolle Europas in der Zukunft, bei dem die Ergebnisse mit führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur diskutiert werden. Wir müssen Kinder und Jugendlichen ernst nehmen. Sie sind unsere Zukunft!“
Die Sorgen der jungen Menschen
Die Zerrissenheit der Welt und die Herausforderungen, vor denen Deutschland aber auch Europa steht, kommen auch bei Kindern und Jugendlichen an: So macht der Krieg im Gaza-Streifen und in der Ukraine fast jedem dritten jungen Menschen Sorgen. Gerade die Konsequenzen von gestiegenen Preisen ist bei Kindern und Jugendlichen auch im Alltag real. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) äußert Besorgnis zu diesem Thema, während sich 80 Prozent persönlich betroffen fühlen. Die Angst, dass es einen Krieg in Deutschland geben könnte, ist im Vergleich zu 2023 gesunken (von 44 Prozent auf 38 Prozent). Sorgen, wie der Tod eines Familienangehörigen (58 Prozent), die Angst, die eigene Ausbildung nicht zu schaffen (42 Prozent), oder die Angst vor den Folgen des Klimawandels (41 Prozent) sind weiterhin sehr präsent bei Kindern und Jugendlichen.
„Die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft tun gut daran, die Sorgen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen. Deshalb schaffen wir mit der Liz Mohn Stiftung Austausch- und Diskussionsformate auch für Schülerinnen und Schüler. Hier machen wir uns insbesondere für die Behandlung politischer Themen stark.“,
sagt Dr. Jörg Habich, Geschäftsführer der Liz Mohn Stiftung, zu den Ergebnissen.
Die Zuversicht der jungen Menschen
Die Umfrage zeigt auch, dass Kinder und Jugendliche bei vielen Themen zuversichtlich sind: Besonders die Jüngeren bis zum 15. Lebensjahr sind sehr zufrieden mit ihrem eigenen Leben (60 Prozent). Auffällig ist auch, dass Jungen und männliche Jugendliche deutlich zufriedener (56 Prozent) sind als die weiblichen Befragten (41 Prozent). Auch der (angestrebte) Bildungsstand scheint die Zufriedenheit zu beeinflussen. Im Gegensatz zur eigenen Zukunft gibt es allerdings nur eine Minderheit von 18 Prozent, die auch die Zukunft Deutschlands positiv einschätzen. Auch hier besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern. So antizipieren nur 13 Prozent der weiblichen Befragten eine bessere Zukunft Deutschlands in den nächsten drei Jahren, während dieses 23 Prozent der männlichen Studienteilnehmer tun.
Quelle: Bertelsmann Stiftung vom 21.08.2024
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