Unterstützungsaufruf

MEDIJU – Medikamente in der Kinder- und Jugendhilfe

Das Projekt „MEDIJU – Medikamente in der Kinder- und Jugendhilfe“ untersucht, wie Medikamente in stationären Einrichtungen und Pflegefamilien eingesetzt werden. Es fokussiert die Erfahrungen von jungen Menschen, Sorgeberechtigten und Ärzt*innen und zielt auf transparente Verfahren zur Wahrung der Rechte der Betroffenen. Das Projekt benötigt Unterstützung.

18.11.2024

Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft führt gemeinsam mit der Universität Hildesheim das Projekt „MEDIJU – Medikamente in der Kinder- und Jugendhilfe“ durch. Das Projekt wird von April 2024 bis März 2026 von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. gefördert.

Warum ein Projekt zu Medikamenten in der Kinder- und Jugendhilfe?

Die Medikation von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe wird gegenwärtig systematisch sowohl historisch aufgearbeitet als auch angesichts umstrittener aktueller Praktiken – so z.B. die Medikation von jungen Menschen durch den Kinder- und Jugendpsychiater Winterhoff – in Bezug auf Verfahren in der Gegenwart problematisiert. Das Kinderrecht auf bestmögliche Gesundheitsversorgung scheint im multiprofessionellen Zusammenspiel von besonderer Herausforderung zu sein. So sind die Perspektiven von Sorgeberechtigten, Erziehungsberechtigten, Ärzt*innen sowie jungen Menschen selbst im Hinblick auf deren Wohl zusammenzuführen.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie medikamentöse Behandlungen junger Menschen in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe und Pflegefamilien praktiziert werden, welche Erfahrungen junge Menschen damit machen und wie transparente Verfahren etabliert werden können, die für die jungen Menschen nachvollziehbar sind und ihre Rechte verwirklichen. Diese Aufgabe stellt sich im Alltag der stationären Kinder- und Jugendhilfe mit ihren unterschiedlichen Akteur*innen in den jeweiligen Verantwortungsbereichen als besondere Herausforderung dar.

  • Welche Erfahrungen machen junge Menschen, Sorgeberechtigte (Eltern und Vormund*innen), Erziehungsberechtigte (Betreuer*innen und Pflegeeltern) und Ärzt:innen mit Medikamenten in der Kinder- und Jugendhilfe (Wohngruppen, Pflegefamilien, …)?
  • Wie wird in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und in Pflegefamilien mit Medikamenten umgegangen?
  • Wie können transparente Verfahren etabliert werden, die die Rechte der jungen Menschen verwirklichen?

Im Mittelpunkt des Projektes stehen Akteur*innen, die am Verfahren und den Entscheidungen der Medikamentengabe bei Kindern und Jugendlichen, die in einer Wohngruppe oder Pflegefamilie (stationären Hilfe) leben, beteiligt sind. Somit adressieren wir die jungen Menschen mit ihren jeweiligen Sorgeberechtigten, Erziehungsberechtigten und Ärzt*innen, die in die Prozesse der Medikamentenvergabe involviert sind.
Im Zentrum stehen junge Menschen, die in einer Wohngruppe oder Pflegefamilie leben und Medikamente jeglicher Art nehmen/genommen haben (oder sich auch bewusst dagegen entschieden haben). Beispielsweise ist aus der Forschung bekannt, dass junge Menschen in stationärer Hilfe stärker psychisch belastet sind als Gleichaltrige. Dementsprechend sind Fragen von Psychopharmaka häufig relevant, wir möchten aber bewusst auch andere Medikamente und damit verbundene Fragestellungen in den Blick nehmen. Chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Sinne von Einrichtungen und Pflegefamilien für sonderpädagogischen Pflegebedarf finden im Rahmen des Projekts keine Berücksichtigung.

Ihre Unterstützung aus der Kinder- und Jugendhilfe wird gebraucht

  • Bringen Sie Ihre Erfahrungen in die Umfrage ein: Auf dem Portal werden anonym Eindrücke und Erfahrungen von jungen Menschen, die Medikamente nehmen oder genommen haben, Fachkräften, Pflegeeltern, Vormund*innen, Ärzt*innen sowie allen weiteren Beteiligten, die in den Prozess der Medikamentengabe in der Kinder- und Jugendhilfe eingebunden sind, gesammelt. Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen: https://www.soscisurvey.de/mediju/.
  • Beteiligten Sie sich als Interviewpartner*in: Wenn Sie bereit sind, an einem Interview teilzunehmen und dem Projektteam in einem Gespräch von ihren Erfahrungen berichten möchten, freuen diese sich über Ihre Kontaktaufnahme: mediju@vormundschaft.net.
  • Teilen Sie Praxisdokumente: Sollten Sie mit speziellen Verfahren arbeiten (z. B. Dokumentationsvorlagen, Ablaufpläne), freut sich das Projektteam, wenn Sie ihnen Einblicke gewähren – nehmen Sie gern Kontakt auf: mediju@vormundschaft.net.

Weitere Informationen

Postkarte zur Bekanntmachung des Projekts

Kurzinformation zum Projekt

Kontakt

Koordinierungsstelle Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V.
Projektreferentinnen
Dr. Katharina Mangold und Ruth Seyoldt

Studentische Mitarbeiterinnen
Frshta Mahmoudi und Michelle Paulitz

E-Mail: mediju@vormundschaft.net

Quelle: Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V. vom 02.10.2024

Redaktion: Zola Kappauf

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