Sozialforschung
Maßnahmen gegen Kinder- und Zwangsehen beleuchten und verbessern
Seit Anfang diesen Jahres hat die Universität Vechta die Leitung des Forschungsprojekts "EU Fem Roadmap" inne. In dem internationalen Projekt – als Partner beteiligt sind nicht-staatliche Organisationen aus Österreich, Frankreich, Großbritannien und Portugal – werden Hintergründe von Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Kinder- und Zwangsehen in den fünf Ländern untersucht und hieraus Handlungsanleitungen abgeleitet.
13.05.2016
Welche z.B. sozialpädagogischen, rechtlichen oder psychologischen Möglichkeiten der Hilfe gibt es? Wie laufen die organisationalen Vorgänge in den Hilfeeinrichtungen ab? Welche Vernetzungen zwischen den Institutionen gibt es und wie effektiv können diese bisher genutzt werden? Wie wurde der Hilfeprozess von den Betroffenen wahrgenommen? Diese Fragen will das Forscherteam mit Hilfe von Interviews angehen.
„Wir planen in allen Ländern die Durchführung von Expert(inn)enbefragungen mit Sozialarbeiter(inne)n, Polizist(inn)en etc.“, erläutert Projektleiterin Prof.in Dr. Yvette Völschow, Professorin für Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Vechta. „Außerdem werden wir mit Betroffenen über ihre Erfahrungen in den Hilfsorganisationen sprechen, die uns durch die ProjektpartnerInnen – alles nicht-staatliche Organisationen aus der Frauen- oder der Gesundheitshilfe – vermittelt werden."
„So wollen wir Daten über die Situation Betroffener sammeln und die Herangehensweisen verschiedener Organisationen vergleichen“, erklärt Prof.in Dr. Margit Stein, Professorin für Allgemeine Pädagogik und zweite Projektleiterin in Vechta. „Anschließend werden wir die Best-Practice-Beispiele in einem Leitfaden – der Fem EU-Roadmap - zusammenstellen.“
Entwicklung von Handlungsanleitungen
Der Leitfaden wird den beteiligten Organisationen für eine einjährige Testphase zur Verfügung gestellt. Nach Anpassung und Übersetzung in mehrere Sprachen erfolgt die Verbreitung in den beteiligten Ländern wiederum über die Projektpartner, sowie mithilfe von UNFPA – dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen – in nicht-beteiligen europäischen Ländern.
Der Leitfaden soll helfen, wirksam und nachhaltig und international abgestimmt in der EU gegen Kinder- und Zwangsehen einzuschreiten und vorzugehen und den Betroffenen möglichst effektive Wege aus der Zwangslage zu bieten. „Vielfach gilt die Ansicht, dass die Kinder- und Zwangsehen in Europa ein zu wenig erforschtes Gebiet sind“, sagt Yvette Völschow. „Auch hier soll die Roadmap einen Beitrag zur Abhilfe schaffen.“
Weitere Informationen: <link http: www.uni-vechta.de external-link-new-window>www.uni-vechta.de
Quelle: Universität Vechta vom 11.05.2016.
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