Jugendarbeit gegen Antisemitismus und Rassismus
Kommunalpolitik und Jugend im Gespräch

Das LWL-Landesjugendamt organisiert das Förderprogramm "Partizipation und Demokratie fördern". Bisher hat der LWL bereits über 255 Projekte freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe in Westfalen-Lippe mit jeweils bis zu 5.000 Euro gefördert.
02.09.2024
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft: Mit dem Programm "Partizipation und Demokratie fördern" wird der Dialog zwischen Kindern, Jugendlichen und der Kommunalpolitik aktiv unterstützt. Seit 2001 stellt der LWL jährlich 50.000 Euro bereit, um junge Menschen in ihrer politischen Mitbestimmung zu stärken. Am Montag, den 26.08.2024 hat der LWL-Landesjugendhilfeausschuss beschlossen, welche Projekte eine Förderung erhalten. In diesem Jahr gab es bei der Auswahl der Projekte erstmals eine Priorisierung: Angesichts zunehmender antisemitischer und rassistischer Vorfälle wurden Projekte priorisiert, die sich gezielt gegen Antisemitismus und Rassismus richten.
„In diesem Jahr haben wir ungewöhnlich viele Anträge erhalten. Es freut mich sehr, dass das Interesse an dem Förderprogramm und insbesondere dem neuen Förderschwerpunkt so groß war. Es gab viele unterschiedliche Ideen, wie junge Menschen in Westfalen-Lippe Politik mitgestalten können“,
sagt Birgit Westers, LWL-Jugend- und Schuldezernentin.
Insgesamt erhalten elf Projekte eine Förderung zwischen 1.500 Euro und 5.000 Euro. Womit sich die einzelnen Projekte inhaltlich beschäftigen ist dabei sehr unterschiedlich:
Die Bandbreite reicht von der Auseinandersetzung mit rassistischer Sprache über den Einfluss sozialer Medien bis hin zur Verhinderung von diskriminierendem Verhalten durch Aufklärung. Diese Initiativen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, gemeinsam mit Fachkräften sowie Kommunalpolitiker*innen ins Gespräch zu kommen und zusammenzuarbeiten.
„Wir stellen die jungen Menschen in den Mittelpunkt. Nicht die Erwachsenen initiieren den Dialog, sondern die Jugendlichen selbst geben den ersten Impuls. Sie bringen ihre Perspektiven zu Rassismus und Antisemitismus ein und entwickeln gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort konkrete Handlungsstrategien. Diese Zusammenarbeit macht junge Menschen fit für Demokratie und zeigt das Potenzial lokaler Veränderungen“,
erklärt Westers.
Die geförderten Projekte starten im September und haben eine Laufzeit von bis zu zwölf Monaten. In dieser Zeit werden sie von der LWL-Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung fachlich begleitet.
Weitere Informationen zum Förderprogramm "Partizipation und Demokratie fördern" erhalten Interessierte auf der Webseite.
Hintergrund
Das LWL-Landesjugendamt begleitet und qualifiziert die geförderten Projekte über Fachberatung und gemeinsame Fachtage (Austausch über Konzeptionen, Projekterfahrungen, kollegiale Beratung). Den Abschluss der einjährigen Projektphase bildet in der Regel die Projektpräsentation mit den teilnehmenden Jugendlichen und den Verantwortlichen der Kommunalpolitik im LWL-Landeshaus in Münster.
Angegliedert ist das Förderprogramm "Partizipation und Demokratie fördern" bei der Servicestelle für Kinder und Jugendbeteiligung in NRW. Seit 2014 existiert die Servicestelle und wird aus den Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans NRW gefördert. Die Servicestelle hat ihren Sitz beim LWL-Landesjugendamt in Münster und arbeitet eng mit dem Kompetenzteam eigenständige Jugendpolitik und Partizipation des LVR-Landesjugendamtes Rheinland zusammen.
Quelle: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 28.08.2024
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