Bayern
Koalitionsvertrag mit Bezug auf Jugend aus Sicht des BJR zu unkonkret
![Beine eines Jugendlichen auf Skateboard vor einem Zaun Beine eines Jugendlichen auf Skateboard vor einem Zaun](/fileadmin/_processed_/d/0/csm_33-k-79-teddy-396-id-56092-jpeg_69447e6a0d.jpg)
![CC0 / Public Domain eigene Arbeiten](https://i.creativecommons.org/p/zero/1.0/80x15.png)
Der Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR) Philipp Seitz nimmt die Vorstellung des Koalitionsvertrags der beiden Parteien Christlich-Soziale Union (CSU) und Freie Wähler (FW) zum Anlass sich zu äußern. Er sieht eine verpasste Chance und erwartet ein starkes Bekenntnis zur Jugendarbeit in den Haushaltsverhandlungen.
31.10.2023
Statement des Präsidenten des Bayerischen Jugendrings (BJR), Philipp Seitz:
„Der neue bayerische Koalitionsvertrag nennt Jugend gleich nach der Präambel in herausgehobener Position im ersten Abschnitt: Junge Menschen sollen Perspektiven und Teilhabemöglichkeiten erhalten und liegen, wie es im Koalitionsvertrag heißt, der bayerischen Staatsregierung ‚am Herzen‘. Das ist ein wichtiges und klares Bekenntnis zur Jugend und muss nun, insbesondere in den anstehenden Haushaltsverhandlungen, mit Leben und Taten gefüllt werden.
Besonders hervorgehoben werden die internationale Begegnung, die Integration junger Geflüchteter und digitale Chancen für junge Menschen. Wir begrüßen, dass die junge Generation am kulturellen Leben in Bayern teilhaben können soll und freuen uns darüber, dass sie dieses Mal im Koalitionsvertrag nicht mehr als in erster Linie defizitär betrachtet wird. Zu begrüßen ist, dass die künftige Staatsregierung auch einen Fokus auf die Beteiligung junger Menschen legen will, allerdings bleibt der Koalitionsvertrag nicht nur hier eine Konkretisierung leider schuldig.
Aus unserer Sicht wäre es wichtig gewesen, eine bedarfsgerechte Ausstattung der Jugendarbeit im Koalitionsvertrag zu fixieren und somit den Stellenwert der außerschulischen Jugendbildung zu unterstreichen. Die Corona-Pandemie hat junge Menschen stark beeinträchtigt, die Auswirkungen der Lockdowns und anderer Kontaktbeschränkungen hatten drastische Folgen. Insbesondere der Kontakt mit Gleichaltrigen, Bildungs- und Freizeitaktivitäten waren und sind von elementarer Bedeutung für eine gesunde Entwicklung. Die Belastungen der Pandemie sind noch lange nicht überwunden, der Koalitionsvertrag trägt diesem Umstand leider nicht Rechnung.
Außerdem blicken wir mit Sorge auf die angekündigte Priorisierung eines Haushalts ohne Neuverschuldung, denn den benannten aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Krisen muss durch entschlossenes Handeln und angemessenen Mitteleinsatz begegnet werden. Wie ernst es die künftige Staatsregierung mit ihrem klaren Bekenntnis zur Jugend meint, wird sich spätestens bei den Haushaltsverhandlungen zeigen. Hier erwarten wir, dass dieses Bekenntnis auch ganz konkret umgesetzt wird – denn eine starke Jugendarbeit ist wichtig für eine starke Demokratie in Bayern. Und das ist schließlich ein zentrales Ansinnen der Koalitionäre.“
Quelle: Bayerischer Jugendring (BJR) vom 26.10.2023
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