Kinder- und Jugendbeteiligung
Kindernothilfe macht Stadien mit großen Bundesliga-Vereinen kinderfreundlich
Gemeinsam mit den Organisationen KickIn! und In safe hands e. V. hat die Kindernothilfe das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ ins Leben gerufen, um Fußballstadien in Deutschland kinderfreundlich zu machen.
28.10.2022
Die drei Organisationen arbeiten dabei in enger Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Denn die Meinung der Kinder und Jugendlichen sei in dem Prozess besonders wichtig, so Jonas Ermes, Vorsitzender von In safe hands. Bundesliga Vereine wie der VfL Bochum 1848, SV Werder Bremen und Hertha BSC nehmen bereits am Projekt teil.
Kinder und Jugendliche als Exptert:innen
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Kinder und Jugendlichen die Erfahrung machen können, etwas zu bewegen, bei einem Thema, das für sie selbst hoch relevant ist“, betonte Janina Jaspers von der Kindernothilfe. In einem gemeinsamen Prozess über mehrere Monate erarbeiten die drei Organisationen zusammen mit den Vereinen sowie den Kindern und Jugendlichen Kriterien für ein Stadion, in dem sie sich sicher und wohlfühlen. So tragen sie dazu bei, Stadien in Deutschland kinderfreundlicher zu machen. In Jugendgremien und bei Stadionbegehungen vor Ort schauen die Mädchen und Jungen gezielt darauf, was sie stört und was verbessert werden muss. „Sie sind die Expert:innen und können uns und den Vereinen zeigen, was für sie kinderfreundlich bedeutet“, erklärte Niklas Alof von der Kindernothilfe.
Nach ersten Stadionbegehungen wurde zum Beispiel deutlich: Viele Hinweisschilder sind für die jungen Fans nicht zu erkennen. Es fehlen beispielsweise Piktogramme, sodass auch für diejenigen, die die Sprache nicht sprechen oder (noch) nicht lesen können, eine Orientierung möglich ist. Auch lange Toilettenschlagen sind für sie ein Problem. Und Kinder, die in einem Rollstuhl sitzen, haben oft nicht die Möglichkeit, auf der Tribüne mit ihren Freund:innen zusammenzusitzen.
„Was für Kinder gut ist, nützt nicht selten auch vielen anderen Personenkreisen. Die entwickelten Kriterien zur Bewertung, ob ein Stadion kinderfreundlich ist oder noch Verbesserungsbedarf besteht, werden deshalb künftig auch in unsere Gesamtkriterien eines inklusiven Stadions integriert“,
sagte Daniela Wurbs von KickIn!.
KickIn! ist eine deutschlandweit einmalige Beratungsstelle für Inklusion, die sich für Vielfalt im deutschen Profifußball einsetzt. Die Organisation In safe hands stärkt die sozialen und emotionalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Sportangebote und fördert so ihre Resilienz. Die Kindernothilfe unterstützt das Projekt durch ihre langjährige Erfahrung bei der Arbeit zu Kinderschutz und Kinderrechten in ihren Partnerländern.
Das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ wird von der Deutschen Fußball Liga gefördert.
Quelle: Kindernothilfe vom 17.10.2022
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