Projekt VOICE
Kinder wünschen sich von der EU mehr Schutz im Internet
![Ein kleiner Junge schaut gebannt auf das leuchtende Display eines Smartphones Ein kleiner Junge schaut gebannt auf das leuchtende Display eines Smartphones](/fileadmin/_processed_/a/b/csm_boy_Andi_Graf_pixabay_8f633cb1ab.jpg)
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Das VOICE-Projekt befragte 2023 483 Kinder zur Online-Sicherheit. Ihre Forderungen: umfassendere Bildungsprogramme, kindgerechte Informationen auf Online-Plattformen, stärkere Regulierungen und Schutzmaßnahmen. Die EU muss Maßnahmen zur digitalen Sicherheit und Eigenverantwortung von Kindern fördern und ihre Stimmen stärker berücksichtigen.
12.06.2024
Im Rahmen des Projekts VOICE, das von ECPAT International, Eurochild und Terre des Hommes Niederlande geleitet wird, wurden 483 Kinder zur Online-Sicherheit im Jahr 2023 befragt. Da viele Kinder in der EU nicht wählen dürfen, sind ihre Wünsche oft unsichtbar. Da sie jedoch ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft sind, müssen ihre Ansichten von den politischen Entscheidungsträgern gebührend berücksichtigt werden. Hier sind einige der wichtigsten Forderungen der Kinder, die am VOICE-Projekt für die Legislaturperiode 2024-2029 des Europäischen Parlaments teilgenommen haben.
Kinder und Fachkräfte wünschen sich mehr und bessere Informationen über Risiken und Sicherheit im Internet. Sie forderten Schulen und Regierungen auf, umfassendere und aktuellere Bildungsprogramme zum Thema Online-Sicherheit anzubieten, die in einem früheren Alter ansetzen und vielfältigere und innovativere Inhalte und Instrumente, einschließlich verständlicherer und konkreterer Szenarien und Anleitungen, umfassen. Über die Schulprogramme hinaus haben die Kinder die Online-Plattformen aufgefordert, ihre Anstrengungen zur Sensibilisierung der Nutzer*innen zu verstärken, indem sie die Nutzung von In-App-Ressourcen (z. B. Videos, Minispiele) und die Verwendung kindgerechter Informationen, insbesondere in anderen Sprachen als Englisch, vorschlagen. In diesem Sinne hat die EU ein großes Potenzial, die Mitgliedstaaten zu ermutigen, die Entwicklung und das Mainstreaming dieser Programme zu unterstützen.
Kinder als Mitgestalter*innen der digitalen Zukunft
Viele Kinder berichteten, dass sie sich bei der Bewältigung von Online-Risiken allein gelassen fühlten, und betonten häufig, dass die Regierungen mehr Verantwortung für die Gewährleistung ihrer Privatsphäre, ihres Schutzes und ihrer Sicherheit im Internet übernehmen müssten. Sie forderten wirksame Sanktionen gegen Straftäter*innen, bessere Internetkontrollen und eine stärkere Rechenschaftspflicht für Online-Plattformen, einschließlich der Verpflichtung zur Überwachung von Inhalten.
Schließlich äußerten die Kinder den klaren Wunsch nach mehr Eigenverantwortung der Nutzer*innen im Internet und sprachen sich für „Safety-by-Design“-Ansätze und -Maßnahmen aus. Dies bedeutet, dass den Kindern eine Reihe geeigneter Wahlmöglichkeiten geboten werden muss, die maßgeschneiderte, sichere Erfahrungen und ausreichende Informationen für fundierte Entscheidungen bieten. Zu diesem Zweck muss die EU digitale Designs durchsetzen, die sicher sind und die Rechte, die Reife und die Entwicklung von Kindern berücksichtigen, z. B. durch den Einsatz von Kinderrechtsverträglichkeitsprüfungen.
Die EU spielt hier eine Schlüsselrolle, indem sie die Umsetzung der Rechtsvorschriften über digitale Dienste, einschließlich der Altersklassifizierung und des altersgerechten Designs, vorantreibt und den Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet verstärkt. Weitere Initiativen zur Förderung des digitalen Wohlergehens von Kindern und des Zugangs zu psychosozialer Unterstützung sind dringend erforderlich. Diese Regelungen werden auf EU-Ebene immer wichtiger, da Kinder den Wunsch nach einheitlichen Beschränkungen und Regelungen in allen Ländern geäußert haben. Alle Kinder verdienen Schutz und Achtung ihrer Rechte im Internet.
Kinder wollen gehört werden und ihre Meinung in die Gestaltung von Online-Plattformen und digitaler Politik einbringen. Die EU muss Initiativen fördern und mehr Raum für Online-Plattformen und politische Entscheidungsträger schaffen, um die Meinung von Kindern zu hören, damit die digitale Politik auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und zukunftssicher ist.
Quelle: Eurochild vom 24.05.2024
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