Gender
Katholischer Frauenverband IN VIA kritisiert Frauenbild in der Werbung
Das Frauenbild in der Werbung ist mehr denn je von Klischees geprägt, die in keiner Weise der Realität entsprechen und die heranwachsenden Mädchen zudem problematische Vorbilder liefern. Dies kritisierte der Frauenverband IN VIA anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Weltfrauentages.
09.03.2011
IN VIA beobachtet, dass Frauen in der Werbung mehr denn je auf Sexobjekte reduziert werden. Dieses zeigt auch der Dokumentarfilm „Killing us softly IV“ der Amerikanerin Jean Kilbourne. Die Autorin stellt fest: Frauen in der Werbung wurden in den letzten Jahrzehnten immer dünner und „hätten nicht einmal mehr Poren“. Ein anderes gern verwendetes Bild in der Werbung ist das der idealen Hausfrau, Ehefrau und Mutter, der das Wohl der Familie und die Sauberkeit des Heims über alles gehen.
„All dies sind Klischees, die Rollenbilder von Frauen zementieren,“ meint Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland. „Die Bilder in der Werbung suggerieren, dass es normal ist, wenn gut ausgebildete, erwerbstätige Frauen sich alleine für den Haushalt zuständig fühlen.“
Realistische Lebenslagen würden in der Werbung kaum abgebildet, z.B. wenn Frauen unter ihrer Last der Doppel- und Dreifachbelastung zusammen brechen, oder, dass es auch Modelle solidarischer Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau gibt.
Dass Frauen aufgrund von Familien- und Erziehungsarbeit ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, verhindert auch ihre Aufstiegschancen, und sie werden bei gleicher Qualifikation schlechter bezahlt als Männer.
IN VIA empfiehlt Frauen, bei den anstehenden Landtagswahlen die politischen Parteien dahingehend zu prüfen, ob das Thema Gleichstellung von Frauen Bestandteil des Wahlprogrammes ist.
Um die Klischeebilder in der Werbung aufzudecken und anzuprangern, setzt IN VIA sich für eine zentrale Meldestelle ein, die entsprechende Werbefilme und -anzeigen sammelt, dokumentiert und veröffentlicht.
Quelle: IN VIA, Pressemitteilung vom 08.03.2011
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