Psychische Gesundheit
Arbeitshilfe „Jung und gesund!?“ – Belastungen nach der Pandemie


Mit einer neuen Arbeitshilfe für Fachkräfte zum Umgang mit psychischen Belastungen, betonen der Bayerische Jugendring, Aktion Jugendschutz und die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit die Bedeutung einer zielgerichteten Unterstützung – insbesondere während und nach Krisenzeiten.
31.01.2023
Während der Corona-Pandemie hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sehr gelitten, die Auswirkungen sind immer stärker auch in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zu spüren. Pädagogische Fachkräfte sind tagtäglich damit konfrontiert, in der Jugendarbeit werden die Herausforderungen in Gruppenstunden, Jugendzentren oder bei Ferienfreizeiten immer größer.
Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), sagte auf der Veranstaltung zum Jugendpolitischen Jahresauftakt des BJR:
„Kinder und Jugendliche, aber auch die Fachkräfte und Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit, brauchen deshalb weiterhin besondere Unterstützung (...). Bereits vor der Pandemie waren psychische Belastungen junger Menschen in der Jugendarbeit ein großes Thema. Jetzt ist aber eine stärkere Vernetzung der Disziplinen wichtig, das heißt die Zusammenarbeit von Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Jugendpsychiatrien, Krisendiensten und Beratungsstellen. Es müssen Formate und Orte für diese Zusammenarbeit geschaffen werden, wo es sie noch nicht gibt.“
Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf betonte, dass Jugendliche die Zukunft sind. Ihr seien ihre Perspektiven, Bedürfnisse und Wünsche ein besonderes Anliegen und auch das Thema psychische Gesundheit junger Menschen sei ihr wichtig. Die Jugendarbeit leiste hier einen wertvollen Beitrag. Sie wirke präventiv, stärke die Jugendlichen, gebe sozialen Halt und ermögliche Teilhabe. Mit der Aktivierungskampagne solle die bayerische Jugendarbeit nach der Corona-Pandemie gestärkt werden, so Scharf weiter.
Die neue Arbeitshilfe als zielgerichteter Unterstützung
Zielgerichtete Unterstützung für pädagogische Fachkräfte gibt es nun in Form einer neuen, umfassenden Arbeitshilfe zum Thema: Der BJR hat die Publikation „Jung und gesund!?“ gemeinsam mit der Aktion Jugendschutz Bayern und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Bayern erarbeitet. Sie vereint grundlegende Informationen zum Thema aus medizinischer, pädagogischer, therapeutischer und jugendpolitischer Sicht und enthält einen umfangreichen Teil mit Praxisbeispielen und Methoden für die tägliche Arbeit mit jungen Menschen.
In Zusammenarbeit gegen Endtabuisierung und Entstigmatisierung
Stephanie Jacobs, Ministerialdirigentin im bayerischen Gesundheitsministerium, sagte auf der Veranstaltung:
„Wenn wir alle ohne Tabus über psychische Belastungen und Erkrankungen sprechen, tun wir damit etwas gegen die Stigmatisierung der Betroffenen. Um jungen Menschen in Notsituationen effektiv zu helfen ist es außerdem wichtig, darauf zu schauen, wo die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Hilfesystemen gestärkt werden kann, etwa zwischen den Krisendiensten und der Jugendarbeit.“
Weitere Informationen
Die Arbeitshilfe „Jung und gesund!? Psychische, physische und psychosoziale Gesundheit junger Menschen“ ist im BJR-Shop erhältlich.
Mehr Informationen zum Beschluss der BJR-Vollversammlung „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ stehen online zur Verfügung.
Quelle: Bayerischer Jugendring vom 30.01.2023
Termine zum Thema
-
26.04.2023
Armutssensibilität in der Jugend(verbands)arbeit
-
29.03.2023
Alle(s) inklusiv? – Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit
-
19.06.2023
Veränderungen im Team gestalten am Beispiel der Einführung von Onlineberatung
-
08.05.2023
Austausch zu Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung
-
02.05.2023
Herausforderungen im Umgang mit traumatisierten Jugendlichen
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
AFET-Fachzeitschrift Dialog Erziehungshilfe 4-2022
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Digital Storytelling in diversitätsbewusster internationaler Jugendarbeit
-
Expertise / Gutachten
Die psychische Gesundheit von Kindern in frühpädagogischen Einrichtungen unterstützen
-
Monographie / Buch
Medienerziehung im Dialog
-
Zeitschrift / Periodikum
Zu viel!? Zur Mediennutzung während der Pandemie – KJug 4-2022
Projekte zum Thema
-
Ein Projekt der Forschungssektion für Familienforschung und Psychotherapie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) - Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe
CHIMPS-NET
-
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Sprachanimation in internationalen Begegnungen
-
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
-
Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
-
Philipps-Universität Marburg
Corona-Befragung für Familien
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
-
Landesinstitut
Landesservicestelle für Familienzentren
-
Sonstige
St. Marienstift Schwagstorf
-
Stiftung / Fördereinrichtung
ginko Stiftung für Prävention, Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW